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Interview
06.01.2024

Caren Miosga: "Mir geht es nicht um Zoff in der Bude"

Caren Miosgas Polit-Talk-Debüt wird am 21. Januar sein. Angst? "Nein. Ich habe keine Angst", meint sie.
Foto: Daniel Reinhardt, dpa (Archivbild)

Am 21. Januar startet "Caren Miosga", der Polit-Talk der "tagesthemen"-Moderatorin. Welche Erwartungen die Anne-Will-Nachfolgerin hat – und ob sie AfD-Vertreter einladen wird.

Frau Miosga, ist Ihnen bewusst, auf was Sie sich da eingelassen haben?

Caren Miosga: Das klingt ja so, als ob ich eine Leiche im "Tatort" spielen müsste!

Sie hören sich recht lebendig an.

Miosga: … und verwundert darüber, dass mich einige Leute fragen, ob ich Angst hätte vor meinem Debüt als Gastgeberin eines Polit-Talks.

Haben Sie?

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Miosga: Mir ist bewusst, dass ich mehr im Fokus stehen werde als bei den "tagesthemen". Aber Angst? Nein. Ich habe keine Angst.

Lampenfieber?

Miosga: Ich würde eher von einer Anspannung sprechen, die ich immer wieder mal habe. Und die halte ich auch für wichtig, um konzentriert zu sein.

Sie haben 16 Jahre lang die "tagesthemen" moderiert ...

Miosga:... und in der Sendung Acht-Minuten-Interviews geführt. Manchmal waren es zwölf Minuten, etwa beim Bundespräsidenten. Insofern ist eine einstündige Gesprächssendung eine neue Herausforderung, aber auch ein wunderbarer Luxus, nun mehr Zeit zum Fragen zu haben. In den "tagesthemen" konnte ich immer wieder nicht nachhaken, weil mir die Zeit im Nacken saß.

Haben Sie die "tagesthemen" inzwischen gedanklich hinter sich gelassen?

Miosga: So schnell geht das wohl nicht. Ich habe schließlich so lange bei den "tagesthemen" gearbeitet, dass sie Teil meiner DNA geworden sind. Die Redaktion war wie ein zweites Zuhause für mich.

Woran werden Sie noch lange denken?

Miosga: An die "tagesthemen" live aus Kiew im August 2022. Die persönlichen Gespräche mit den Menschen in diesem so schwer verwundeten Land werde ich nicht vergessen. Und natürlich erinnere ich mich an Interviews mit Politikerinnen und Politikern, die außergewöhnlich waren, weil sie unerwartete Momente hatten. Politikerinnen und Politiker sind ja im Umgang mit Medien derart geübt, dass sie Überraschendes in der Regel kaum zulassen.

Was war überraschend?

Miosga: 2013 sprach ich am Wahlabend der Landtagswahl in Niedersachsen mit dem CDU-Spitzenkandidaten und Ministerpräsidenten David McAllister. Ich bekam gerade eine frische Hochrechnung in die Hand und war diejenige, die ihm sagen musste, dass seine Partei offenbar die Regierungsmehrheit verloren hat.

Caren Miosga - hier nach ihrer letzten Sendung - moderierte von Juli 2007 bis Anfang Oktober 2023 die "tagesthemen". Sie sagt: "Die Redaktion war wie ein zweites Zuhause für mich."
Foto: Jonas Walzberg, dpa

Zu Beginn der Live-Schalte applaudierten seine Parteifreunde. Er hörte Sie schlecht und wirkte irritiert. Sie fragten dreimal, ob er sehr enttäuscht sei.

Miosga: Er kannte die neuen Zahlen bis zu diesem Moment nicht und war sichtlich bemüht, die Fassung zu bewahren.

Ging auch mal etwas richtig schief?

Miosga: Es ging erstaunlich wenig schief. Einmal war ich schon im Studio zu sehen, bevor die Sendung losging – online bei tagesschau.de, für mehr als fünf Minuten. Man sah, wie ich abgepudert wurde und meine Texte durchging. Zum Glück hab ich keine dreckigen Witze erzählt.

