Kirchliche Verbände stellen sich gegen AfD
Exklusiv Nach dem Beschluss der katholischen Bischöfe positionieren sich nun auch immer mehr Organisationen. Die AfD reagiert empört.
Immer mehr kirchliche Verbände und Organisationen in Bayern grenzen sich mit Nachdruck von der AfD ab, wie eine Umfrage unserer Redaktion zeigt. Unter ihnen sind überaus mitgliederstarke wie Caritas oder Malteser, Frauen- und Jugendverbände. Sie beziehen Stellung oder bekräftigen ihre Positionen vor dem Hintergrund, dass bereits einzelne AfD-Landesverbände vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft wurden und das möglicherweise auch bald für die gesamte Partei gilt.
Die angefragten 20 katholischen und evangelischen Verbände und Organisationen nehmen teils ausdrücklich Bezug auf einen Beschluss der deutschen katholischen Bischöfe. Die warnten vor zwei Wochen in Augsburg nicht nur geschlossen vor der AfD. Sie sprachen mit Blick auf die Europawahl im Juni und die drei Landtagswahlen im Osten Deutschlands im September zudem eine Nichtwahlempfehlung aus.
Frauenbund KDFB: "Der Verband gab und gibt der AfD keine Stimme und keine Bühne"
Fast einhellig mit "Nein" beantwortet wurde in der Umfrage unserer Redaktion die Frage, ob man künftig noch AfD-Funktionäre zu Veranstaltungen einladen werde. Besonders deutlich äußerte sich der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern e.V.: "Der Verband gab und gibt der AfD keine Stimme und keine Bühne. Mit der Partei, Parteiangehörigen und Funktionären geht der KDFB nicht ins Gespräch. Wir luden oder laden sie zu keiner Veranstaltung ein." Nicht so eindeutig fielen die Antworten zum Umgang mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus, die sich auch in der AfD engagieren. Während manche Verbände und Organisationen hierzu schon auf Beschlüsse verweisen können, befinden sich andere erst in einem Diskussionsprozess, bei dem rechtliche Aspekte berücksichtigt werden müssen. Die Caritas in Bayern etwa weist darauf hin, dass eine "Mitgliedschaft in der AfD oder einer anderen rechtsextremen Gruppierung" per se noch kein Kündigungsgrund sei.
Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des katholischen Deutschen Caritasverbandes, sagte unserer Redaktion: "Das Papier der Bischöfe stärkt uns den Rücken." Das sei anhand der Reaktionen aus dem Kreis der Mitglieder und Gliederungen zu spüren. Mit Blick auf die AfD ergänzte sie: "Wir hoffen sehr, dass die Menschen verstehen, wer sich da als Wolf im Schafspelz zusammenrottet."
Der Verein "Christen in der Alternative für Deutschland" hatte den Bischöfen kürzlich in einem "offenem Brief" vorgeworfen, mit ihrer Erklärung den "grünen" Faschismus zu hofieren und sich "linker Journaille" zu unterwerfen.
Evangelischer Landeskirchenrat will sich in seiner März-Sitzung mit dem Umgang mit der AfD befassen
Am Donnerstag bekräftigten die katholischen bayerischen Bischöfe: Die Verbreitung rechtsextremer Parolen sei "mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar". Die Verantwortlichen vor Ort seien diesbezüglich "zur Wachsamkeit angehalten". Sie verwiesen auf das Kompetenzzentrum für Demokratie und Menschenwürde der Katholischen Kirche Bayern. Dieses biete innerkirchlich unter anderem Workshops zum Umgang mit Antisemitismus an.
Aufseiten der evangelischen Kirche will man sich, wie es hieß, auf der bevorstehenden Sitzung des Landeskirchenrats mit dem Thema befassen. Dabei werde es auch um die Frage der Vereinbarkeit eines Engagements in AfD und Kirche gehen. Antworten darauf dürfen nicht allzu lange auf sich warten lassen: Im Oktober wählen die etwa zwei Millionen wahlberechtigten Kirchenmitglieder der bayerischen Kirchengemeinden ihre Kirchenvorstände. Diese entscheiden über "rechtliche und geistliche Fragen der Gemeinde".
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Sehr passend zum Thema der (leider SZ Plus - ) Artikel
„Aufwachen“ von Jan Schmidbauer vom 06.03., der ein-
leitend damit beginnt:
„Während weite Teile der Wirtschaft so getan haben, als
gingen sie die Rechtsextremen nichts an, reden sie bei
Nomos im sächsischen Glashütte schon lange Klartext.
