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Interview
18.03.2022

DIW-Chef Fratzscher: Ein autofreies Wochenende ist sinnvoll

DIW-Präsident Marcel Fratzscher fordert ein autofreies Wochenende.
Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

Top-Ökonom Fratzscher sieht massive ökonomische Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für Deutschland. Von Lindners Spritrabatt hält er nichts.

Herr Fratzscher, was lehrt Sie der Überfall Russlands auf die Ukraine als Ökonom?

Marcel Fratzscher: Dass uns alles Geld nichts hilft, wenn es keinen Frieden gibt. Und für mich wird noch deutlicher, dass wir in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten am falschen Ende gespart haben. Wir haben viel zu lange die Bundeswehr finanziell vernachlässigt. Und uns wird schmerzhaft bewusst, dass wir uns, was die Energieversorgung betrifft, in eine viel zu große Abhängigkeit zu Russland begeben haben. Besser wäre es gewesen, frühzeitig stärker in erneuerbare Energien zu investieren. Das ist positiv für den Klimaschutz und stärkt die Unabhängigkeit Deutschlands von Russland.

Sie glauben, dass es gute Schulden gibt, was die schwäbische Hausfrau, ja der schwäbische Hausmann anders sehen.

Fratzscher: Es geht nicht darum, wie viele Schulden der Staat insgesamt hat. Wesentlich ist vielmehr die Frage, wofür er die Schulden aufnimmt. Aus meiner Sicht sind es gute Schulden, wenn der Staat etwa in den Klimaschutz, die Sicherheit des Landes, in Bildung und die Digitalisierung investiert. Kluges Schuldenmachen beziehungsweise kluges Investieren bedeutet langfristig mehr Wohlstand zu schaffen, sodass man Schulden auch wieder schneller abbauen kann.

Und was heißt das in Bezug auf Russland?

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Fratzscher: Hätten wir uns schon vor 15 Jahren durch Investitionen in erneuerbare Energien unabhängig von Russland gemacht, als sich abzeichnete, welchen Kurs Putin einschlägt, wäre der Schaden für uns heute deutlich geringer. Wir brauchen ein komplett anderes Denken, was Sparen und Schulden betrifft. Wir müssen über Wohlstand, also die Frage, was ein gutes Leben ausmacht, reden und nicht über die Moral, möglichst viel zu sparen.

Doch mit der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg ist Sparen ohnehin aus der Mode gekommen. Das passt doch voll in Ihr Konzept. Werden Ihre Träume ausgerechnet von FDP-Chef Lindner erfüllt?

Fratzscher: Niemand kann sich eine solche Pandemie wünschen, und vor allem wir Deutschen haben in der Pandemie nochmals mehr gespart. Und nicht jede Ausgabe des Staates ist gut, im Gegenteil. So halte ich auch nichts von einem Tankrabatt, mit dem die FDP liebäugelt, und der 13 Milliarden Euro kosten soll.

Aber ein ordentlicher Zuschuss pro Liter Benzin und Diesel ist doch nicht verkehrt.

Fratzscher: Das wären im wahrsten Sinne des Wortes schlechte Schulden, weil wir dadurch den fossilen Energieträger Erdöl unterstützen, der zum Klimawandel beiträgt. Wir müssen in Zukunft nicht mehr für Sprit ausgeben, sondern weniger. Und es handelt sich auch deswegen um schlechte Schulden, weil viele Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen sich kein Auto leisten können, also vom Tankrabatt nicht profitieren würden.

Hilft Lindners Konzept vor allem Besserverdienenden?

Fratzscher: Sehr gut verdienende Familien haben oft zwei oder drei Autos und würden überproportional von dem Vorstoß profitieren. Sie fahren in der Regel auch keine sparsamen Kleinwagen. Zudem trifft die hohe Inflation Menschen mit geringem Einkommen viel härter als Besserverdienende. Das ist eine höchst unsoziale Inflation, weil gerade Menschen mit geringerem Verdienst überproportional etwa unter den explodierenden Lebensmittelpreisen leiden. Dagegen wäre ein solcher Tankrabatt eine Umverteilung von unten nach oben.

Doch auch die Krankenschwester, die auf dem Land wohnt und mit ihrem Auto in die Stadt pendelt, würde vom Lindner-Tankbonus deutlich profitieren.

