Ustersbach hat ein Ass im Ärmel
Kreisliga Augsburg Die eineinhalbjährige Sperre von Ex-Profi Cosmin Uilacan ist abgelaufen
Landkreis Augsburg Die Vorfreude bei den Teams aus dem Augsburger Land in der Fußball-Kreisliga Augsburg scheint grenzenlos. Zu lang war die Vorbereitung, kaum ein Team kann auf einen geregelten Trainingsbetrieb zurückblicken. Doch ob Aystetten in der Spitzengruppe oder Stadtbergen im Tabellenkeller – alle Mannschaften wollen endlich wieder um Punkte spielen. Wir haben die Vereine aus dem Augsburger Land im AL–Frühjahrscheck unter die Lupe genommen und eine Prognose über den weiteren Saisonverlauf gewagt.
SV Comos Aystetten
Mit fünf Neuzugängen und einem Systemwechsel geht die Truppe von Trainer Paulo Mavros optimistisch in die Rückrunde. „Wir haben in den Testspielen viel ausprobiert und einiges umgestellt“, erklärt der Coach die teilweise kuriosen Ergebnisse. „Es tut gut immer noch drei bis vier Spieler auf der Bank zu haben und nicht wie in der Hinrunde auf dem Zahnfleisch zu gehen“, genießt Mavros den neuen Personalluxus. Durch die Verbreiterung des Kaders können jetzt auch kleinere Ausfälle gut verkraftet werden. Vor dem ersten Spiel gegen den SV Hammerschmiede wiegen deshalb die Ausfälle von Neuzugang René Kunkel (Knorpelschaden) und Andreas Thoma (familiäre Gründe) nicht so schwer. Unnötig Sprücheklopfen möchte Mavros nicht, dafür ist der Abstand zu den vordersten Plätzen zu groß: „Wir schauen auf uns und werden unsere Aufgaben erfüllen.“ Kommt man gut in die Restsaison, ist der Relegationsplatz nicht mehr außer Reichweite – auch wenn sich damit offiziell niemand auseinandersetzen möchte.
Mit einem mehr als überraschenden fünften Platz hat der Aufsteiger die Messlatte hoch gesetzt. „Viele Mannschaften haben uns in der Hinrunde einfach auch unterschätzt, das wird jetzt anders“, warnt Jürgen Fuchs vor Übermut. Doch mit der Vorbereitung ist der Spielertrainer durchaus zufrieden. „Mit durchschnittlich 18-20 Spielern im Training lässt sich gut arbeiten, die Platzverhältnisse waren natürlich nicht optimal, wie bei allen anderen wohl auch.“ Am Sonntag wird Leistungsträger Michael Roth sein letztes Spiel für ungefähr sechs Monate absolvieren. Er lässt seine kaputte Schulter operieren. Dazu kommen noch die Bänderrisse von Daniel Glock aus der Hallenlandkreismeisterschaft sowie von Johannes Rittel im Testspiel gegen Neusäß. Auch Tim Wolfinger (Kniebeschwerden) wird länger ausfallen. „Wir wollen natürlich direkt an unsere guten Leistungen aus der Vorrunde anknüpfen“, sag Fuchst. Doch das offizielle Ziel ist und bleibt ein einstelliger Tabellenplatz. Das sollte kein Problem sein. Da den TSV aber niemand mehr unterschätzt, wird Platz fünf schwer zu halten sein.
