Der völlig andere Festakt im Namen Brechts
Plus Der neue Leiter Julian Warner hält Wort: Sein Auftakt ist anders. Es darf geplaudert werden, es wird getrauert, es geht aber auch um BB. Kurzum: ein Ereignis.
Der Auftakt des Brechtfestivals 2023 war anders und eigen, der neue künstlerische Leiter Julian Warner hat nicht nur angekündigt, das Brechtfestival anders anzulegen, die Stadtgesellschaft in ihren unterschiedlichen Ausprägungen zum Thema zu machen, er hat auch Wort gehalten. Das Geburtstagsjubiläum von Bertolt Brecht am Freitag, er ist am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren, war unter Warners Regie keine Gala in Theaterkulisse, auch kein Premierenabend mit Brecht, an dem eine Inszenierung gefeiert wurde, es war vielmehr ein lockeres, kommunikatives Experiment, ein Zusammentreffen, hier zwangloses Geplauder, dort künstlerische Beiträge, Gedanken über Brecht, dazwischen sehr viel Platz für die vielfältige Großstadtgesellschaft, die dieses Festival wie keines zuvor zum Thema gemacht hat - kurzum ein Ereignis.
Zu Wort kamen am Eröffnungsfreitag zwar auch diejenigen, die qua Amt (Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Oberbürgermeisterin Eva Weber, Kulturreferent Jürgen Enninger) zu vielen Dingen Stellung beziehen dürfen, zu Wort kamen auch Augsburgs Brechtforscher Jürgen Hillesheim und der Brechtkreisvorsitzende Michael Friedrichs, zu Wort kamen vor allem aber Menschen und Gruppierungen, die beim Festival noch nicht präsent gewesen waren: die alevitische Gemeinde in Augsburg etwa, Gastgeber des großen Festbanketts; unterschiedliche Gruppen beim Festival-Kick-Off im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses, der Tischtennis-Club Arena zum Beispiel oder ein ghanaisch-deutsches Musikprojekt, Frauen mit Wurzeln in der Ukraine, die den Horror des russischen Angriffskriegs zum Thema machten. Und bei der Parade, dem Zug des Brechtfestivals durch die Innenstadt nach Lechhausen, fand sich dann auch noch der Augsburger Motorradclub „Kuhle Wampe“, benannt nach dem gleichnamigen Brecht-Film. Festivalleiter Julian Warner hat seine Fühler in alle Richtungen der Stadt ausgestreckt.
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