Augsburger Panther gegen Red Bull München - das ist mehr als ein Derby
Augsburg und München - diese beiden Städte verbindet keine innige Zuneigung. Auf dem Eis ist diese Rivalität ein Versprechen auf Emotionen.
Das Verhältnis zwischen Augsburg und München ist, vorsichtig formuliert, schwierig. Tauchte früher in der Münchner TV-Serie Der Kommissar mit Erik Ode ein "gefallenes Mädchen" auf, dann kam es immer aus Augsburg. Im Maximilianeum kamen die Datschiburger lange Zeit nicht gut weg.
Die Abgeordneten stellten sich auf den Fluren des Landtags die Frage, warum die Bewohner an Lech und Wertach denn ihren Kindern stets zu kleine Schuhe anziehen. Und schoben feixend die Antwort hinterher: Die Schwaben können das Jammern nicht früh genug lernen. Während an der Isar die Steuermillionen mit vollen Händen ausgegeben werden, fühlen sich die bayerischen Schwaben meist zu kurz gekommen.
Curt Frenzel kaufte die Eishockey-Abteilung des FC Bayern München
Im Kufensport können die Augsburger immerhin behaupten, den FC Bayern gekauft zu haben. Das stimmt wortwörtlich. Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wollte sich der damalige Bayern-Manager Robert Schwan von der zu teuren Eishockey-Abteilung trennen. Curt Frenzel, Gründer der Augsburger Allgemeinen und großer Förderer des Augsburger EV, kaufte nach zähen Verhandlungen die komplette Bayern-Mannschaft für 135.000 Mark, inklusive Ausrüstung.
Man muss das nicht wissen, aber nicht nur die Panther-Profis, sondern auch die AEV-Fans können mit Selbstbewusstsein das Derby anpacken. Das Halbfinale um die Eishockey-Meisterschaft zwischen den Augsburger Panthern und dem EHC München ist wie ein Versprechen auf Emotionen. Längst herrschen auf dem Eis die gewohnten Verhältnisse. Dort der mit Brausemillionen von Red Bull kräftig gefütterte EHC.
AEV-Chef Sigl: "Wenn München und Augsburg aufeinandertreffen, dann sind Dampf und Feuer drin"
Hier der seit Ewigkeiten vom AEV-Chef Lothar Sigl geführte älteste Eislauf-Vereins Deutschlands. Sigl weiß: "Wenn München und Augsburg aufeinandertreffen, dann sind Dampf und Feuer drin." Dieses Duell hat schon mehr erlebt. Einen Münchner Manager, der die AEV-Fans als "Pfennigschmeißer" titulierte, weil sie aus Protest gerne Münzen aufs Eis warfen. Wenige Jahre später holte Fedra als Panther-Manager 2010 die Vizemeisterschaft. Welches Drama bietet die Neuauflage der Mutter aller Derbys 2019? Vorhang auf zum ersten Akt.
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