Fratzscher: Natürlich müssen solche Menschen finanziell unterstützt werden. Doch es gibt viel bessere Wege, das zu tun. Und wir sollten uns jetzt darauf konzentrieren, den russischen Import von Gas und Öl so schnell wie möglich auf null runterzubringen. Das darf keine 15 Jahre dauern.

Sollten wir sofort auf russisches Gas verzichten?

Fratzscher: Ich sehe ein kurzfristiges Embargo gegen Russland, also einen vollständigen Verzicht auf Gas, Rohstoffe und etwa Getreide, sehr kritisch. Das wäre – rein moralisch betrachtet – natürlich richtig. Man will diesem Regime keinen Euro mehr in den Rachen schmeißen. Doch der Schaden wäre für Deutschland und die Welt sehr groß. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den Verbrauch von Benzin und Diesel stark zu verringern. Dazu brauchen wir eine wirkliche Verkehrswende, also einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs auch auf dem Land. Wir müssen unsere Gebäude energetisch sanieren. Und wir müssen beim Heizen vom Öl und Gas wegkommen. Der Umstieg ist teuer, aber wir haben keine andere Wahl. Doch das sind kluge Schulden. Die Politik muss nun konkrete Pläne vorlegen, wie dies gelingen kann, und nicht populistischen Maßnahmen wie den Spritpreis-Deckel einführen. Wir müssen vielmehr Menschen mit geringem Einkommen, wie etwa die Krankenschwester auf dem Land, entlasten.

Wie soll das geschehen? Die Zeit drängt. Die Inflation ist nicht zu stoppen. Doch Sie haben im Oktober vergangenen Jahres noch vor einer Inflationspanik gewarnt und gehofft, die Teuerung könnte sich 2022 wieder deutlich abschwächen. Sie lagen also falsch mit Ihrer Prognose.

Fratzscher: Natürlich lag ich falsch. Ich ändere meine Meinung, wenn sich die Fakten ändern. Und die Fakten haben sich geändert: Wer hat Ende Oktober 2021 vorhergesehen, dass Russland die Ukraine überfällt und im Zuge dessen Energie- und Lebensmittelpreise weiter kräftig steigen, was die Inflation erhöht? Dabei haben wir das dicke Ende der Inflation noch nicht gesehen. So sind die Ukraine und Russland für 28 Prozent der weltweiten Weizenexporte verantwortlich. Doch durch den Krieg gehen die Lieferungen zurück, was die Preise nach oben treibt. Ich erwarte also weiter explodierende Nahrungsmittelpreise. Wir sehen hier noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Die Spritpreise sind hoch.
Foto: Noemi Luna Loibl

Was befürchten Sie denn noch?

Fratzscher: Die Lage könnte sich durch eine Eskalation des Krieges oder auch durch ein Embargo gegen Russland, aber auch durch eine Weigerung Russlands, Gas und Öl in den Westen zu exportieren, zuspitzen. Das würde die Inflation weiter anheizen. Die Prognose der Europäischen Zentralbank, dass die Inflation im Euroraum in diesem Jahr um 5,1 Prozent steigt, scheint mir deutlich zu optimistisch. Die EZB hat in diesem Jahr wegen des Krieges keinen Spielraum, die Zinsen zu erhöhen. Wenn es zu einer Eskalation kommt, wird die Inflation deutlich steigen.

Hoffentlich täuschen Sie sich.

Fratzscher: Das ist auch meine Hoffnung. Doch alles, was wir im Moment sehen, deutet auf einen weiteren Inflationsanstieg hin. Nun ist es Aufgabe der Politik, diesen Schock, soweit es geht, abzufedern. Die Politik muss Menschen, die am wenigsten haben, am meisten helfen. Also brauchen vor allem Menschen mit geringem Einkommen die Hilfe des Staates. Denn diese Menschen haben häufig keine Ersparnisse.

Da wären doch Lindners Tankrabatt und ordentliche Heizkostenzuschüsse ein probates Mittel.

Fratzscher: Nein, genau das Gegenteil trifft zu. Ein Spritpreis-Deckel hilft vor allem den Besserverdienern und kaum Menschen mit geringem Einkommen und mit wenig Schutz und Ersparnissen. Wir sollten vielmehr den reduzierten Mehrwertsteuersatz von derzeit sieben auf null Prozent heruntersetzen. Darunter fallen nämlich vor allem Dinge der Grundversorgung wie Nahrungsmittel. Das hilft schnell und alle würden davon profitieren. Menschen mit geringerem Einkommen würden jedoch proportional mehr davon profitieren als Bezieher größerer Einkommen. Das wäre eine soziale Maßnahme. Und es wäre auch besser für das Klima als ein Tankrabatt.

