
Deutsche Leopard-Panzer in der Ukraine angekommen: Erledigt ist damit noch nichts

Kiew verfügt nun über moderne Kampfpanzer aus Bundeswehrbeständen. Doch das wird nicht reichen, um das Versprechen von Kanzler Scholz einzulösen, das angegriffene Land zu schützen.
Die Ukraine hat aus Deutschland 18 hochmoderne Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 mitsamt Munition und Ersatzteilen erhalten. Auch ukrainische Besatzungen stehen ausgebildet und kampfbereit zur Verfügung. Bundeskanzler Olaf Scholz kommentierte den Vollzug mit kaum verhohlener Selbstzufriedenheit: "Wir haben geliefert." Verteidigungsminister Boris Pistorius wählte eine ähnliche Tonlage. Er erinnerte an die bereits überstellten 40 Marder-Schützenpanzer und fügte hinzu: "Deutschland hat das gegebene Versprechen erfüllt." Als gesichert kann gelten, dass die deutschen Panzer – zumal in der modernen Variante 2A6 – weit schlagkräftiger sind als alles, was die russischen Streitkräfte aufbieten können. Dabei geht es nicht nur darum, dass der Leopard in voller Fahrt zielgenau schießen kann, es geht auch um überlegene Panzerung, Geschwindigkeit und Wendigkeit.
Kann es also heißen: Panzer geliefert, Versprechen erfüllt, Job erledigt? Ob gewollt oder ungewollt, in den Worten aus Berlin schwingt die Sehnsucht nach einem Schlusspunkt mit. "Wir haben unseren Teil getan", lautet die unausgesprochene Botschaft. Aber haben wir das wirklich? Der russische Präsident Wladimir Putin hat soeben angekündigt, seine Armee mit 1600 zusätzlichen Panzern aufzurüsten. Das wäre fast das Vierfache dessen, was alle westlichen Staaten zusammen in die Ukraine liefern wollen.

Sicher: Putins Parolen sind vor allem für das eigene Publikum bestimmt. Erster Adressat sind seine Soldaten. Deren Kampfmoral ist nach einem Kriegsjahr voller Chaos, Pleiten und Pannen im Keller. Ob die russische Rüstungsindustrie überhaupt in der Lage ist, mal eben 1600 Panzer vom Band rollen zu lassen, ist durchaus zweifelhaft.
Keinen Zweifel kann es allerdings an Putins Willen geben, seinen mörderischen Feldzug in der Ukraine fortzusetzen. Und zwar so lange, bis der Westen, den der Kremlchef für dekadent und schwach hält, in seiner Unterstützung nachlässt. Am Ende, so geht die Rechnung in Moskau, wird Kiew den Eroberern hilflos ausgeliefert sein. Ob das noch ein Jahr dauert oder ein Jahrzehnt, ist Putin egal. Er ist sich sicher, den längeren Atem zu haben.
Deshalb gilt es, an ein weiteres Wort aus dem Kanzleramt zu erinnern: "Wir werden die Ukraine unterstützen, solange dies nötig ist." Das ist das ultimative Versprechen, das Olaf Scholz gegeben hat. Daran wird sich Deutschland messen lassen müssen. Fest eingeplant sind immerhin bereits Lieferungen der älteren Leopard-Variante Leopard 1 A5: Bis Mitte des Jahres sollen es 25 sein, Ende 2023 sollen es 80 sein, im nächsten Jahr kann Kiew mit 100 dieser Panzer rechnen. Parallel dazu soll für die kommenden Jahre im Bundeshaushalt deutlich mehr Geld für die Ukraine-Hilfe eingestellt werden. 2024 sind statt 2,2 mehr als fünf Milliarden Euro vorgesehen. Bis 2032 sollen noch einmal über acht Milliarden Euro hinzukommen.
Denn nichts ist erledigt, solange Russland seinen imperialen Angriffskrieg führt – mit dem Ziel, die Ukraine auszulöschen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Mittlerweile sind über 14 Milliarden (in Zahlen 14.000.000.000)€ Steuergeld für diesen Krieg ausgegeben worden.
Bezahlt vom Steuerzahler. Genau wie die 100 Milliarden € "Sondervermögen".
Irgend wo wird dieses Geld schon fehlen. Meist beim Sozialen.
Deshalb kann ich die Zuschrift von Herrn Kamm auch nicht ganz ernst nehmen.
Besonders "Unsere Gesellschaft hat - gespeist aus Christentum, Humanismus und der Idee der Brüderlichkeit - Solidarität gerade mit Bedrängten und Bedürftigen entwickelt."
Das hört sich dann so an, als ob Waffenlieferungen etwas mit Humanismus und Brüderlichkeit zu tun haben und das Christentum, das lehrt, dass man seine Feinde lieben soll, dann brrrrrrrrrrrrr, da schüttelt es einen nur noch.
"...Irgend wo wird dieses Geld schon fehlen. Meist beim Sozialen. ..."
Aber nur beim Sozialen, was deutsche Staatsangehörige betrifft. Bei den anderen, egal woher, haben wir schließlich eine moralische Verpflichtung zur Versorgung.
Dann warten wir mal ab ob sich die Wünsche und Träume des Westens erfüllen.
Die These UA zu unterstützen solange es nötig ist, darf doch hinterfragt werden. Es geht nicht an, dass Kiew allein entscheidet über den Zeitpunkt und die Bedingungen des Beginns von Verhandlungen. Es kann auch nicht sein, dass parallel dazu die BW weiterhin ausblutet. weil ständig Material aus den eigenen Beständen in die UA verbracht werden und Ersatz nur mit langem Verzug wieder zugeführt werden kann. Denn alles Material, was der UA zur Verfügung gestellt, kann man getrost ab Zeitpunkt der Lieferung abschreiben bzw als Verlust verbuchen. Und kaum ist eine Lieferung an die UA verschickt, kommt bereits die nächste Forderung aus Kiew. Irgendwie grassiert in DEU das Helfersyndrom und eigene Bedürfnisse werden hintan gestellt so das Wirken der Regierung für das Wohl des eigenen Volkes.
>>Die These UA zu unterstützen solange es nötig ist, darf doch hinterfragt werden.<<
Klar, wir leben ja in Deutschland in einer Demokratie.
>>Irgendwie grassiert in DEU das Helfersyndrom und eigene Bedürfnisse werden hintan gestellt<<
Wir leben kein Helfersyndrom. Unsere Gesellschaft hat - gespeist aus Christentum, Humanismus und der Idee der Brüderlichkeit - Solidarität gerade mit Bedrängten und Bedürftigen entwickelt.
Übrigens: Ohne die Hilfe aus Großbritannien, Frankreich, Australien, Neuseeland, Sowjetunion, USA usw. wäre Deutschland nicht aus der Tyrannei der Nazis befreit worden.
Raimund Kamm
Deutschland muss die ganze Welt retten und wenn man dabei selbst untergeht. Der Deutsche hat die Erbsünde in den Genen und muss daher - anders als die meisten anderen, die gegen Deutschland das Mundwerk aufreißen und hetzen - bis über die eigenen Möglichkeiten liefern! Böses Deutschland! Dass von den 141 verbalen Unterstützern aus weltweit 193 Ländern viele auf Deutschland schimpfen aber selbst keinen Finger für die Ukraine krumm machen. Richtig so! So funktioniert Solidarität! Die Mehrheit entscheidet und Deutschland zahlt!