„Platz sechs ist möglich“
Der neue Trainer Doug Shedden gibt sich nach seiner ersten Einheit beim ERC Ingolstadt optimistisch. Bereits am Donnerstag feiert er gegen die Düsseldorfer EG sein Debüt.
Nachdem Doug Shedden die 3:4-Pleite nach Penaltyschießen des ERC Ingolstadt bei Red Bull München noch von der Tribüne aus verfolgt hatte, leitete der Kanadier gestern Vormittag seine erste Trainingseinheit bei den Panthern. Viel Zeit, sein neues Team kennenzulernen, hat der 56-Jährige vor seiner Premiere nicht. Bereits heute Abend (19.30 Uhr) empfängt der ERC die Düsseldorfer EG. Nach seiner ersten Einheit nahm sich der dreifache Familienvater (drei Töchter, 28, 20, und 18 Jahre alt) Zeit für eine Presserunde. Dabei hat er sich zu einigen Themen geäußert.
Entscheidung für Ingolstadt „Das ist das Geschäft. Ich bin seit 25 Jahren Trainer. Wenn du längere Zeit keinen Job hast, wird es nervenaufreibend. Zum einen werde ich älter, zum anderen kommen jüngere Trainer auf den Markt. Man hat sich um eine Familie zu kümmern und will nicht zu lange ohne Job sein. Jetzt war ich bereit für eine Veränderung nach so einer langen Zeit in der Schweiz. Man lernt neue Menschen, neue Gesichter und neue Schiedsrichter kennen (schmunzelt). Ich wollte meinen Fuß wieder in die Tür setzen. Es war nicht wirklich entscheidend, wo das geschieht, sondern dass es passiert.“
Seine fast einjährige Pause „Ich wollte in Lugano nicht gefeuert werden. Das war für mich sehr enttäuschend. Wir waren 2016 im Finale und in der nächsten Saison musste ich nach vier Monaten gehen. Danach habe ich viel Zeit mit meiner Frau im sonnigen Florida verbracht und konnte an meinem Golfspiel feilen. Das war schön, doch die letzten Monate wollte ich wirklich zurück ins Geschäft.“
Seinen Vertrag, der nur bis Saisonende läuft „Ich kann mir schon vorstellen, länger zu bleiben. Nun liegt der Fokus aber auf den kommenden 17 Spielen bis Saisonende. Dabei wollen wir uns von Spiel zu Spiel verbessern. Danach müssen wir schauen, was passiert.“
Seine neue Mannschaft „Ich bin positiv überrascht, wie hart das Team in München gegen die beste Mannschaft der Liga gearbeitet hat. Man hätte das Spiel gewinnen können. Momentan finden wir leider einen Weg, zu verlieren, während München einen findet, zu gewinnen. Diese Mentalität, diese zehn Prozent mehr, müssen wir entwickeln. Ich bin jedenfalls optimistisch, dass es klappt.“
Qualität in der Mannschaft „Ich habe die letzten sechs, sieben Spiele im Internet gesehen und war in München im Stadion. Das Team hat viele hart arbeitende und begabte Spieler, die das vorgegebene System gut umgesetzt haben. Nun brauchen wir Spieler, die eine Partie entscheiden können.“
Neuzugänge „Wir wollen das Team verbessern. Ich bin lange genug im Geschäft, habe Kontakte. Wir müssen schauen, wer im Moment zu bekommen ist. Davon ist auch abhängig, auf welcher Position wir nachrüsten.“
Ziele „Der sechste Platz ist möglich. Wir können erfolgreich sein, wenn die Mannschaft an die Leistungen von Bremerhaven und München anknüpft. Das Toreverhindern funktioniert gut. Allerdings müssen wir mehr Tore schießen und vor allem das Powerplay verbessern.“
Spiel gegen Düsseldorf „Ich weiß bisher nicht viel über diese Mannschaft. Wir werden uns Videomaterial anschauen und uns einen Plan zurechtlegen.“
Den Start ohne Vorbereitung „Ich kannte vorher keinen Spieler des ERC persönlich. Greg Mauldin und Petr Taticek kenne ich als Gegner aus der Schweiz. John Laliberte war mir aus der Champions Hockey League ein Begriff. Man muss die Gesichter und Namen schnell kennenlernen. Erfahrung mit dieser Situation, ein Team ohne Saisonvorbereitung zu übernehmen, habe ich beim HC Lugano gesammelt.“
Stationen von Doug Shedden als Vereinstrainer1992 bis 1995 Wichita Thunder (CHL); 1995 bis 1999 Louisiana IceGators (ECHL); 1999 bis 2000 Flint Generals (UHL); 2000 bis 2003 Memphis RiverKings (CHL); 2003 bis 2005 St. John’s Maple Leafs (AHL); 2005 bis 2006 Helsingfors IFK (Liiga); 2006 bis 2008 Jokerit (Liiga); 2008 bis 2014 EV Zug (NLA) 2014 bis 2015 Medveèak Zagreb (KHL); 2015 bis 2017 HC Lugano (NLA)
Stationen als Nationaltrainer
2008 Nationaltrainer Finnland; 2009 bis 2011 Co-Trainer Team Canada Spengler Cup; 2012 bis 2013 Cheftrainer Team Canada Spengler Cup; 2013 Co-Trainer Team Canada Weltmeisterschaft
Zum Spiel David Elsner kehrt gegen Düsseldorf in die Mannschaft zurück. Weiterhin verzichten muss der ERC auf Benedikt Kohl.
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