Und was ist mit Menschen auf dem Land?

Fratzscher: Natürlich sind viele Menschen auf dem Land auf das Auto angewiesen. Auch diese Menschen verdienen unsere Unterstützung, was aber besser über ein entsprechendes Energiegeld als einen Tankrabatt geschieht. Denn viele von uns können Energie sparen, gerade wenn sie in Städten mit einem guten öffentlichen Nahverkehr leben. Doch während man in der Stadt auf das Auto zum Teil verzichten kann, geht das bei Nahrungsmitteln oder beim Heizen nicht. Wir haben 2020 gute Erfahrungen während der Corona-Krise mit einer Mehrwertsteuersenkung gemacht. Rund zwei Drittel der Maßnahmen kamen bei den Konsumentinnen und Konsumenten an. Natürlich nehmen Menschen die höchst soziale Senkung der Mehrwertsteuer anders als den populistischen Spritpreis-Deckel nicht sofort wahr.

Ist es am Ende nicht die klügste Entscheidung, Menschen zum Einsparen von Energie zu bewegen? Auch wenn sich die FDP sträubt: Ein Tempolimit ist wohl unausweichlich.

Fratzscher: Wir müssen Anreize zum Energiesparen setzen, also über die Nachfrageseite gehen.

Also ein Tempolimit einführen.

Fratzscher: Ein Tempolimit hilft sicherlich, um Energie zu sparen. Aber viele andere Maßnahmen sind noch wichtiger, vor allem die Sanierung von Gebäuden.

Und wie wäre ein autofreier Sonntag?

Fratzscher: Ein autofreier Sonntag – oder besser noch ein autofreies Wochenende – wäre für alle, die nicht fahren müssen, sinnvoll, um Sprit zu sparen. So würden alle das Auto stehen lassen, die es nicht für berufliche Zwecke brauchen. Dabei wäre es doch eine gute Idee, die Einführung des Tempolimits und eines autofreien Wochenendes mit vergünstigten Tarifen im öffentlichen Nahverkehr zu kombinieren.

Doch viele Menschen auf dem Land verfügen nicht über einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr. Oft fahren Busse abends nicht mehr.

Fratzscher: Dessen bin ich mir bewusst. Aber wir müssen uns auch ehrlich machen: Wir können nicht über den Überfall Russlands auf die Ukraine schimpfen und uns über höhere Energiepreise aufregen, wir müssen auch handeln. Und jeder Bürger kann etwas tun, etwa indem er das Auto mal stehen lässt. Es gibt jedenfalls ein enormes Energie-Einsparpotenzial beim Verkehr. Das muss ein Element eines Pakets sein, um Energie zu sparen und um gleichzeitig umweltbewusster zu handeln.

Das Wirtschaftsjahr wird schwierig. Kommen wir mit einem stagnierenden Wachstum davon oder droht uns eine Rezession?

Fratzscher: Wir werden wohl in eine Rezession schlittern, die Frage ist, wie tief diese Rezession ausfällt und wie lange sie anhält. Auch ohne den Krieg wäre die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2022 wohl geschrumpft. Ich befürchte, dass sich das jetzt bewahrheitet. Mit dem Krieg könnte sich das im zweiten Quartal fortsetzen.

Gibt es Hoffnungszeichen?

Fratzscher: Es gibt einen Silberstreif am Horizont. Denn die deutsche Wirtschaft war vor dem Krieg in guter Verfassung. Sie ist stark und widerstandsfähig. Gerade unsere Mittelständler sind anpassungsfähig. Die Auftragsbücher waren zum Jahresauftakt voll. So liefen die meisten Prognosen darauf hinaus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um drei bis vier Prozent wächst.

Also gibt es doch einen Silberstreif am Horizont.

Fratzscher: Den Silberstreif sehe ich aber nur für den Fall, dass es zu keiner Eskalation im Krieg und keinem russischen Gas- und Öllieferstopp kommt. Sonst ist eine Rezession in Deutschland wohl kaum abzuwenden. Kommt es zu so einem Lieferstopp, ist ein Arbeitsplatzabbau in Deutschland unvermeidbar. Der wirtschaftliche Preis wird für Deutschland nicht viel geringer sein als in der Pandemie. Wenn die Lage sich beruhigt, könnte es jedoch bei einer kurzen, milden Rezession bleiben – und das ohne einen spürbaren Arbeitsplatzabbau.