So etwas tun Sie?

Miosga: Selbstverständlich nicht … Die größte Panne, die ich erlebt habe, ereignete sich im Gespräch mit Wolfgang Ischinger, dem langjährigen Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz.

Er hielt Sie für Marietta Slomka, Ihre Kollegin vom "heute-journal" im ZDF.

Miosga: Er wähnte sich unüberhörbar während des gesamten Gesprächs im Januar 2022 tatsächlich im ZDF. Ich dachte: Wenn er noch einmal "Frau Slomka" zu mir sagt, brech ich gleich vor Lachen zusammen. Herr Ischinger hat sich später entschuldigt und mir Blumen geschickt. Und Marietta hat mir sofort geschrieben, wir hatten großen Spaß – und waren zumindest auf diese Weise einmal gemeinsam in einer Sendung.

Die Erwartungen an Ihren Polit-Talk sind nun hoch. Was erwarten Sie von sich und einer Sendung, die Ihren Namen trägt und die Sie produzieren?

Miosga: Ich hoffe, dass es uns gelingt, ab und an zu überraschen – und ich würde selbst gern überrascht. Wenn wir gelegentlich etwas Neues erfahren und aufrichtige Momente erleben, dann haben wir schon viel erreicht.

Ihre Vorgängerin Anne Will...

Miosga: Ich habe großen Respekt vor dem, was Anne 16 Jahre lang konstant geleistet hat. Sie hat mit ihrer Klugheit und Unaufgeregtheit den Sonntagabend geprägt und die politische Debatte in Deutschland mitbestimmt.

Sie sagten einmal, die "tagesthemen" seien wie ein Wohnzimmer für Sie gewesen. Mit welchem Raum würden Sie Ihren Polit-Talk vergleichen? Einer Küche vielleicht, in der es dampft und scheppert?

Miosga: Es soll eine Atmosphäre herrschen, in der sich die Gäste wohlfühlen und Spaß haben an einer wachen Auseinandersetzung. Uns schwebt kein künstlich geschaffenes Meinungs-Pingpong vor, kein inszenierter Streit zwischen Gästen, deren Haltung das Publikum längst kennt.

Eine Kritik an Polit-Talks lautet, Gäste würden nach Rollen gecastet und müssten diese ausfüllen.

Miosga: Das fände ich ermüdend. Mir geht es um Erkenntnisgewinn, nicht um Zoff in der Bude. Um im Pingpong-Bild zu bleiben: Interessant sind doch die lang gespielten Bälle, bei denen man zuschauen kann, wie sie entstehen, man entdecken kann, warum sie gespielt werden, und beobachten kann, ob sie ihr Ziel erreichen oder im Aus landen. Mich interessieren die Mechanismen von Politik.

Anfang Dezember präsentierte Anne Will zum letzten Mal die nach ihr benannte Talkshow am Sonntagabend im Ersten.
Foto: Wolfgang Borrs, NDR/dpa

Bei "Anne Will" gab es meist fünf Gäste: jemand aus Regierung und Opposition, ein Experte, eine Journalistin, ein irgendwie Betroffener. Bleibt es dabei?

Miosga: Ein politisches Gespräch bleibt ein politisches Gespräch. Aber wir wünschen uns mehr Redezeit für weniger Gäste, mit denen wir natürlich über das virulente politische Thema der Woche sprechen. Zugleich werden wir uns darum bemühen, zwischendurch auch Themen zu setzen, die wichtig sind, auch wenn sie gerade nicht in aller Munde und zuweilen ein Albtraum für jede politische Talk-Sendung sein können.

Ein Albtraum?

Miosga: Zum Beispiel Bildungspolitik! Die ist unheimlich kompliziert, allein wegen der Zuständigkeiten. Da zeigt der Bund auf die Länder und die auf den Bund. Und trotzdem sollten wir uns um solche wichtigen Themen genauso bemühen wie um Gäste, die nicht so häufig in Talkshows sitzen. Was übrigens gar nicht so leicht ist: Nicht jede oder jeder mag vor einem Millionenpublikum reden.

