Versuchter Geldautomaten-Aufbruch in Königsbrunn: Polizei hält sich bedeckt
Im März versuchten Kriminelle, den Automaten in einem Verbrauchermarkt zu knacken. Der Vorfall passt in eine Reihe von Straftaten.
Gibt es eine heiße Spur, die zu den Unbekannten führt, die Mitte März einen Geldautomaten in Königsbrunn aufbrechen wollten? Die Polizei hält sich bedeckt. Die Ermittlungen dauern an.
Im März waren ein oder mehrere Täter zwischen 23 bis 3 Uhr in einen Verbrauchermarkt in der Germanenstraße eingebrochen. Dort versuchten sie anschließend einen Geldautomaten offenbar mit massivem Werkzeug aufzubrechen. Scheinbar wurden die Kriminellen durch das Personal gestört und flüchteten. Unmittelbar nach Bekanntwerden leitete die Polizei eine umfangreiche Fahndung ein. Sie blieb allerdings ohne Erfolg. Am Gebäude und am Geldautomaten entstand Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.
Wenige Tage knackten Räuber einen Geldautomaten in Kaufering
Mit brachialer Gewalt waren Unbekannte wenige Tage zuvor an einem Automaten in Kaufering am Werk. Aufgebrochen wurde ein Geldautomat in der Viktor-Frankl-Straße, der sich von außen zugänglich an einem Gebäude befindet. Tatzeit war zwischen 1 und 5 Uhr. Laut Polizei werde überprüft, ob die beiden Vorfälle zusammenhängen. Damit wird auch dritter Fall wieder in den Fokus gerückt: Wenige Tage vor Weihnachten 2023 sollte der Automat der Raiffeisenbank in Kleinaitingen gesprengt werden. Es blieb beim Versuch. Der Sachschaden war trotzdem immens: Das Landeskriminalamt beziffert ihn auf rund 15.000 Euro.
Geldautomat in Königsbrunn wurde mit Gas zur Explosion gebracht
Erfolgreicher war eine Diebesbande im November 2017. Sie ging rabiater vor - und mit mehr professioneller Präzision. Den Geldautomaten der Filiale der Deutschen Bank in der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße brachen die Täter um 2.45 Uhr nicht etwa auf. Sie sprengten ihn. Dazu füllten sie mit einem Schlauch Gas in den Geldautomaten und brachten dieses zur Explosion. So kamen sie ins Innere der Maschine. Danach holten sie Geldkassetten heraus, die eine sechsstellige Summe beinhalteten. Und machten sich wenige Augenblicke später mit ihrer Beute aus dem Staub. Die Polizei ging damals davon aus, dass es sich um eine professionelle Bande handelte. Auch mit mehreren Streifenwagen und einem Hubschrauber konnten die Beamten die Täter in den Stunden und Tagen nach dem Knall nicht stellen.
Wurde Königsbrunn wegen seiner Lage zum Ziel Krimineller? Ein Polizeisprecher sagte damals, bei der Auswahl der Banken spielten wohl auch die Fluchtwege eine Rolle. „Von der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße ist man schnell auf der B17 und kann in alle Richtungen flüchten.“ Die Erfahrung zeige außerdem, dass solche Taten nicht nur einmal isoliert an einem Ort begangen werden, sondern oft von Wiederholungstätern.
Alle Zusammenhänge werden nach Fall in Königsbrunn überprüft
Die Polizei überprüfe grundsätzlich mögliche Tatzusammenhänge, heißt es auf Nachfrage zum aktuellen Fall. Gegenstand der Ermittlungen ist auch die Frage, ob die Kriminellen aus dem Ausland kamen. Mittlerweile ist bekannt, dass Geldautomaten-Sprenger in hochmotorisierten Autos anreisen und danach den Tatort schnell wieder verlassen. Zeugen, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge im betreffenden Bereich bemerkt haben, sollen sich unter der Telefonnummer 0821/323-3821 melden. Neben einer Bitte hat die Polizei eine klare Warnung.
Das LKA teilt mit: "Zögern Sie bei entsprechenden Feststellungen nicht, die 110 anzurufen." Generell gelte: Jeder Hinweis, jede Wahrnehmung, ob persönlich, per Foto oder Video, könne von Bedeutung sein. Eines sollten Zeugen keinesfalls unternehmen.
Täter sollten vor Ort nicht angesprochen werden. Sie seien gefährlich. Die Kriminellen schreckten nicht vor körperlichen Angriffen zurück. Sie zeigten nach Information des LKA auch wenig Skrupel, wenn es darum geht, einen Automaten mit Gewalt und in Kürze zu öffnen. Außerdem führten sie Kraftstoffe und Sprengstoff in sehr gefährlichen Mengen mit. (mit adi)
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