Pulverdampf im grünen Tal
Am 4. Dezember hatte die Heilige Barbara Namenstag. Jetzt, am Sonntagnachmittag, 9. Dezember, lassen die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins Wollbach den alten Brauch des Barbaraschießens wieder aufleben.
45 Kanonen sind in weiten Abständen voneinander im Tal beim Wollbacher Gewerbegebiet aufgestellt. Vereine aus dem Landkreis Augsburg, aber auch bis aus Sielenbach (bei Aichach) oder gar Schrobenhausen sind angekommen und haben ihre Kanonen mitgebracht. Die Wollbacher Kameraden haben gut vorgesorgt: Ein Lagerfeuer wärmt die Besucher, es gibt stilecht Würstl aus der Gulaschkanone und schließlich Ohrstöpsel zur Schonung empfindlicher Ohren.
Pfarrer Jürgen Stahl - selbst einmal vier Jahre bei der Bundeswehr - erbittet den kirchlichen Segen, damit bei dem nicht ungefährlichen Schießen alles glatt geht. Vorsicht ist in jedem Falle angebracht: "Hinten und seitwärts müssen zehn Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden", sagt Hirle. Bürgermeister Albert Lettinger zeigt sich überrascht über die große Vielfalt an Kanonen, die in Wollbach präsentiert wird. Hirle ist dafür quasi ein Vorbild: Er hat seine eigene Kanone mitgebracht. Diese ist 100 Jahre alt. Viele der anderen Rohre haben ebenfalls schon Jahrzehnte auf dem Buckel. Sie waren, so erzählt Franz Moser vom Krieger- und Soldatenverein Sielenbach, oftmals vor den Amerikanern versteckt worden. Denn diese wollten die Waffen konfiszieren.
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