David Elsner: Ausgeschlafen gegen die Eisbären
David Elsner möchte am Sonntag gegen Berlin sein Torekonto weiter aufstocken. Der Stürmer befindet sich in seinem letzten Vertragsjahr bei den Panthern
Nein, so richtig schlafen konnte David Elsner in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nicht. Während die meisten seiner Teamkollegen um ihn herum ein Nickerchen einlegten, blickte der Angreifer des ERC Ingolstadt durch das Fenster des Mannschaftsbusses in die Dunkelheit, um sich die Zeit beziehungsweise Stunden zu vertreiben. „Nachdem ich im Bus in der Regel überhaupt nicht schlafen kann, ziehen sich die Heimfahrten von den Auswärtsspielen zumeist wie ein Kaugummi dahin“, berichtet Elsner.
Dementsprechend ließ der 25-Jährige nochmals die kurz zuvor absolvierte Partie im ISS-Dome gegen die Düsseldorfer EG, bei der er einer der Hauptdarsteller war, ausführlich Revue passieren. Mit seinem dritten Saisontreffer brachte Elsner seine Panther zunächst mit 1:0 in Führung, die die Hausherren schließlich im weiteren Verlauf bis zur Schlusssirene egalisierten. Im entscheidenden Penaltyschießen hatten seine Mannschaftskameraden dann ihr Visier besser als die Rheinländer eingestellt, trafen drei von vier Versuchen und sicherten dem ERCI damit den Zusatzpunkt. „Unser Ziel war es, das Geschehen und Tempo auf dem Eis zu kontrollieren. Letztlich ist uns das auch sehr gut gelungen“, berichtet Elsner. Die logische Konsequenz: Während die beeindruckende Siegesserie der Düsseldorfer EG von zuletzt sieben Erfolgen hintereinander damit ihr Ende fand, sind die Panther ihrerseits wiederum seit nunmehr vier Partien ungeschlagen.
„Wenn man die Begegnungen im bisherigen Saisonverlauf betrachtet, haben wir uns eigentlich von Spiel zu Spiel kontinuierlich gesteigert“, sagt Elsner. Mussten die Schanzer nach dem 10:4-Auftaktsieg in Schwenningen in den darauffolgenden fünf Partien jeweils Lehrgeld bezahlen beziehungsweise blieben ohne jeglichen Zähler, zeigte die Formkurve zuletzt deutlich nach oben. „Wir arbeiten jetzt alle auf dem Eis zusammen – egal ob Verteidiger oder Stürmer“, so Elsner und fügt hinzu: „Das zeigt sich speziell bei unserem Defensiv-Verhalten. Wenn wir umschalten, stehen jetzt fünf Akteure vor dem eigenen Kasten, um Schüsse zu blocken, diesen zu verteidigen und unseren Torhüter zu unterstützen. Das alles geht letztlich nur im Kollektiv.“
David Elsner absolviert seine fünfte Saison beim ERC Ingolstadt
Eine Steigerung erhofft sich der gebürtige Landshuter, der bereits seine fünfte Saison im Trikot des ERC Ingolstadt absolviert, freilich auch von sich selbst. Mit den bislang erzielten drei Treffern und zwei Assists zeigt sich Elsner nicht wirklich zufrieden. „Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass der Auftakt für mich persönlich schon etwas enttäuschend verlaufen ist, da ich eigentlich direkt an meine starke zurückliegende Spielzeit (inklusive Play-offs standen in 57 Partien 18 Tore und 15 Assists für ihn zu Buche) anknüpfen wollte.“ Doch Trübsal deshalb zu blasen, kommt für „Elsi“, wie er von seinen Teamkollegen genannt wird, überhaupt nicht infrage: „Ich muss einfach weiter hart an mir beziehungsweise für die Mannschaft arbeiten. Dann kommt das nötige Glück hoffentlich auch wieder zu mir zurück.“
Dem ehemaligen Siebtrunden-Draft-Pick der Nashville Predators (2010) ist freilich auch bewusst, dass die Saison 2019/2020 eine überaus wichtige für ihn persönlich ist. Schließlich läuft sein Arbeitspapier bei den Panthern am Ende dieser Spielzeit aus. Und die besten Argumente für einen möglichst gut dotierten Kontrakt – sei es beim ERCI oder einem anderen Klub – sind für einen Stürmer schlichtweg jede Menge Tore und Assists. Unter einem speziellen Druck angesichts dieser Situation fühlt sich Elsner allerdings nicht. Im Gegenteil. „Ich sehe das Ganze vielmehr als Vorteil beziehungsweise Geschenk für mich an“, sagt der Stürmer und schiebt die Erklärung gleich hinterher: „Ich habe jetzt die Möglichkeit, mit guten Leistungen noch mehr auf mich aufmerksam zu machen und mir dadurch einen finanziell besseren Vertrag zu verdienen.“
In Sachen Vertrag ist der ERC Ingolstadt der erste Ansprechpartner
Ob dies letztlich beim ERC Ingolstadt der Fall sein wird, steht derzeit noch in den Sternen. „Natürlich sind die Panther mein erster Ansprechpartner. Aber ich werde mir – wenn es soweit ist – selbstverständlich auch Angebote von anderen Vereinen anhören“, erklärt Elsner. Doch dafür sei jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt. „Ich habe meinem Agenten gesagt, dass ich mich zunächst ausschließlich auf meine eigenen Leistungen konzentrieren möchte. Nach Weihnachten beziehungsweise im Januar oder Februar wird sich dann zeigen, in welche Richtung es für mich geht.“
Dementsprechend liegt der Fokus erst einmal auf der nahen Zukunft – und die heißt am Sonntag (16.30 Uhr) in der Saturn-Arena Eisbären Berlin. „Die Eisbären sind zuletzt auch wieder besser in Fahrt gekommen. Wir werden daher mindestens genau so konzentriert und fokussiert wie am Donnerstag in Düsseldorf auftreten müssen“, fordert Elsner, der zumindest schon einmal „bestens ausgeruht“ in diese Partie gehen kann. Daheim schläft es sich ja bekanntlich am besten.
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