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Die Diskussion ist geschlossen.

21.03.2022

>>Von Peter P. 17:09 Uhr Herr Kamm sucht sich einen außergewöhnlichen - in fast ganz Deutschland wolkenlosen - März und bildet dann einen Durchschnitt - ja so kann man es auch machen....<<

Oh je! Wieder unscharfe Links statt stichhaltiger und belegter Argumente.

Beispiel Vormonat Februar
In diesem windigen und regnerischen Februar war im Atomausstiegsland Deutschland die Windkraft die mit Abstand größte Stromquelle. Sie lieferte uns 20,58 Milliarden Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: die deutschen AKW lieferten im Februar 2,69 Mrd. kWh und die deutschen Kohlekraftwerke 10,74 Mrd. kWh. Und Deutschland hatte einen Stromexportüberschuss von riesigen 6,05 Mrd. kWh. Der durchschnittliche volumengewichtete Preis an der Strombörse betrug: 12,3 ct/kWh. Die Stromerzeuger von RWE bis zu den Windkraftunternehmen verdienten sehr viel Geld.
Und wie sah es im Atomland Frankreich aus?
Frankreich erzeugte 29,4 Mrd Kilowattstunden Atomstrom und hatte auch einen Exportüberschuss. Allerdings einen viel kleineren als Deutschland. 1,8 Mrd. kWh.
Und wer kaufte und importierte so viel Strom und zahlte dafür hohe Preise?
Italien hatte einen StromIMPORTüberschuss von 3,6 Mrd. kWh. Die kleine Schweiz einen von 1,5 Mrd kWh (fast so viel wie sie Atomstrom erzeugt hat). Das ebenfalls kleine Österreich hatte einen Importüberschuss von 0,9 Mrd. kWh. Die Niederlande von 0,1 Mrd. kWh.
Quellen: Energy Charts https://energy-charts.info/?l=de&c=DE
Es waren also im Februar die auf Erdgaskraftwerke sich stützenden Länder, die wegen der hohen Erdgaspreise lieber den deutschen Stromunternehmen im Schnitt 12,3 ct/kWh gezahlt haben als selber noch mehr Erdgasstrom herzustellen. Und die Atomländer Frankreich und Schweiz hatten zusammen gerechnet im Unterschied zu Deutschland auch keinen Stromexportüberschuss aber erheblich höhere Strompreise.

Raimund Kamm

21.03.2022

>>Ohne Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden Atomkraftwerke bin ich aber nicht bereits diesen Blödsinn mitzumachen<< Peter P.

Durchschnittlicher Strombörsenpreis volumengewichtet für den März 22 in Deutschland: 25,3 ct/kWh
Durchschnittlicher Strombörsenpreis volumengewichtet für den März 22 in Frankreich: 31,4 ct/kWh
Quelle Energy Chrats 21.3.22

21.03.2022

Herr Kamm sucht sich einen außergewöhnlichen - in fast ganz Deutschland wolkenlosen - März und bildet dann einen Durchschnitt - ja so kann man es auch machen....

Man sieht es schön an der Woche 11/2022, wie bei starken Sonnenschein oder Wind der deutsche Börsenstrompreis zeitweise einsackt:

https://energy-charts.info/charts/price_spot_market/chart.htm?l=de&c=DE&week=11

Der Preisvergleich von Herrn Kamm berücksichtigt darüber hinaus den CO2 Ausstoß nicht - ganz nach dem Motto - hurra mit viel Kohlestrom ist es billig.

https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&stacking=stacked_absolute_area&week=11

Ist in dieser Grafik der dicke braune Streifen...

Es gibt auch qualifizierte Quellen für den internationalen Vergleich:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151260/umfrage/strompreise-fuer-industriekunden-in-europa/



21.03.2022

Der Sprit ist doch nicht teuer! Was soll das Dauergejammere?
Erst gestern mehrmals auf der Landstrasse bei gefahrenen 100 kmh bzw. In 70iger-Zone mit Überholverbot rasant überholt worden. Also was soll das Geschrei? Die Fahrweise hat der Spritpreis bei vielen nicht geändert. Dann kann es nicht so schlimm sein.

