"Arbeiten ins Leere": Handballer und Basketballer fordern klaren Kurs der Politik
Großveranstaltungen sind bis Ende des Jahres verboten - doch was heißt das für den Handball? Die Bundesliga will eigentlich am 1. Oktober in die Saison starten.
Im Kampf um einen Neustart mit Zuschauern fordert die Handball-Bundesliga einen klaren Kurs der Spitzenpolitik. "Wir verfahren nach wie vor nach der Maxime, dass die Gesundheit über allem steht. Was wir uns aber schon von der Politik erwarten ist, dass wir verlässliche Rahmenbedingungen bekommen", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. "Wenn wir ständig neue Rahmenbedingungen bekommen, dann arbeiten wir ins Leere hinein. Da würde ich mir eine andere Kommunikation wünschen und dass wir auch eine größere Verlässlichkeit bekommen."
Bohmann reagierte mit seiner Kritik auf das beim Video-Gipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten erneuerte Verbot von Großveranstaltungen im Sport bis mindestens Ende Oktober. "Wie wir jetzt weiter damit verfahren, kann ich noch nicht sagen. Dazu muss ich erst die Clubs konsultieren. Aber das macht schon einen Strich durch unsere Planungen", sagte Bohmann.
Am 1. Oktober will die Handball-Bundesliga HBL in die neue Saison starten
Die Handball-Bundesliga will am 1. Oktober in die Saison 2020/21 starten - vor möglichst vielen Zuschauern, da die Vereine zu einem großen Teil auf die Ticketeinnahmen angewiesen sind. Nach der jüngsten Verordnung hat sich diese Hoffnung erst einmal zerschlagen. Bohmann betonte, dass die Liga und die Vereine aber weiter an den nötigen Konzepten arbeiten werden, um die regionalen Möglichkeiten bestmöglich auszuschöpfen.
Auch die Basketball-Bundesliga mehr Klarheit von Seiten der Politik gefordert. "Natürlich steht die Gesundheit weiter über allem. Aber es wäre schon wichtig, dass allmählich mal verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen man planen kann", sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz.
Basketball-Chef beklagt: "Konzepte gibt es schon genug"
"Konzepte gibt es schon genug", sagte Holz. Man brauche Klarheit und könne sich nicht immer weiter von Monat zu Monat hangeln, sagte der BBL-Geschäftsführer. Die Basketballer wollen am 6. November in ihre neue Saison starten. Bereits am 17./18. Oktober findet der erste Vorrunden-Spieltag im BBL-Pokal statt. Ob bei diesen Pokalspielen zumindest ein paar Zuschauer dabei sein werden, ist noch unklar. "Das wird sicher von Standort zu Standort verschieden sein", sagte Holz. Die vier Vorrundengruppen werden in Vechta, Bonn, Weißenfels und Ulm ausgetragen. Die vergangene Bundesliga-Saison hatten die Basketballer anders als der Handball und das Eishockey mit einem Zehner-Turnier ohne Zuschauer beendet. (dpa)
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