Gemeinsame Sache
Der FC04 und der ERC Ingolstadt führen derzeit Gespräche über ein gemeinsames Projekt im Nachwuchsbereich. Angedacht ist eine „Vorstufe eines Sportinternats“
Eigentlich ist es Luxus. Während andere Städte ähnlicher Größe schon froh sind, wenn sie einen höherklassigen Sportverein zu bieten haben, gibt es in Ingolstadt gleich derer zwei. Mit dem FC04 (Fußball) und dem ERC (Eishockey) wird hiesigen Sportfans von zwei Vereinen attraktiver Profisport geboten.
Während sich die eingefleischten Anhänger der beiden Klubs – gelinde gesagt – zumeist eher kritisch gegenüberstehen, sieht das bei den Funktionären anders aus. Sie sehen die innerstädtische Konkurrenz im Kampf um Sponsoren und Zuschauer sportlich. Neu ist allerdings, dass sie künftig sogar gemeinsame Sache machen wollen. So laufen bereits erste Gespräche über ein mögliches gemeinsames Projekt in Sachen Jugendarbeit.
Unterkunft für Jugendspieler aus dem Umland
Im Zuge der Erweiterung des Vereinsgeländes des FC Ingolstadt 04 an der Manchinger Straße ist unter anderem ein Jugendhaus geplant, in dem künftig Nachwuchskicker des Vereins wohnen können. „Wenn man im Profifußball erfolgreiche Nachwuchsarbeit betreiben möchte, kommt man nicht umhin, auch gute Spieler aus dem weiteren Umland zum Verein zu holen. Denen können wir dann eine betreute Unterkunft zur Verfügung stellen“, erklärt Geschäftsführer Franz Spitz-auer die Idee dahinter. Möglich sei demnach auch eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen, die Folge wäre „eine Vorstufe eines Sportinternats“, so Spitzauer.
Und genau hier kommt der ERC Ingolstadt ins Spiel. Der Eishockeyklub strebt an, in noch unbestimmter Zukunft eine Mannschaft in der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL) an den Start gehen zu lassen. Auch hierfür wären vermutlich Spieler aus Ingolstadt, der Region und weit darüber hinaus vonnöten, die man bestens in einem Jugendhaus, wie es der FC04 plant, unterbringen könnte.
„Wir könnten uns in diesem Bereich eine Kooperation sehr gut vorstellen“, erklärt Dr. Christian Lösel, Präsident des Stammvereins des ERC und spricht von „sinnvollen Synergieeffekten“. Er ist neben Spitzauer und dem scheidenden Geschäftsführer der ERC GmbH, Reinhard Büchl, eine der drei diesbezüglich treibenden Kräfte.
Allerdings sei man momentan noch sehr weit davon entfernt, Spruchreifes zu verkünden. Zunächst müsse generell geklärt werden, was sinnvoll, möglich und finanzierbar ist. Nach Informationen der Neuburger Rundschau war bisher von insgesamt rund 25 Zimmern die Rede, von denen etwa zehn der ERC für seine Nachwuchsspieler anmieten könnte.
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