Nitrat-Debatte ärgert Landwirte
Der Landkreis soll die Belastung senken. Der Bauernverband hält die Angaben für falsch und spricht von einem „Zerrbild“
Landwirte in der Region kämpfen in diesen Tagen an mehreren Fronten. So ärgern sich Bauern, dass sie mit ihren Gefährten nicht auf der neuen Bundesstraße 16 in Dillingen fahren dürfen (wir berichteten). Nach dem weiteren Ausbau des „Nordschwaben-Highways“ zwischen Günzburg und Manching, der 2030 vollendet sein soll, müsse dies anders sein, hieß es. Ein weiteres Thema, das den Kreisverband des Bayerischen Bauernverbands (BBV) auf die Palme bringt, ist die umstrittene Studie des Umweltbundesamtes zur Nitratbelastung des Grundwassers, für das die Landwirtschaft verantwortlich sei. Nitrat ist in Gülle, Mist oder mineralischen Düngern enthalten, die auf den Feldern ausgebracht werden. Gelinge es nicht, die Belastung zu senken, könnte Trinkwasser erheblich teurer werden, warnt das Amt.
Eine vierköpfige Familie, so das Szenario, könnte für die Entfernung des Nitrats aus dem Trinkwasser bis zu 134 Euro pro Jahr mehr zahlen müssen. In der von uns am Mittwoch veröffentlichten Grafik zählt der Landkreis Dillingen zu den Regionen in Schwaben, in denen bei der Düngung der Felder am meisten Nitrat eingespart werden müsse. Dies wären zwischen 80 und 100 Kilogramm pro Hektar. BBV-Kreisobmann Klaus Beyrer bringt die Nitrat-Debatte in Rage. „Hier wird ein Zerrbild gezeichnet“, schimpft der Landwirt.
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