Das Update zum Ukraine-Krieg vom 22. Februar
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Russland hat vor einem Jahr wohl mit einem schnellen Sieg über die Ukraine gerechnet. Seitdem mussten Putin und seine Vertrauten viele ukrainische Erfolge hinnehmen. Das sorgt innerhalb von Putins Machtapparat immer wieder für Spannungen. Nun bezichtigt der mächtige Chef der Söldnertruppe Wagner den russischen Verteidigungsminister des "Hochverrats". Und das auf öffentlicher Bühne auf dem Kurznachrichtenportal Telegram.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin fordert damit den Kreml heraus, kommentiert unser Redakteur Simon Kaminski. Und Prigoschin zeigt, welche Macht er in Russland hat, obwohl er dort kein staatliches Amt bekleidet. Der öffentliche Streit verdeutlicht, wie abhängig Russland militärisch von der Wagner-Gruppe ist. Besonders die Wagner-Söldner sollen an vorderster Front eingesetzt und regelrecht "verheizt" werden. Der britische Geheimdienst spricht von bereits 30.000 gefallenen Söldnern.
Der Tag: Heute führen die USA und die Staaten der Nato-Ostflanke Gespräche über die Sicherheit in der Region. Am Treffen mit den Staats- und Regierungschefs von Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei sowie der drei baltischen Staaten nimmt auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teil. Im Rahmen seines Besuchs in Osteuropa beteuerte US-Präsident Joe Biden seine Unterstützung für die Ukraine sowie einen "heiligen Eid, jeden Zoll Nato-Gebiet zu verteidigen".
Für die Ukraine spricht sich auch Steffen Bockhahn, Sozialsenator Rostocks und früherer Bundestagsabgeordneter, aus, der nun aus der Linken Partei ausgetreten ist. Er begründet den Schritt mit der Haltung seiner Partei zu Putin und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Linke schaffe es nicht, "den faschistischen Diktator Putin" als solchen zu benennen, sagt Bockhahn.
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Die Lage: Die humanitäre Situation in der Ukraine ist weiterhin katastrophal. Nach Einschätzung von Caritas International sind rund 17,7 Millionen Menschen im Land dringend auf Hilfe angewiesen. Oliver Müller, Leiter der katholischen Hilfsorganisation, fordert die Bundesregierung auf, die Hilfsorganisation bei ihrer Nothilfe zu unterstützen. Die Caritas kümmert sich in der Ukraine unter anderem um die Verteilung von Nahrungsmitteln und Trinkwasser.
Der russische Angriffskrieg hat viel Leid verursacht. Geplant hatte Putin ihn anders: Ein schneller Regimesturz, dann die Nato aus Osteuropa zurückdrängen. Doch der russische Präsident ist damit gescheitert. Zumindest vorerst. Unser Reporter Ulrich Krökel zeigt in der Chronik des Scheiterns, wie der anfänglich optimistische Putin nach und nach immer mehr zum Verlierer wurde - und er deshalb seine Strategie änderte.
Zitat des Tages: "Die Nachbarländer Russlands machen sich große Sorgen."
Das sagt der EU-Vizepräsident Valdis Dombrovskis im Interview mit unserem Redakteur Michael Kerler. Der Politiker warnt, dass Putin und sein Regime wieder ein "russisches Reich" errichten wollen, erklärt, was neue Sanktionen bringen und wann ein EU-Beitritt der Ukraine möglich ist.
Bild des Tages:
Caritas International appelliert an die deutsche Bundesregierung, sie bei ihrer humanitären Nothilfe mehr zu unterstützen.
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(mit dpa)
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