Auftakt nach Maß
Panther gewinnen am Mittwochabend das erste Playoff-Spiel gegen Iserlohn vor 3922 Zuschauern mit 4:3. Stürmer Jared Ross erzielt dabei einen Doppelpack
Einen Auftakt nach Maß hat der ERC Ingolstadt gestern Abend in die Playoff-Viertelfinal-Serie gegen die Iserlohn Roosters erwischt. Der amtierende deutsche Meister gewann mit 4:3 (2:1, 2:1, 0:1) und ging damit in dieser „Best-of-Seven-Serie“ mit 1:0 in Führung. Die zweite Begegnung findet am Freitag (19.30 Uhr) in Iserlohn statt.
„Die Roosters haben sich im Laufe der Saison kontinuierlich gesteigert, was definitiv ein Verdienst von Trainer Jari Pasanen ist. Gerade in der Offensive sind sie brandgefährlich und immer für Tore gut“, so Panther-Headcoach Larry Huras, der seinen Schützlingen vor dem ersten Aufeinandertreffen ein scheinbar einfaches (Erfolgs-) Rezept mit auf den Weg gab: „Wir müssen vor allem in der Defensive gut stehen und dürfen nicht – wie mehrfach während der Hauptrunde geschehen – die Anfangsphase verschlafen.“
Eine Vorgabe, die die Hausherren über weite Strecken des ersten Abschnitts perfekt in die Tat umsetzten. Da vor dem eigenen Kasten von Timo Pielmeier sehr konzentriert und konsequent gearbeitet wurde (mit zahlreichen geblockten Schüssen sowie knallharte Checks sorgten die Schanzer im eigenen Drittel für Ordnung), war der Panther-Schlussmann zunächst über weite Strecken beschäftigungslos. Beim einzigen echten Torschuss der Iserlohner in der achten Minute gab es für Pielmeier nichts zu halten. Verteidiger Benedikt Schopper saß gerade einmal 21 Sekunden auf der Strafbank, als Derek Whitemore die rund 350 mitgereisten Anhänger aus dem Sauerland erstmals jubeln ließ.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Oberbayern jedoch schon einen Treffer vorgelegt. Ebenfalls mit einem Akteur mehr auf dem Eis erzielte Jared Ross nach schöner Vorarbeit von Derek Hahn nicht nur die frühe Führung (3.), sondern zugleich auch das erste Playoff-Tor des ERCI im Jahr 2015.
Damit war der US-Boy, der erst kürzlich seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert hat, ganz offensichtlich auf den Geschmack gekommen. Denn exakt 73 Sekunden vor der ersten Drittelsirene machte Ross seinen Doppelpack perfekt, indem er einem Schuss von Benedikt Kohl die entscheidende Richtungsänderung gab und die deutlich überlegenen Gastgeber, die zuvor noch weitere gute Chancen vergeben hatten (Schussbilanz: 11:4), wieder in Front brachte.
Warum die Gäste zu den offensivstärksten Teams in dieser DEL-Saison gehören (in der Punktrunde erzielten sie nach den Panthern die zweitmeisten Treffer), ließen sie auch im zweiten Durchgang nur gelegentlich aufblitzen. Unter anderem in der 25. Minute – und dann auch gleich erfolgreich! Erneut war es Whitemore, der eine der wenigen Ingolstädter Nachlässigkeiten in der eigenen Zone mit dem 2:2-Ausgleich bestrafte.
Ein kurzer Schock, den der auch weiterhin dominierende und konsequenter agierende Titelverteidiger allerdings hervorragend wegsteckte. Erst der Ex-Iserlohner Brandon Brooks mit seinem ersten Panther-Tor (28.), dann Patrick Hager in Überzahl (39.) schossen eine verdiente 4:2-Führung heraus. Auch wenn die Gastgeber im Schlussdrittel etwas zu früh die „Handbremse“ anzogen und sich Coach Larry Huras daher in der 54. Minute genötigt sah, eine Auszeit zu nehmen – der erfolgreiche Playoff-Start war dem ERC Ingolstadt trotz des späten dritten Gegentreffers von Alex Foster (59.) bei „Sechs-gegen-Vier“ nicht mehr zu nehmen.
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Köppchen, Picard; Friesen, Schopper; Kohl, Brocklehurst; Kronthaler – Taticek, Buck, MacMurchy; Laliberte, Hahn, Greilinger; Boucher, Ross, Brooks; Gawlik, Hager, Szwez. – Tore: 1:0 Ross (3./PP1), 1:1 Whitemore (8./PP1), 2:1 Ross (19.), 2:2 Whitemore (25.), 3:2 Brooks (28.), 4:2 Hager (39./PP1), 4:3 Foster (59./PP1). – Zuschauer: 3922.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Larry Huras (Trainer ERC Ingolstadt) : „Wir haben von Anfang an gewusst, dass sämtliche Partien gegen Iserlohn sehr eng sein würden. Heute haben wir sehr gut angefangen. Vielleicht hätten wir insgesamt die eine oder andere Chance mehr nutzen müssen. Im Schlussdrittel waren wir etwas zu passiv. Daher habe ich auch die Auszeit genommen, um die Jungs etwas zu beruhigen.“
Jari Pasanen (Trainer Iserlohn Roosters) : „Erst in den letzten 20 Minuten haben wir so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Ob es daran lag, dass Ingolstadt das Ergebnis verwaltet hat oder wir einfach besser agiert haben, kann ich nicht sagen. Wir müssen und werden in den nächsten Partien sicher besser spielen.“
Patrick Hager (Stürmer ERC Ingolstadt): „Bei „Fünf-gegen-Fünf“ waren wir die deutlich bessere Mannschaft. Wir haben gewusst, dass Iserlohn ein sehr gutes Powerplay besitzt und daher versucht, von der Strafbank wegzubleiben. Genau das muss auch in den kommenden Begegnungen das Ziel sein. Für uns war es auf alle Fälle ein sehr gelungener Auftakt.“
Jared Ross (Stürmer ERC Ingolstadt): „Ein Sieg im ersten Heimspiel ist immer wichtig, um weiterhin den Heimvorteil auf seiner Seite zu haben. Ich denke, dass wir eine sehr gute Leistung abgeliefert haben, auch wenn uns der eine oder andere Fehler unterlaufen ist. Über meine Tore freue ich mich natürlich.“
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