Glück gehabt
Der ERC Ingolstadt hat auch das zweite Derby der Saison gegen die Nürnberg Ice Tigers gewonnen.
Ingolstadt Nach dem geschichtsträchtigen 8:2-Auswärtssieg am dritten Spieltag hat der ERC Ingolstadt gestern Abend auch das zweite Aufeinandertreffen mit den Nürnberg Ice Tigers für sich entschieden. In einer spannenden Partie mit einigen Höhen und Tiefen gewannen die Panther am Ende etwas glücklich mit 3:2 (2:0, 0:2, 1:0).
„Wir haben heute zwar nicht gut gespielt, sind zu wenig gelaufen und haben zu viele Fehler gemacht, aber wir haben einen Weg gefunden, um das Spiel trotzdem zu gewinnen. Das ist wichtig für die Zukunft“, sagte Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz.
Hatten die Schanzer zuletzt bei der 1:2-Niederlage in Wolfsburg noch arge Probleme, ihre zahlreichen Chancen in Tore umzumünzen, konnte man ihnen gestern Abend mangelnde Chancenverwertung nicht vorwerfen. Denn aus einem an Höhepunkten eher armen ersten Abschnitt gingen die Ingolstädter mit einem 2:0-Vorsprung heraus. Den zweiten Schuss überhaupt aufs gegnerische Tor verwandelte Jared Ross im Nachsetzen zur Führung (6. Minute). Jeff Likens hatte mit viel Schwung aus dem Hinterhalt abgezogen und Nürnbergs Torhüter Patrick Ehelechner nur abprallen lassen. Der kleine US-Amerikaner im Dienste des ERC ließ sich diese Chance nicht nehmen und drückte den Puck zuerst mit der Brust dann mit dem Schläger ins leere Tor.
Joe Motzko trifft
Kurz vor der Pause kam dann der große Auftritt von Joe Motzko. Ein Zuspiel von Rick Girard jagte der Stürmer mit der Wut von bisher acht torlosen Spielen im Bauch zum 2:0 in die Maschen.
Die mitgereisten Nürnberger Fans befürchteten schon das Schlimmste und sahen sich in ihrem Motto „Masochisten Tour 2011“ schon fast bestätigt, als die Ice Tigers im zweiten Drittel plötzlich das Kommando im Spiel übernahmen. Nach einigen guten, aber vergebenen Möglichkeiten war es schließlich Björn Barta, der in der 28. Minute eine Unachtsamkeit in der ERC-Abwehr nutzte und aus spitzem Winkel den Anschlusstreffer erzielte. Als dann auch noch Dusan Frosch einmal an Panther-Goalie Ian Gordon und kurz darauf am Pfosten scheiterte, rief Ingolstadts Trainer Rich Chernomaz seine Schützlinge in einer Auszeit zu sich.
Was auch immer er ihnen in der kurzen Pause sagte – es fruchtete nicht wirklich. Zwar hatte Luciano Aquino wenig später den dritten Treffer für die Panther auf dem Schläger (er scheiterte jedoch an Ehelechner), doch Nürnberg war weiterhin die bessere Mannschaft. Verdientermaßen gelang Adrian Grygiel schließlich nach einem schönen Konter der Ausgleich (37.). Für den Nürnberger Stürmer war der Treffer doppelt genugtuend, denn Schiedsrichter Georg Jablukov hatte ihm im ersten Drittel einen eigentlich regulären Treffer aberkannt. Ian Gordon hatte die Scheibe nach einem Schuss von Grygiel noch nicht unter Kontrolle, als der Referee bereits abpfiff und Grygiel erfolgreiches Nachstochern damit ungültig machte.
Ereignisreich begann das Schlussdrittel. Bereits nach 45 Sekunden behielt Jared Ross im Getümmel vor dem Nürnberger Gehäuse den Überblick und erzielte mit seinem zweiten Treffer des Abend die erneute Führung für Ingolstadt. Nicht einmal eine Minute später jubelten die Fans erneut – diesmal allerdings wegen einer zerbrochenen Plexiglasscheibe, die einem Gewaltschuss von Prestin Ryan nicht stand gehalten hatte. Während die fleißigen Helfer der Saturn-Arena in wenigen Minuten eine neue Scheibe installierten, durften sich die 3088 Zuschauer bereits auf eine spannende Schlussphase vorbereiten – in der allerdings die Ingolstädter das bessere Ende für sich hatten und Ian Gordon mit einigen klasse Paraden seinen Kasten sauber hielt.
ERC Ingolstadt: Gordon – Hambly, Ficenec; Périard, Likens; Heid, Ryan; Retzer – Schütz, Hahn, Greilinger; Bouck, Ross, Aquino; Girard, Gawlik, Motzko; Waginger, Sparre, Fical. – Zuschauer: 3088. – Tore: 1:0 Ross (6.), 2:0 Motzko (19.), 2:1 Barta (28.), 2:2 Grygiel (37.), 3:2 Ross (41.).
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