Sie haben große Verantwortung. Denken Sie nur an Filmemacher Hubert Seipel, der gefragter Talkgast war und als vermeintlicher Russlandkenner den Deutschen Putin erklärte. Er soll für Projekte Geld aus Russland bekommen haben.

Miosga: Man kann in Menschen nur insoweit hineinschauen, wie sie es selber zulassen. Aber soweit es uns möglich ist, sollten wir den Zuschauerinnen und Zuschauern immer mitteilen, ob und welche Interessen Gäste vertreten. Das muss man transparent machen. Vorher gilt es, genau abzuklopfen, wen man einlädt.

Dieses Jahr gibt es drei Landtagswahlen im Osten Deutschlands. Die vom Verfassungsschutz teils als "gesichert rechtsextremistisch" eingestufte AfD liegt in Umfragen weit vorn. Werden Sie Vertreterinnen oder Vertreter der Partei einladen?

Miosga: Der ARD wurde bereits vorgeworfen, entweder sie nicht eingeladen oder ihnen eine Bühne für rechte Propaganda geboten zu haben. Dabei findet die AfD auch ganz ohne das Fernsehen ihre Wählerschaft. Ich glaube, wir sollten in Polit-Talks nicht jene AfD-Vertreter einladen, von denen man weiß, dass sie nur ihre Lügen verbreiten und sich nicht auf ein konstruktives Gespräch einlassen. Es gibt aber Vertreterinnen und Vertreter, die das sehr wohl tun. Diese können selbstverständlich in unserer Sendung zu Gast sein. Dabei wird es am interessantesten sein, mit ihnen über konkrete Politik, dann in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, zu sprechen. Denken Sie an den ersten hauptamtlichen AfD-Bürgermeister Deutschlands aus Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt. Der machte riesige Wahlversprechen, obwohl er hätte wissen müssen, dass er sie nicht einhalten kann. Und so kam es.

Sie haben sich in den vergangenen Wochen um vieles kümmern müssen, bis hin zur Höhe der Tische im Studio.

Miosga: Ich bin jetzt Expertin für Statik und Konstruktion diverser Holzarten! Wir mussten mit vielem neu beginnen, neues Studio, neues Team, neue Stadt. Nur die alten Filz-Schlurren von den "tagesthemen" habe ich mitgenommen.

Und nachrichtenmüde sind Sie bislang auch nicht, wie es "tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber zeitweise war?

Miosga: Schlechte Nachrichten gehen auch an mir nicht spurlos vorbei. Ich beobachte meist wie durch eine Kamera, das schafft Distanz und schützt mich. Aber natürlich besorgt auch mich, dass Putin die Ukraine unterjochen will. Es besorgt mich der grassierende Antisemitismus. Es besorgt mich, dass bei uns nicht wenige die demokratische Staatsform für entbehrlich halten. Umso wichtiger ist es, ins Gespräch zu kommen.

Und wenn es Ihnen doch zu viel wird?

Miosga: Dann hilft Spazierengehen, um den Kopf wieder freizubekommen. Ich verstehe es, wenn Menschen Nachrichten meiden, weil sie sagen: "Das ist alles nur noch grauenvoll." Aber es gibt hoffentlich immer auch etwas Gutes – und sei es die Lektion, die man aus dem Grauen lernt. Ich wage mal das Versprechen, dass wir bei "Caren Miosga" nicht immer so düster in die Sendung starten, wie der "Tatort" vorher zu Ende ging.

Zur Person: Caren Miosga, 1969 im niedersächsischen Peine geboren, kam 1999 zum NDR. Zuvor studierte sie in Hamburg Geschichte und Slawistik – und arbeitete unter anderem als Reiseleiterin in Moskau und St. Petersburg. Die erste Ausgabe ihres Polit-Talks "Caren Miosga" wird am 21. Januar um 21.45 Uhr im Ersten ausgestrahlt. 

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Die Diskussion ist geschlossen.

22.01.2024

fand Miosga ziemlich gut gestern, etwas ungewohnt, auch das Studio, trotz dessen gute Gespräche, machen Sie gerne so weiter Frau Miosga