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20.01.2003

Wo die Auto-Welt einkaufen geht

Firmenportrait : Firma Weigl Metalltechnik GmbH Erich Pecher ( Meßtechniker) vermisst mit Hilfe der CNC 3D - Koordinaten - Meßmaschine ein Getriebegehäuse für einen Volvo. Foto: Christina Bleier
Foto: AZ

Es dauert nur Sekunden, bis die Augen das knallrote Automodell auf dem modernen Büroregal erfassen. Ein Ferrari vom Typ F40, nur etwa 30 Zentimeter lang, aber ein Blickfänger, der winzige Bruder des 478 PS starken Originals. Franz Josef Weigl, Gründer und Vorstand des Automobilzulieferers Weigl Group AG in Pöttmes (Landkreis Aichach-Friedberg), scheint die Gedanken seines Gegenübers zu erahnen und beginnt zu schmunzeln. "Für Ferrari liefern wir noch keine Teile - leider", sagt der 44-Jährige.

Von unserem Redaktionsmitglied Andreas Frei

Über einen Mangel an prominenten Kunden muss sich der frühere Motorrad-Rennfahrer dennoch nicht beklagen. BMW, Audi, Volvo, DaimlerChrysler oder MAN: Die Liste großer Top-Konzerne in der Kundenkartei ist lang. In wirtschaftlich flauen Zeiten, die selbst der erfolgsverwöhnte Automobilbau zu spüren bekommt, floriert das mittelständische Unternehmen mit rund 850 Beschäftigten (davon etwa 150 am Stammsitz Pöttmes) unvermindert. "Wir spüren den Preisdruck, aber die Auftragsbücher sind voll", sagt Weigl.

Weigl in Pöttmes, das verbinden die Menschen dort vor allem mit Metalltechnik. In diesem Bereich fertigen rund 120 Beschäftigte im Drei-Schicht-Betrieb einzelne Komponenten, aber auch ganze Baugruppen für den Maschinen- und Fahrzeugbau. Eindrucksvolle Bilanz dieser Arbeit: 15 Prozent mehr Umsatz 2002, in diesem Jahr sollen es 20 Prozent mehr sein, rechnet Geschäftsführer Robert Stöhr (37) vor. Dies ist auch auf den Erfolg der Automodelle zurückzuführen, für die Weigl Teile fertigt. Einerseits ist dies der sportliche Gelände-Kombi XC 90 von Volvo, der sich Stöhr zufolge vor allem in den USA "extrem gut verkauft" und für den monatlich rund 11000 Hinterachsdifferentiale ausgeliefert werden. Zweiter großer Posten ist der Längslenker für die 3er-Reihe von BMW. Davon verlassen rund 10000 Stück pro Monat das Werk in Pöttmes. Hinzu kommen Ölwannen für Busse und Lkw (unter anderem für DaimlerChrysler und MAN), Teile für Straßenbahnen und die Fertigmontage des Hilfsrahmens für das hochmotorisierte Audi-Modell S6.

Stöhr weiß, was den Erfolg ausmacht. Erstens: die Qualitätssicherung. So wird die Fertigung der Serienteile mit komplizierten Koordinaten-Messmaschinen ständig überwacht. Auf die scharfen Augen von Mitarbeiter Detlef Klingenstein muss sich das Unternehmen verlassen, wenn es um die Kontrolle des Hilfsrahmens geht. Kleinste Risse in der Oberfläche könnten fatale Folgen haben. "Sollte der Rahmen bei Tempo 200 brechen, endet das für den Fahrer tödlich", glaubt Klingenstein. Um dies zu vermeiden, wird der Aluminiumguss einem aufwändigen Prüfverfahren in einer so genannten Penetrieranlage unterzogen. Dabei wird das Material mit einer fluoreszierenden Masse eingesprüht. Klingenstein sucht dann unter Schwarzlicht mit bloßem Auge nach Rissen ("Dafür gibt es keine Maschine") und entscheidet, ob das betreffende Teil aus dem Verkehr gezogen werden muss. Der erfahrene Mitarbeiter hat dieses Verfahren nicht nur für Audi tausendfach angewendet. "Ich habe auch schon Teile für den Eurofighter überprüft", berichtet er. Zweiter Erfolgsfaktor, so Geschäftsführer Stöhr, ist die Konzentration auf die große Serienproduktion. Allein mit kleinen Stückzahlen ließe sich angesichts der teuren Fertigungsmaschinen kaum rentabel arbeiten.

Die Metalltechnik ist für die Weigl Group "das Herzstück", sagt Stöhr. Der Grund: Firmengründer Franz Josef Weigl hat damit 1979 seine Unternehmerkarriere gestartet. Aber wer ahnte damals schon etwas von einer Unternehmerkarriere? "Ich habe das aus der puren Not heraus gemacht, weil ich Schulden hatte", erinnert sich Weigl. Eine alte Drehmaschine war alles, was dem damals 21-Jährigen aus dem Nachbarort Klingsmoos an Produktionsmittel zur Verfügung stand. Zwei Jahre später beschäftigte er schon 25 Mitarbeiter, heute sind es 850. Allein 2002, als sich eigl in eine Aktiengesellschaft umwandelte (alle Anteile hält der Firmengründer), schaffte er 150 neue Arbeitsplätze. In diesem Jahr sollen noch einmal rund 50 hinzukommen.

Mit dem rasanten Anstieg der Mitarbeiterzahlen stieg auch der Umsatz kräftig. Im vergangenen Jahr kletterten die Erlöse von 82 Millionen Euro (2001) auf 105 Millionen, für dieses Geschäftsjahr rechnet der Unternehmenschef mit einem Sprung auf 125 Millionen Euro. Eine Entwicklung, die Weigl zufolge auf gesunden Beinen steht. "Wir sind mit Vernunft gewachsen." Der Zukauf von Betrieben in Finsterwalde (1990), Glauchau (1996) und Reichenbach (2001/alle in den neuen Bundesländern) und die Gründung von Töchterunternehmen in Neufahrn bei München sowie Zittau (Sachsen/beide 2001) seien mit Bedacht geplant und vollzogen worden. Weigl: "Wir verfolgen eine Strategie der kleinen Einheiten. Genau das macht uns stark. Zudem kann man auf einem Bein schlecht stehen."

In der Konsequenz heißt das: In Finsterwalde wird das Rohmaterial gegossen, Glauchau kümmert sich um Antriebstechnik (unter anderem für den VW Touareg und den Porsche Cayenne) und Reichenbach um die Verzahnungstechnik. Diese Vielfalt sichert Weigl den Ruf als kompletter Systemanbieter für die Automobilbranche. Und den will das Unternehmen Schritt für Schritt ausbauen. "Wir wollen ein Global Player werden", sagt Weigl. Deshalb sollen in den nächsten Jahren Werke in Osteuropa und den USA gebaut werden.

Und auch Pöttmes soll profitieren. Möglicherweise schon ab 2005, so Metalltechnik-Chef Stöhr, könnte hier die komplette Längslenker-Montage für die BMW-3er-Reihe eingerichtet werden. Dazu laufen derzeit noch Verhandlungen. Sollte der Auftrag an Land gezogen werden, müsste Weigl den Fertigungsbereich erweitern. Bis zu 35 neue Arbeitsplätze würden entstehen, sagt Stöhr. Was beweist: Um in der ersten Liga zu spielen, muss der Kunde nicht Ferrari heißen.

Alle Folgen im Internet: www.augsburger-allgemeine.de/firmen

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