Kopfschütteln über Paulis Ehe-Konzept

Landkreis Augsburg Der Vorschlag der Fürther Landrätin Gabriele Pauli einen befristeten Ehevertrag einzuführen, stößt auch im Landkreis auf allgemeine Ablehnung und Kritik. Die Kandidatin für den CSU-Vorsitz forderte am Mittwoch bei der Vorstellung ihres Programms, "dass Ehen nach sieben Jahren auslaufen". Dann müssten sich beide Partner nochmals "aktiv" für eine Verlängerung aussprechen. Bei einer Trennung entfielen dann "der jahrelange Nervenkrieg" und die "hohen Scheidungskosten", so Pauli - selbst zweimal geschieden.

"So ein Quatsch", meint dazu Ursula Jung aus Königsbrunn, Stadt- und Kreisrätin der Grünen. Paulis Vorschlag sei "noch nicht einmal diskussionswürdig. Wenn man verliebt ist und heiratet, plant man auch eine gemeinsame Zukunft, "und die dauert länger als sieben Jahre!" Es bestehe auch für jeden "die Möglichkeit, ohne Trauschein zusammenzuleben", dann könne man sich, auch ohne "Paulis hohe Scheidungskosten", trennen, argumentiert Frau Jung, die bereits 36 Jahre glücklich verheiratet ist.

Albert Mahl, katholischer Pfarrer in Bobingen, geht sogar noch weiter. Man wisse nicht, ob Paulis Vorschlag ernst gemeint sei, oder ob sie sich nur wichtig machen wolle. "Die christliche Ehe ist kein Zeitvertrag, sondern gilt für das ganze Leben: Man kann nicht sagen, dass sich zwei Menschen sieben Jahre lieben und dann nicht mehr. Die Ehe ist lebendig und keine Katze im Sack."

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