21.03.2022

Ihr aufgeregt dargestellter Einzelfall einer unzulässigen Überholung fehlt sowohl die statistische Relevanz als auch die inhaltliche Logik zur Begründung eines autofreien Sonntags.

Ich persönlich würde auf Basis einiger Fahrten auf der B17 nach Landsberg inzwischen schon eine Reduzierung des Temponiveaus annehmen.

Hätten wir eine Politik die auf Daten und nicht moralisch aufgeladenen Aktivismus setzt, hätten wir eine Internetportal wo der Absatz von Mineralölprodukten und Erdgas transparent dargestellt wird.

Aktuell geht es nur darum, mit Parolen wie "frieren" und "autofreiem Sonntag" Einsparungen bei den Verbrauchern durchzusetzen, damit die Industrie nicht an der rotgrünen Energiepolitik kollabiert. Der Verbraucher soll sich eine Luftwärmepumpe für 50.000 Euro einbauen (kein Scherz - ich habe dieses Angebot für eine DHH vorliegen), damit das Erdgas für die Industrie reicht.

Ohne Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden Atomkraftwerke bin ich aber nicht bereits diesen Blödsinn mitzumachen - Deutschland wird im Winter langsam unbewohnbar, wenn auch noch die Strompreiserhöhung der Stadtwerke von 26 auf 38 Cent eintrudelt.

18.03.2022

Spritzuschuss ist völlig daneben. Man kann ja über Erhöhung der Pendlerpauschale reden. Aber den SUV Fahrer die Fahrten zu den Wochenendevents auch noch mit finanzieren ?Die Leute jammern zwar als erste, aber können sich die Preise leisten.
Und dann noch das Tempolimit. Die Politiker trauen sich einfach nicht ran an das Thema.
Was ist für ein Geschrei, wenn im Ausland Corona Lockerungen früher beschlossen werden, aber dass ganz Europa Tempolimit hat nur wir nicht, da regt sich niemand auf

18.03.2022

Ich fahre einen Diesel-Kleinwagen und fast die ganze Woche nicht. Warum soll ich am Wochenende zu Hause bleiben ? Da fiele mir schon eher eine Rationierung von Sprit ein als ein Fahrverbot am Wochenende. Dazu auch ein Tempolimit auf Autobahnen und 80km/h auf Landstrassen wie es das auch in der Schweiz oder Frankreich gibt.
Und dann gibt es noch genuegend Leute, die am Wochenende zur Arbeit muessen. Die sollen die Suppe ausbaden, waehrend die, welche unter der Woche fahren nicht betroffen sind ?
Ich halte diesen Vorschlag fuer einen ziemlichen Schmarren.

21.03.2022

>> Ich fahre einen Diesel-Kleinwagen und fast die ganze Woche nicht. Warum soll ich am Wochenende zu Hause bleiben ? Da fiele mir schon eher eine Rationierung von Sprit ein als ein Fahrverbot am Wochenende. <<

Sie müssen mehr Verständnis für produktions- und dienstleistungsferne Menschen aufbringen, die in ihrem von energieintensiven Altbau geprägten Kiez endlich am autofreien Sonntag ihre moralischen Ansprüche im veganen Straßencafe um die Ecke zelebrieren möchten.

18.03.2022

Das heißt dann Quasi ich soll zuhause bleiben, weil die POLITIKER in den letzten 20 Jahren versagt haben. Was bildet sich dieser Top Ökonom ein für was und wem sitzt er in der Lobby!

18.03.2022

Rücksicht nehmen scheint ein Fremdwort zu sein. Ein Grundrecht auf Egoismus, gehts noch?
Um die Energiekosten zu senken wäre nicht nur ein Sonntagsfahrverbot nötig, sondern auch ein Tempolimit auf 100 km/h.
Völlig unverständlich warum dies nicht sofort gemacht wird.

19.03.2022

Wer sich freiwillig ein Tempolimit gibt braucht keine Gesetze, es braucht nur die Vernunft des Einzelnen.

20.03.2022

"Wer sich freiwillig ein Tempolimit gibt braucht keine Gesetze, ....."

Jeder der freiwillig 100 km/h auf der Autobahn fährt ist leider immer noch ein Hindernis und lebt mehr als gefährlich. Wenn es alle machen sieht die Sache schon besser aus. Möchtegern-Leistungsträger sollten das natürlich auch wissen.

