SPD greift Bürgermeister Paul Metz an
Fraktionschef Mair fordert mehr Engagement vom Stadtberger Bürgermeister
Stadtbergen Die Stadtberger SPD hat Kritik am Verhalten von Bürgermeister Paul Metz (CSU) geübt. Grund dafür sei das Vorgehen des Rathauschefs bei der Bewerbung der Stadt um den Titel als Mittelzentrum, betonen Fraktionschef Roland Mair und Stadtrat Dieter Häckl in einem Schreiben. Metz hatte beim Besuch von Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger darum geworben, dass Stadtbergen den Titel eines Mittelzentrums erhalten soll – dies ist wichtig, wenn es etwa um die Verteilung von weiterführenden Schulen und die Maximalgröße von Gewerbeflächen geht. Laut Metz wollte es Stadtbergen alleine versuchen, sich als Mittelzentrum zu bewerben. Sollte sich abzeichnen, alleine keinen Erfolg zu haben, gebe es Überlegungen, sich gemeinsam mit Neusäß und Diedorf zu bewerben. Doch den Sozialdemokraten geht das Engagement von Metz nicht weit genug. Schon jetzt soll mit Neusäß eine gemeinsame Strategie erarbeitet werden. „Die bisherige reservierte Haltung des Bürgermeisters hierzu macht daher keinen Sinn. Falls keine Ausweisung zum Mittelzentrum erfolgt und Stadtbergen weiterhin nicht zentraler Ort bleibt, vergleichbar wie Mittelneufnach, würde dies dem Status von einer modernen Stadt nicht nachkommen“, wird Roland Mair in dem Schreiben zitiert. Doch damit nicht genug: Der ursprüngliche Antrag, sich als Mittelzentrum zu bewerben, sei von der SPD ausgegangen. Ihr Vorwurf: Noch im Oktober vergangenen Jahres habe Metz gegen den Antrag der SPD gestimmt.
Der von der SPD gescholtene Bürgermeister kann die Kritik nicht nachvollziehen. An einen Antrag der SPD könne er sich nicht erinnern, so Metz. „Wenn überhaupt, war das ein mündlicher Antrag – dass ich aber dagegen votiere, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.“ Auch die Kritik an seiner Arbeit überrasche ihn: „Wir haben im Dezember 2012 und im Juli dieses Jahres an die Staatsregierung geschrieben.“ Noch dazu seien Staatssekretär Hintersberger bei seinem Besuch die Unterlagen übergeben worden. „Wie die SPD zu dieser Kritik kommt, ist mir nicht ersichtlich. Zumal sich bei mir auch niemand gemeldet hat, um sich nach dem Stand der Bewerbung zu erkundigen.“ Metz kontert: „Wenn es dem Ziel dient, jetzt Wahlkampf zu betreiben, dann nehme ich das eben zur Kenntnis.“
Bei der Stadt Neusäß, einem potenziellen Partner bei der Bewerbung um ein Mittelzentrum, hält man sich bislang noch bedeckt. Wie Bürgermeister Richard Greiner (CSU) auf Nachfrage sagte, will es Neusäß zuerst aus eigener Kraft versuchen, den Status eines Mittelzentrums zu erlangen. „Sollte das alleine nicht möglich sein, würden wir es mit Partnern versuchen. Und da kommt inzwischen nur noch Stadtbergen infrage.“ Gersthofen ist nämlich bereits mit Langweid ein Mittelzentrum. "Kommentar Seite 1
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