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Landkreis Augsburg
19.02.2023

Eine Stunde Bus statt 15 Minuten Zug: Wer tut sich das an?

Züge fahren zwischen Meitingen und Augsburg fast keine mehr, nur noch Busse – die brauchen allerdings deutlich länger.
Foto: Marcus Merk

Zwischen Meitingen und Augsburg fahren kaum noch Züge, viele steigen aufs Auto um. Wie geht es denen, die auf den Bus angewiesen sind? Wir sind mitgefahren.

Es dämmert, als um Viertel nach sieben der Bus am Bahnhof in Meitingen vorfährt. Die Temperaturen liegen an diesem Donnerstagmorgen um den Gefrierpunkt, im Bus ist es angenehm warm. Das Ziel: Augsburg Hauptbahnhof. Züge fahren auf dieser Strecke nämlich so gut wie keine mehr. Nicht nur heute, sondern die nächsten vier Wochen.

Der Bus ist fast leer. In der vorletzten Reihe sitzt Christin Reinl. Sie wohnt in Meitingen und pendelt jeden Tag nach Augsburg, wo sie eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement macht. Normalerweise ist sie von Tür zu Tür eine Dreiviertelstunde unterwegs – jetzt braucht sie doppelt so lang und kommt eine Stunde zu spät. "Eine Alternative habe ich nicht", sagt die 23-Jährige, einen Führerschein habe sie nicht. 

Was ihr fehlt, sind zuverlässige Informationen, wann der Schienenersatzverkehr fährt: "Es ist total unübersichtlich, wann der Bus kommt." Sie sei davon ausgegangen, dass er zur gleichen Zeit fährt wie gestern und sei deswegen einfach auf Verdacht zum Bahnhof gegangen. 

Busse brauchen eine Stunde zwischen Meitingen und Augsburg

Seit vergangenem Mittwoch fahren zwischen Meitingen und Augsburg aufgrund von Arbeiten der Deutschen Bahn auf der Strecke bis zum 14. März keine Züge mehr von Go-Ahead, nur Busse. Die brauchen statt 15 oder 20 Minuten von Meitingen nach Augsburg eine Stunde. Bis zum 22. Februar fallen die Züge sogar bis nach Mertingen aus. Grund ist eine "Störung an der Infrastruktur", wie Go-Ahead mitteilt. 

Der Bus hat sich mittlerweile etwas gefüllt, steht allerdings noch. Laut Fahrplan hätte er vor einigen Minuten abfahren sollen. Andreas Haßler nennt den Schienenersatzverkehr ein "Fiasko". Der 49-Jährige pendelt jeden Tag von Monheim über Donauwörth nach Augsburg in die Arbeit. Selbst wenn der Zug fährt, braucht er eineinhalb bis zwei Stunden. Nun ist er drei Stunden unterwegs. "Es wird überhaupt nicht an die Pendler und Schüler gedacht", kritisiert er. "Man wird einfach ins kalte Wasser geschmissen." 

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Während er erzählt, fährt draußen ein weiterer Bus ein. Der Fahrer teilt mit, dass der Bus nebenan schon jetzt nach Augsburg fährt. Haßler und die anderen Fahrgäste erheben sich und steigen in den anderen Bus. Kaum sind alle an Bord, geht es tatsächlich los. 

Vom Schienenersatzverkehr fehlt im Internet jede Spur

"Ein Wunder", sagt Haßler und grinst. Auch ihn nervt, dass man keine Informationen bekommt, wann welcher Bus fährt. Sein Fazit: "Setzen, sechs." Aufs Auto umzusteigen, habe er keine Lust, sagt Haßler. "Den Stress gebe ich mir in der Früh nicht." Zudem habe er ein laufendes Monatsabo. 

Tatsächlich fehlt sowohl am Mittwochabend als auch am Donnerstagmorgen auf den Internetseiten der Deutschen Bahn, von Go-Ahead und des AVV jede Spur vom Schienenersatzverkehr. Dort wird lediglich der Regional-Express RE16 angezeigt, der zwischen Donauwörth und Augsburg weiterhin alle zwei Stunden fährt, sowie eine Busverbindung, bei der Fahrgäste in Augsburg-Oberhausen auf die Tram umsteigen müssen. 

Eine Stunde Bus statt 15 Minuten Zug: Wer tut sich das an?
18 Bilder
Hier werden die Go-Ahead-Züge gewartet
Foto: Silvio Wyszengrad

In Langweid steigt Larissa ein. Sie geht in Augsburg zur Schule, in die achte Klasse. Bis acht Uhr schafft sie es mit dem Bus nicht in die Schule. Ihre Lehrer wüssten aber Bescheid, dass sie etwas später kommt, das sei kein Problem. Eine Freundin habe angeboten, sie mit dem Auto mitzunehmen. "Dann müsste ich noch früher aufstehen", sagt die 14-Jährige, das wollte sie aber nicht. Deswegen bleibe ihr nur der Bus. 

"Wofür zahle ich, wenn ich nicht pünktlich in der Arbeit bin?"

Es ist mittlerweile kurz vor acht, draußen liegt noch dichter Nebel auf den vorbeiziehenden Feldern. An den Bahnhöfen steigt kaum jemand ein oder aus, gut die Hälfte der Plätze im Bus bleibt leer. Das liegt womöglich auch an den unsicheren Fahrzeiten. Am Tag zuvor, dem ersten Tag der Zugausfälle, wurde der Fahrplan noch einmal kurzfristig geändert. Am Ende sei man ohne Fahrplan gefahren, berichtet der Busfahrer. Es sei nur darum gegangen, die Leute wegzubringen. 

Direkt hinter dem Busfahrer sitzt Marcel Eiba. Er pendelt jeden Tag von Dillingen über Donauwörth nach Augsburg in die Arbeit. Das ganze Chaos durch die Zugausfälle nerve ihn "abartig", sagt der 28-Jährige. Eine andere Möglichkeit als den Bus zu nehmen, bleibe ihm nicht. Er arbeitet im Bereich Abwassertechnik, das geht nur vor Ort. Er fragt sich: "Wofür zahle ich 282 Euro für mein Monatsticket, wenn ich nicht mal pünktlich in der Arbeit bin?" 

Wenig später, um kurz vor halb neun, fährt der Bus auf den Parkplatz am Augsburger Hauptbahnhof. Die Sonne scheint, als Marcel Eiba und Schülerin Larissa, Andreas Haßler und Christin Reinl aussteigen. Sie werden auch in den kommenden Wochen mehr Zeit im Bus verbringen als ihnen lieb ist.

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