Jetzt sind sie erleichtert, dass auch andere vor der AfD
warnen.“
„Wie leise waren bisher bitte all die anderen? Die Welt-
marktführer. Die Dax-Konzerne mit ihren Multimilliarden-
umsätzen.“ mit weiteren Ausführungen hierzu . . . .
Aktuell: „Aufwachen“ -
gestern „Wie eine kleine Firma gegen die AfD kämpft“
Passend zum Thema auch
„Schraubenmilliardär Würth warnt Beschäftigte vor AfA-Diktatur“
(Spiegel online - 19.03. 12:37 Uhr)
>>„Schraubenmilliardär Würth warnt Beschäftigte vor AfA-Diktatur“<<
Ich glaube kaum, dass Herr Würth vor eine Absetzung für Abnutzung (AfA)-Diktatur warnt ;-)
>>Die Ampel hält er für einen »Hühnerhaufen« – aber das sei kein Grund, die AfD zu wählen, schreibt Milliardär Reinhold Würth an 25.000 Beschäftigte. Er ruft dazu auf, die Demokratie zu verteidigen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/reinhold-wuerth-warnt-vor-afd-diktatur-a-dd88a542-7a7b-4ec8-93fb-710bb5df4495<<
Vermutlich werden jetzt die AfD-Fans fragen, ob da vielleicht eine Schraube locker ist.....
Also Walter K.
Es ist bemerkenswert, dass Ihnen das Aufpicken solcher
Tippfehler wohl gefällt . . . . und gar kläglich : - ))
Da werden jetzt wohl nicht nur AfD-Fans fragen . . . .
(edit/mod/NUB 7.3)
(edit/mod/NUB 7.3/persönlicher Angriff)
Welche Positionierung ist nun angebrachter / besser :
Die oben angesprochene Haltung kirchlicher Verbände
oder eine wie die der I H K :
„Aufgabe . . . Immer ausgleichen und beratend zu wirken.“
„ . . . . dem Interessenausgleich verpflichtet.“
??
Inquisition und Hexenverfolgung im 21. Jahrhundert
Welch ein Unsinn er plappert, der Wolfgang… Die Kirche hat lediglich aus ihrer unseligen Rolle im Dritten Reich gelernt.
@Wolfgang B.
Wenn Sie in diesem Zusammenhang von Hexenverfolgung sprechen, müsste man daraus auf die Anwesenheit von Hexen schließen? Und Inquisition – zur Bekämpfung der Häresie? Nun ja, why not? Muss ja nicht wie im Mittelalter im Folterkeller enden.
Für die kirchlichen Verbände ist die Asylbetreuung ein Multi-Millionengeschäft. Allein die Kosten für das Asylsystem belaufen sich auf etwa 46 Mrd. Euro im Jahr. Alles auf Kosten der Steuerzahler. Die AfD möchte zudem die Staatsleistungen an die Kirchen beenden, die komplett ohne Gegenleistung gezahlt werden. Diese Ablösung steht sogar als Aufgabe in unserem Grundgesetz (Übernahme aus der Weimarer Reichsverfassung). Darüber hinaus möchte die AfD den staatlichen Einzug der Kirchensteuer beenden. Diese Trennung von Kirche und Staat ist schon lange eine Notwendigkeit. Da verwundert es nicht, dass die Staats-Kirchen die AfD zu ihrem politischen Feind erklären.
So ein blödes Gelaber, die Kirchen verdienen sich eine goldene Nase. Wahrscheinlich auch jemand, der mit Ellenbogen durchs Leben geht.
Diese Leute sollen auch auf christliche Feiertage verzichten und arbeiten gehen.
Ich würde sagen, die Kirche kann genug vor Ihrer eigenen Haustür kehren. Und mit Moral hat sie es selber nicht so wirklich.
Immerhin ist die Kirche lernfähig: den Faschisten in der NSDAP stand sie durchaus wohlwollend gegenüber, nun distanziert sie sich von den Faschisten in der AfD. Ist doch gut.
Und wo ist die Straßenbahn mit den Leuten, die interessiert was die Kirchen und ihre Bütten wollen?
Denen geht es nur ums Geld, denn sie verdienen sich eine goldene Nase durch unser Sozialsystem.
Denn die ganzen Einrichtungen der Caritas, Diakonie und Co. Werden zu weit über 90% aus allgemeinen Steuermitteln und ähnlichen Abgaben wie Krankenkassenbeiträgen finanziert. Nur ein Bruchteil kommt von der Kirchensteuer.
Und sie haben Angst, dass die AfD ihnen diese Pfründe wegnimmt.