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Meitingen
26.06.2022

SGL: Ein großes Stück Meitingen wird 100 Jahre

Festakt 100 Jahre SGL Carbon in Meitingen: (von links) Rüdiger Krieger, Thomas Dippold, Fabian Mehring und Thomas Wienhues.
Foto: Marcus Merk

Vor 100 Jahren siedelte sich Siemens in der Marktgemeinde an und prägte den Ort entscheidend mit. Was die SGL so wichtig macht und wie es dort weitergehen soll.

Siemens, Plania, SIGRI und jetzt seit drei Jahrzehnten SGL Carbon: viele Namen für ein Werk, das Meitingen in den vergangenen 100 Jahren ganz wesentlich geprägt hat: Am Samstag feierte der größte Arbeitgeber im nördlichen Landkreis Augsburg seinen 100. Geburtstag. Wie aber geht es weiter?

Das Industrieunternehmen mitten in Meitingen: Die Bedeutung von SGL für den Ort zeigt auch dieses Luftbild.
Foto: Marcus Merk

Am Anfang half der Zufall. Der dank Wasserkraft günstige Strom lockte die Gebrüder Siemens um 1920 in den Raum Augsburg. Sie suchten nach einer Erweiterungsmöglichkeit für ihr Berliner Werk, in dem Kohlestifte und Grafitelektroden hergestellt wurden. Zunächst sollte Gersthofen das neue Werk bekommen, doch dann machte ein Meitinger Bierbrauer ein deutlich besseres Angebot. Siemens ging nach Meitingen und der Brauer soll sich beim Verkauf des Grundstücks noch das Recht ausbedungen haben, das neue Werk mit Bier zu beliefern. Vor 100 Jahren war der Kundenkreis mit 30 Arbeitern recht überschaubar, doch das sollte sich rasch ändern.

Und so sah das Werk vor 100 Jahren aus.
Foto: Marcus Merk

Als das Carbon nach Meitingen kam, waren die Zeiten für die Menschen schwer. Der Erste Weltkrieg war erst seit vier Jahren zu Ende, das Land lag wirtschaftlich und sozial am Boden. Die Inflation fraß die Ersparnisse der kleinen Leute auf, die junge Republik wurde von immer neuen Krisen erschüttert. Als in Meitingen am 1. Juli 1922 die Produktion aufgenommen wurde, war erst wenige Tage zuvor der deutsche Außenminister von rechtsextremen Terroristen ermordet worden.

In Meitingen ging es rasch aufwärts

Für das Meitinger Werk ging es dagegen rasch aufwärts. Mit den dort hergestellten Grafitelektroden ließ sich Stahl aufschmelzen, die Siemens-Planiawerke Aktiengesellschaft (wie sie mittlerweile hieß) mit ihren drei Werken in Berlin, Ratibor und Meitingen profitierte von der Aufrüstung Deutschlands durch die Nazis. Die Produktion verzehnfachte sich in den 1930er-Jahren, in den letzten drei Jahren des Kriegs wurden Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Meitinger Werk ausgebeutet.

Die SGL-Werkskapelle bei einem Festumzug zum 10-jährigen Bestehen der Kapelle im Jahr 1966.
Foto: Sgl-chronik

Auch das erwähnt die kleine Broschüre, die das Unternehmen zum 100. Geburtstag herausgegeben hat. Im Festzelt zeigt am Samstag die etwa zehn Meter lange Wand die wichtigsten Ereignisse in der 100-jährigen Gesichte des Standorts. Erinnert wird an Innovationen, Werkserweiterungen, unternehmerische Partnerschaften, soziale Errungenschaften wie die Badehäuser oder die Gründung der SGL-Werkskapelle. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs das Unternehmen weiter rasch: Heute hat die SGL-Niederlassung im Meitinger Norden rund 1400 Beschäftigte.

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Meitingen ist der größte Standort der SGL weltweit

Sie ist damit der größte Standort des gesamten Konzerns, der in Meitingen auch seine Forschungsabteilung hat. Produkte "made in Meitingen" würden geschaffen für Zukunftsmärkte wie Elektromobilität, Windkraft oder Brennstofzelle, sagte SGL-Finanzvorstand Thomas Dippold. Die Brennstoffzelle hat in Meitingen dabei durchaus schon Tradition. Schon in den 1960er-Jahren entwickelte man am Lech Elektroden für sie.

Auch eine Bücherei gab es in den 1970er-Jahren im Werk.
Foto: Sgl-chronik

Man könne stolz sein auf die Entwicklungen und Traditionen in Meitingen, sagte der erst seit fünf Monaten amtierende Standortleiter Rüdiger Krieger. Für die Zukunft seien die Nutzung der erneuerbaren Energien wichtig und natürlich weitere Innovationen. In den nächsten drei Jahren – dieses Ziel hat die SGL erst heuer ausgerufen – will das Unternehmen seinen Co2- Ausstoß um die Hälfte reduzieren. 2038 will man vollständig klimaneutral sein.

Auch am Standort Meitingen hat der beständige Wandel Spuren hinterlassen. 2017 wurde das Grafitelektroden-Geschäft, einst das Herzstück des Werks, an den japanischen Konzern Showa Denko verkauft. Zwei Jahre später machten die Japaner in Meitingen den Laden dicht. Was von Showa Denko in Schwaben übrig blieb landete – Ironie der Geschichte – fast 100 Jahre später dann doch noch in Gersthofen.

So sah es vor fast 100 Jahren im Werk Meitingen aus: Mitarbeiter ehren einen Obermeister.
Foto: Sgl-chronik

Weiterhin eine Erfolgsgeschichte ist dagegen die Kooperation mit dem italienischen Bremsenhersteller Brembo. Die Keramikbremsen für edle Sportwagen wie Bugatti oder Porsche brauchten eine lange Anlaufzeit. In den ersten 15 Jahren habe man Verluste eingefahren, so Geschäftsführer Thomas Wienhues am Samstag, doch seit einem Jahrzehnt läuft der Laden, ein Drittel der Belegschaft am SGL-Standort arbeitet inzwischen für die Brembo, wie man in Meitingen oft kurzerhand sagt.

Ein Blick in die Lehrlingswerkstatt Mitte der 1980er-Jahre: Auch beim Hightech-Unternehmen stand am Anfang mühsame Handarbeit.
Foto: Sgl-chronik

Im Laufe der Jahrzehnte haben ganze Familien bei der heutigen SGL ihr Auskommen gefunden. Auch in seiner Familie sei das so gewesen, sagt der Landtagsabgeordnete Fabian Mehring. Früher habe es in Meitingen geheißen: "Wenn du bei der SIGRI bist, dann hast du es geschafft." Die SGL sei mehr als ein wirtschaftliches Aushängeschild für Meitingen. Sie sei in den vergangenen 100 Jahren ein "identitätsstiftendes Unternehmen" geworden.

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