18.03.2022

Ja weiter so schreckt unsere Grundrechte weiter ein! Schimpft auf Putin und Nordkorea! Solche Gedanken gehören genau in solche Länder!!! Was soll der Wahnsinn aus jeden Loch krabbelt derzeit ein Held der mich Einschränkt und mir mein Leben versaut. Da will man mir mein Auto nehmen und durch so ein Batteriebetriebenes Krematorium ersetzen. Lässt sich von 13 Jährigen die Klimapolitik (den Idealismus) aufzwingen, jetzt sieht man wohin diese Undurchdachten Aktionen führen. Irgendwie fühl ich mich wie in einer DDR 2.0 inklusive Mangelwirtschaft und Repressalien des Staates! Noch dazu Gauk mit den Worten dann muss der Bürger für seine Freiheit mal Frieren und Hungern (sehr Glubhaft bei rund 200.000 € Ehrensold im Jahr. Hat der sie noch alle?

19.03.2022

Sie sehen ihr Leben versaut, wenn zu etwas Solidarität mit den Bürgern in der Ukraine aufgerufen wird. Das lässt tief blicken.

18.03.2022

Viele vernünftige Ansätze. Bei dem Thema "Pendler/auf dem Land" ist er aber leider sehr schwammig geblieben. Hier ist extrem wichtig zu wissen, wieviele Menschen betroffen sind und in welchem Umfang. Das wird in meinen Augen extrem unterschätzt. Zu dem Punkt "autofreier Sonntag" müssten die Daten der Wirkung aus den Siebzigern vorliegen. Wahrscheinlich war der Effekt damals quasi null. Heutzutage wird es noch weniger sein (wenn das noch geht), da inzwischen die Lagerhaltung auf die Strasse, sprich LKW's verlagert wurde und die Pendelei stark zugenommen hat.

18.03.2022

>> Hätten wir uns schon vor 15 Jahren durch Investitionen in erneuerbare Energien unabhängig von Russland gemacht, als sich abzeichnete, welchen Kurs Putin einschlägt ... <<

Nein, da zeichnete sich nicht ab, dass Putin in die Ukraine einmarschiert...


Und es muss immer wieder daran erinnert werden, dass es gerade die linksgrünen Freunde der "Erneuerbaren" waren, die Putins Erdgas zur Brückentechnologie erklärt hatten.

https://www.energate-messenger.de/news/213047/gruenen-kanzlerkandidatin-baerbock-sieht-gas-als-brueckentechnologie

>> Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock sieht Gas als Brückentechnologie <<

Bei mancher Berichterstattung sehe ich aktuell keinen riesigen Unterschied im Wahrheitsgehalt zu Putins Russland.


Und ganz klar - mit der "Steinzeit"-CSU wären wir halt mit Atomkraft da wo Frankreich heute ist. Diese Gaslastigkeit ist Resultat der Russlandfreunde in der SPD und der wenig wahrhaften Energiewende der Grünen.

18.03.2022

Die linksgrüne Phobie scheint schon sehr hartnäckig zu sein.

Es läuft bei weitem nicht so gut wie geplant in Frankreich und langfristig wird es wohl immer schwieriger.
"Mit erstaunlicher Regelmäßigkeit kommen derzeit aus Frankreich Nachrichten zu Kernreaktoren, die wegen Sicherheitsmängeln abgeschaltet werden müssen, und zu neuen Atomkraftwerken, deren Bau sich immer weiter verzögert – und sich teils extrem verteuert." Quelle: Spiegel vom 14.01.2022

Es bleibt wohl oder übel bei der "Steinzeit-CSU"

18.03.2022

>> Die linksgrüne Phobie scheint schon sehr hartnäckig zu sein. <<

Leseschwäche?

https://www.energate-messenger.de/news/213047/gruenen-kanzlerkandidatin-baerbock-sieht-gas-als-brueckentechnologie

>> Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock sieht Gas als Brückentechnologie <<

20.03.2022

Lieber Peter P.,
auch wenn Sie sich noch so viel Mühe geben, die linksgrüne Phobie lässt sich doch nicht verbergen.

18.03.2022

Herausragend!!!

Die wissenschaftliche Bewertung von Herrn Fratscher hebt sich wohltuend vom Populismus einiger Politiker ab.