Karl Lauterbach sorgt sich vor dem Herbst
Der Bundesgesundheitsminister versucht, nach seiner bitteren Impfpflicht-Niederlage wieder Tritt zu fassen. Was den kommenden Herbst betrifft, hat er schwere Corona-Bedenken.
Am Tag nach seiner schmerzhaften Schlappe versucht Karl Lauterbach erst gar nicht, seine Enttäuschung zu verbergen. Der Bundesgesundheitsminister, dunkles Sakko über hellblauem Pullover und weißem Hemd mit offenem Kragen, nimmt Platz auf dem Podium der Bundespressekonferenz in Berlin. Eigentlich ist es ein Routine-Termin, der wöchentliche Bericht über die Lage in der Pandemie, den er in der Regel zusammen mit Lothar Wieler, dem Chef des Robert Koch-Instituts absolviert.
Doch mit der aktuellen Corona-Situation hält sich der SPD-Politiker nur sehr kurz auf: "Die Fallzahlen gehen gerade zurück und zwar stabil". Im Vordergrund stehen für Lauterbach die "nicht so guten Nachrichten". Das Scheitern eines Gesetzes über eine Impfpflicht im Bundestag nennt er eine "klare, bittere Niederlage auch für mich". Freilich habe er diese Niederlage als Abgeordneter und nicht als Bundesgesundheitsminister erlitten, da diese "ethische Frage" ohne Fraktionszwang abgestimmt worden sei.
"Eine schlechte Nachricht"
Weil nun nicht nur die ursprünglich von ihm favorisierte allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren nicht kommt, sondern auch der kurz davor erzielte Kompromissvorschlag einer Impfpflicht für alle Bürger ab 60 Jahren im Bundestag gescheitert ist, hält Lauterbach es für "unwahrscheinlich, dass sich da noch was bewegt". Die Union hatte im Parlament geschlossen für den eigenen Antrag, der ein Impfregister und einen gestaffelten Impfplan vorsah, sich aber auch nicht durchsetzen konnte.
Das Ergebnis der Abstimmung, nämlich keine Form einer Impfpflicht, sei jedenfalls "eine schlechte Nachricht", so Lauterbach. Sie bedeute, dass Personal in Pflege und Medizin nicht entlastet werde, dass für besonders gefährdete Gruppen weiter keine Normalität in Sicht sei, dass für alle Bürger weitere Infektionsschutzmaßnahmen drohten. Zudem seien nun weitere schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu erwarten, die mit einer Impfpflicht hätten verhindert werden können. Die Corona-Lage im kommenden Herbst werde nun ungewisser.
"Gehen zum dritten Mal nicht optimal vorbereitet in die Welle"
Der Kompromissvorschlag einer Impfpflicht ab 60 Jahren hätte dafür sorgen können, so Lauterbach, zahlreiche Corona-Todesfälle zu verhindern. Denn 90 Prozent der pandemiebedingten Sterbefälle entfielen auf diese Altersgruppe. Weil nun weiter eine große Impflücke unter den älteren Menschen bestehe, folge daraus für den kommenden Herbst: "Wir gehen zum dritten Mal nicht optimal vorbereitet in die zu erwartende Welle".
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Dass es im dann dritten Corona-Herbst keinen Anstieg der Infektionszahlen geben wird, sei aus seiner Sicht so gut wie ausgeschlossen. Sehr wahrscheinlich sei dagegen, dass neue Erreger-Varianten auftreten, die sich auch aus bestehenden Corona-Typen neu kombinieren könnten. Wie gefährlich diese sein werden, können niemand voraussagen. Es sei aber eben keineswegs sicher, dass sie wie die aktuell grassierende Omikron-Variante zu meist vergleichsweise harmlosen Krankheitsverläufen führe.
Aufruf: Vor der Osterreise testen
Lauterbach kündigt an, weiter das Gespräch mit der Union zu suchen, was einen möglichen weiteren Anlauf für eine Impfpflicht betrifft. Er werde "nichts unversucht lassen", sei aber skeptisch, weil er CDU und CSU ja zuvor monatelang ergebnislos Verhandlungen angeboten habe. Ganz aktuell gebe es nun "keinen Spielraum mehr für weitere Lockerungen". Damit verteidigt er gleichzeitig seinen Schlingerkurs, was die Quarantäne- und Isolationspflichten für Corona-Infizierte betrifft. Zunächst sollten sie bald entfallen, dann kündigte Lauterbach überraschend an, daran festzuhalten. Wenn das aktuell gültige Infektionsschutz-Regime Mitte September auslaufe, müssten neue, weitreichende Regeln her. "Wir können nicht mit diesem hohen Anteil ungeimpfter Älterer ohne Maskenpflicht in den Herbst gehen", sagt er.
Außerdem spricht er sich für "neue, kreative Kampagnen" aus, mit der die Impfbereitschaft gestärkt werde. Eindringlich appelliert Karl Lauterbach an alle Bürgerinnen und Bürger, die über Ostern wegfahren: "Lassen Sie sich vor der Reise testen. Osterreisen dürfen nicht zu einer Unterbrechung der aktuell günstigen Entwicklung führen."
Die Diskussion ist geschlossen.
Herr Lauterbach ist ein Seher. Er kennt jetzt schon die Coronalage im Herbst und plant bereits die dann notwendigen Lockdowns. Herrn Lauterbachs Gedankenwelt ist extrem einseitig: Coronadiktatur für immer.
Lauterbach hat Recht (wie fast immer). Ich schätze ihn als Fachmann - aber nicht als Minister. Niemand sollte sein Covid 19 Zertifikat verbrennen :-) - er wird es bald wieder brauchen wenn er halbwegs am normalen Leben teilnehgmen will.
Wie lange müssen wir diesen Minister Lauterbach noch ertragen?
Eine Zumutung!
Bemüht sich stets Panik zu machen, was anderes kann er nicht, es reicht!
Scholz genauso unfähig, armes Deutschland!
"neue, kreative Kampagnen"
Wenn er jetzt androht jedem zu besuchen und ihm Stundenlang ein Ohr kauen wird, lasse ich mich boostern……. bevor er vorbeikommt.
Das sollten Sie eh tun, statt jeden Samstag
die Freiheit der Bürger
in der Innenstadt zu behindern.
Herr Lauterbach spenden Sie Ihren offensichtlich überschüssigen Impfstoff in die Ukraine. Wer Waffen in dieses Land liefern kann, kann auch den Impfstoff dorthin liefern.
Geht nicht!
§7 Verbrechen gegen die Menschlichkeit