TSV Leitershofen
Weiter warten heißt es bei den Almkickern. „Wir hätten gerne gespielt, weil der Terminplan langsam immer enger wird, aber der Platzzustand lässt das einfach nicht zu.“ So schob Trainer Michael Kreutmayr anstatt des morgigen Punktspiels gegen den FSV Großaitingen ein Testspiel auf dem Batzenhofer Kunstrasen gegen den Nord-Kreisligisten SC Untere Zusam ein. „Langsam nervt es, dass es immer nur um die goldene Ananas geht.“ Fünf Tage lang waren die Gelb-Schwarzen im Trainingslager am Gardasee, konnten im heimischen Deutschland aber auch nicht auf normalem Rasen trainieren. „Die Testspielergebnisse gehen in Ordnung, die kleineren Blessuren konnten auch auskuriert werden.“ Verzichten muss Kreutmayr noch auf die Langzeitverletzten Nicolas Filip (Kreuzbandriss), Markus Bertele (Innenbandriss im Knie) und Thomas Hanselka, der nach seinem Mittelfußbruch noch ein bis zwei Wochen braucht. Nachdem Platz acht das nicht erwünschte Resultat aus der Hinserie war, muss man den Blick zunächst nach unten richten. Kommen die verletzten Leistungsträger zurück, sollte der TSV aber mit dem Abstieg nichts zu tun bekommen. „Wir wollen die wichtigen Punkte nach unten holen, die Verletzten wieder integrieren und dann auf Platz fünf angreifen“, hat Kreutmayr das Ziel noch längst nicht aus den Augen verloren.
TSG Stadtbergen
Kein einziges Mal auf Rasen konnte die TSG in der Vorbereitung trainieren. „Trotzdem hatten wir gute Bedingungen“, findet Trainer Roger Kindler. „Wir hatten immer eine beleuchtete Tartanbahn.“ Dementsprechend konditionell fit sollte seine Truppe im Kampf um den Klassenerhalt sein. In den Vorbereitungsspielen habe man gute Leistungen gezeigt, „der Einsatz und die Einstellung stimmen wieder“. Doch ein Einsatz gegen den Türk SV Bobingen ist noch ungewiss. Zu tief sei der Platz in Stadtbergen, absagen wollte man die Partie bislang aber noch nicht. „Wir sind heiß und wollen wieder ran“, will Kindler mit seiner Mannschaft die Klasse halten und zweifelt daran auch keineswegs. Sollte die TSG gut aus den ersten Spielen kommen, ist der Klassenerhalt möglich. Mit entsprechendem Teamgeist können auch vermeintlich stärkere Mannschaften geschlagen werden.
TSV Ustersbach
Trotz einer durchwachsenen Vorbereitung und teilweise unbefriedigenden Testspielergebnissen freut man sich auf den Start der Restsaison. „Weg vom Relegationsplatz“, beschreibt Trainer Xhelal Miroci das einzige Ziel der Gelb-Blauen, die mit dem Verlauf der Hinrunde alles andere als zufrieden waren. „Wir haben jetzt ein gutes Trainingslager am Gardasee absolviert“, gibt sich Miroci zuversichtlich. „Die Niederlagen in der Vorbereitung können wir verschmerzen. Mit Ichenhausen, Dinkelscherben oder Mering waren das alles höherklassige Gegner.“ Am heutigen Samstag könnte für die Ustersbacher gleich der Sprung aus der Abstiegszone gelingen. Mit einem Sieg beim nur zwei Punkte entfernten VfL Kaufering. „Im Gegensatz zu uns haben die ihre gesamte Vorbereitung auf Kunstrasen absolviert“, sieht Miroci einen Vorteil beim Gegner. Auch die Partie gegen den TSV, der weiterhin auf Tobias Reiter (Außenbandriss am Knöchel) und Marcus Biber (Muskelfaserriss) verzichten muss, wird auf dem künstlichen Geläuf ausgetragen. Mit Ex-Profi Cosmin Uilacan, dessen eineinhalbjährige Sperre aufgrund des Manipulationsverdachts im bundesweiten Wettskandal abgelaufen ist, haben die Blau-Gelben noch ein Ass im Ärmel. Sein Einsatz ist allerdings noch ungewiss. „Cosmin war lange erkältet und ist noch nicht bei hundert Prozent“, sagt Xhelal Miroci, „zudem war er in den Testspielen auch noch gesperrt.“
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