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Fußball
26.05.2012

„Da geht mir das Herz auf“

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach spricht im Interview über SMS-Botschaften der Kanzlerin, seine Hoffnungen für die EM und einen Besuch der Auschwitz-Gedenkstätte

Frankfurt In den Regalen stehen alte DFB-Jahrbücher, gebundene Zeitschriften und Vereinschroniken – auch die von Fortuna Düsseldorf. Der Autor des Werkes kommt gerade zur Tür der Bibliothek in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes herein. Aus dem Journalisten und Autor Wolfgang Niersbach ist der Präsident des größten Sportfachverbandes der Welt geworden. WN – so war sein Kürzel als Reporter – redet aber immer noch wie früher: offen, spontan, geradeheraus.

Sie wirken bei öffentlichen Auftritten locker und entspannt – gleichgültig, ob die Kanzlerin oder der Bundespräsident neben Ihnen sitzt. Antrainiert oder angeboren?

Niersbach: Schon als junger Journalist habe ich gelernt: Je unverkrampfter man mit Prominenten umgeht, desto unverkrampfter verhalten sie sich. Ein Beispiel: Vor ein paar Tagen hat mir die Bundeskanzlerin eine SMS „Viel Glück der U17 im Finale“ geschickt, nachdem ich ihr in Berlin erzählt habe, dass ich nach Ljubljana fliegen würde, falls unsere U17 dort das EM-Finale erreichen würde. Und auch der Umgang mit dem Bundespräsidenten beim Pokal-Endspiel war extrem angenehm und wohltuend normal.

Aber es gibt auch die ganz schweren Themen. Die politische Debatte um die Frage der Menschenrechtsverletzungen im EM-Gastgeberland Ukraine zum Beispiel. War das nicht gleich zu Beginn der Amtszeit eine ziemliche Herausforderung?

Niersbach: Das ist eine Herausforderung, ganz klar. Und zwar eine, die ich nicht allein bestehen kann, sondern nur im Team. Meine Haltung war und ist eindeutig: Von einem Boykott halte ich gar nichts, da hat mich die Debatte 1980 geprägt, als die westliche Welt unter Führung der USA die Olympischen Spiele in Moskau boykottiert hat. Das hat politisch nichts gebracht, eher im Gegenteil. Und hunderte von Athleten sind um die Chance ihres Lebens gebracht worden. Ich bin sehr froh, dass sich meine Meinung mit der der Bundesregierung deckt. Ich hätte diese grundsätzliche Haltung aber auch dann so klar eingenommen, wenn es an führender Stelle eine andere Auffassung gegeben hätte.

Und jetzt ermuntern Sie sogar die Nationalspieler, sich politisch zu äußern, und sagen, große Sportereignisse könnten eben auch dazu dienen, den internationalen Blick auf eventuelle Missstände im Gastgeberland zu richten.

Niersbach: Das stammt ja nicht von mir, diese Einstellung ist auch vor den Olympischen Spielen in China verbreitet worden. Außer Olympia hat wohl nur der Fußball diese Kraft, ein Land derart in den Fokus der Weltöffentlichkeit zu rücken. Und darin liegt natürlich auch eine Chance. Wobei wir nicht vergessen dürfen, dass zum Zeitpunkt der EM-Vergabe die Verhältnisse in der Ukraine ganz andere waren – damals war die Hoffnung da, dass ein sportliches Großereignis dem Land einen weiteren Schub in Richtung Demokratie und Europa geben könnte.

Der Eindruck ist: Die beiden Organisationskomitees in Polen und der Ukraine haben wenig miteinander zu tun. Wahrscheinlich finden zwei Europameisterschaften statt – eine in Polen, die andere in der Ukraine. Ist das ein spezielles oder ein grundsätzliches Problem des Co-Gastgeber-Modells?

Niersbach: Solche Co-Konstruktionen bringen natürlich Probleme mit sich. Selbst bei Ländern wie den Niederlanden und Belgien musste man 2000 jedes Thema zwei Mal lösen: Visa, Polizei, Zoll, Sicherheit. Aber man muss den politischen Willen der Uefa sehen, die auch kleinere Länder als Ausrichter will.

In Deutschland reden alle vom ersten Titel für die A-Nationalmannschaft seit 1996. Dabei gibt es rund um die Mannschaft noch einige Baustellen…

Niersbach: Ich habe ein extrem großes Vertrauen in das Trainerteam und in die Mannschaft. Der Bundestrainer und sein Team haben das immer hinbekommen, und wenn ich sehe, was für klasse Jungs in der Mannschaft sind, dann geht mir das Herz auf. Wie viel fußballerische Substanz da drinsteckt – das ist die helle Freude. Ob es dann am Ende wirklich zum Titel reicht? Wir haben doch jetzt beim Champions-League-Finale in München gesehen, was alles passieren kann, auch wenn man fast alles richtig macht.

Haben Sie deshalb das vorauseilende Bekenntnis für Bundestrainer Joachim Löw abgegeben?

Niersbach: Nein, das habe ich abgegeben, weil Journalisten danach gefragt haben. Sonst hätte ich das nicht gesagt, weil es selbstverständlich ist.

Seit klar ist, dass die deutsche Mannschaft Quartier in Polen bezieht, wurde darüber spekuliert, ob es einen Besuch in Auschwitz – dem ehemaligen Vernichtungslager der Nazis, das als Gedenkstätte an die sechs Millionen jüdischer Opfer erinnert – geben wird. Sie haben angekündigt, dass es einen solchen Besuch geben wird. Wie wird das ablaufen?

Niersbach: Wir werden den Zeitpunkt so lange wie möglich für uns behalten. Denn ich halte es nicht für angemessen, einen solchen Besuch zu einem PR-Ereignis werden zu lassen. Es soll alles sehr würdevoll ablaufen, das verlangt eine Menge Feingefühl. Das ist ein Besuch, auf den man sich intensiv vorbereiten muss – das geht unter die Haut.

Dem deutschen Fußball geht es gut wie lange nicht mehr – doch die Schlagzeilen werden beherrscht von Ausschreitungen, der Pyrotechnik-Debatte und Platzstürmen. In dieser Ausprägung gewinnen all die an Oberwasser, die Repression befürworten. Stimmen Sie da zu?

Niersbach: Ich könnte jetzt aufzählen, was der DFB, die DFL und die Vereine an Prävention im Fanbereich tun – das mache ich nicht, sondern sage nur, dass es kein Land in Europa gibt, das hier mehr leistet. Aber: Es gibt einen Kern von Leuten, die durch keine Präventivmaßnahme zu erreichen sind und davon auch nicht erreicht werden wollen. Die sind auf Krawall und Gewalt aus, eine kleine Minderheit, die die große Masse der friedlichen Fans in Misskredit bringt.

Was wollen Sie konkret tun?

Niersbach: Wir werden neue Wege gehen und als DFB und Ligaverband ein klares Bündnis mit den Vereinen bilden, um Geschlossenheit zu zeigen und gemeinsam zu handeln. Alle Vereine müssen darauf achten, dass die Regeln eingehalten werden. Es ist kein Kavaliersdelikt, wenn Toilettenpapier, Bierdeckel, Bananen oder Münzen aufs Spielfeld geworfen werden. Daran muss man erinnern, aber da müssen alle Vereine mitziehen. Das fängt damit an, dass die Einhaltung der Stadionordnung konsequent durchgesetzt werden muss. Ein Fußballstadion ist doch keine rechtsfreie Spielwiese, auf der sich jeder austoben kann.

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