Streit um den Wolf: "Mit der Angst der Menschen wird Wahlkampf gemacht"
Plus In Bayern dürfen Wölfe ab 1. Mai einfacher abgeschossen werden. Naturschützer sind entsetzt und prüfen juristische Schritte. Wie dünn ist das Eis, auf dem der Kabinettsbeschluss steht?
Das Entsetzen unter Bayerns Naturschützern ist groß, seit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Jagd auf den Wolf eröffnet hat. "Mit der Angst der Menschen wird Wahlkampf gemacht. Und die Angst wird noch geschürt", sagt Richard Mergner, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern (BN). Der Kabinettsbeschluss sei ein Schlag ins Gesicht, fährt Mergner fort. "Wir wurden nicht beteiligt oder zuvor informiert." Der BN erwägt eine Klage und prüft derzeit ein juristisches Vorgehen. Denn Mergner zufolge steht der Beschluss auf dünnem Eis. "Man versucht, mit dem juristischen Trick, die öffentliche Sicherheit sei in Gefahr, einen allgemeinen Abschuss durchzusetzen."
Die neue Wolfsverordnung umfasst gerade einmal vier Paragrafen, eins und zwei sind die, über die derzeit so hitzig debattiert wird. Der erste befasst sich mit der von Mergner angesprochenen öffentlichen Sicherheit, der zweite mit der Abwendung von ernstem wirtschaftlichem Schaden, also dem Reißen von Nutztieren. Im Kern sieht die Vorordnung vor, dass Wölfe leichter getötet werden können. Laut Söder reicht ein einziger Riss, dann könne in dem Gebiet eine "Entnahme" – was nichts anderes als Abschuss bedeutet – erfolgen. Es müsse, erklärte Söder, auch nicht der eine Wolf ermittelt werden, der ein Schaf gerissen habe. Umweltminister Thorsten Glauber (FW) versicherte in einem Pressestatement: "Wir machen, was rechtlich möglich ist, um zentrale Ziele zu erreichen: die Weidewirtschaft unterstützen und die Weidetiere schützen, Gefährdungen für den Menschen ausschließen und die Artenvielfalt im Alpenraum erhalten." Und genau da ist der Haken: Ist das alles tatsächlich rechtlich wasserdicht?
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Die Diskussion ist geschlossen.
Mal wieder eine „Gut-Böse“-Diskussion, die in unserer woke-infantilen Gesellschaft so ermüdend oft geführt wird.
Weder Wolf noch Bär sind „gut“ oder „böse“.
Die nehmen sich ihren Lebensraum. Und solange der nicht mit dem des Menschen kollidiert, gibt es kein Problem. Wenn aber ein Bärenprojekt in Südtirol auf einem bestimmten Territorium für 50 Tiere angelegt ist, und dann dort 150 leben, braucht sich keiner wundern, wenn die „auswandern“.
Und wenn der Wolf lernt, dass er vom Menschen das Futter umzäunt und ohne Chance zu flüchten, vor die Füße gestellt bekommt, dann wird der nie wieder die anstrengende Hetze auf z.B. Rotwild aufnehmen. Und im Übrigen halte ich das Einzäunen von Fluchttieren wie Schafen, die dann in maximal Panik geraten, für eine mit Massentierhaltung in viel zu kleinen Ställen vergleichbare Tat.
Also muss man schauen, dass sich die Lebensräume so gering als möglich überschneiden. Auf dem Almen steht nun aber Nutzvieh uneinzäunbar. Klar kann man die Almen wieder vom Wald überwuchern lassen. Dann gibt es eben den Lebensraum mit der höchsten Biodiversity in den Alpen nicht mehr.
Der einzige Weg, das Zusammenleben mit Wolf und Bär zu gestalten, ist nun mal, deren Bestände so groß zu halten, dass sie zu ihrem Lebensraum passen. Und da gehören Entnahmen dazu. Das macht jeder verantwortlich Förster/Jäger in seinen Revier mit jeder Tierart. Das ist sozusagen Tagesgeschäft, dass erst kompliziert wurde, als sogenannte „Tierschützer“ von ihrer Couch aus Förster zu Mördern stempelten.
Wir haben durchschnittlich über 3 tote Menschen durch Hundebisse in Deutschland, dazu Hunderte (!) Verletzte und teils Schwerverletzte. Dazu kommen zigtausende Vorfälle durch anspringende Hunde und sonstige Situationen die für andere Menschen bedrohlich sind oder zumindest wirken. Wann kann ich also solche Hunde entnehmen lassen? Wem muss ich da Bescheid geben? Ist da die Zustimmung auch so groß?
Oh die Kritiker ziehen sich am Begriff bzw Widerspruch Gestrüpp und Fauna hoch, deren Entstehen natürlich die lieben Schafe und Ziegen verhindern, aber in Kombination mit Schalenwild kommen auch keine Bäume Laub - oder auch Nadelbäume hoch. Und was ist gegen die Ausdehnung der Wälder einzuwenden so lange landwirtschaftlich genutzte Anbauflächen davon nicht betroffen sind. Und Söder nur auf die konservative Landbevölkerung auf Stimmenfang aus.
Die Landtagswahl steht an und es södert wieder...muss man nicht ernst nehmen, bald wird das vom zuständigen Gericht wieder kassiert - wie auch so einige Södersche Freiheitsbeschneidungen in der Corona-Zeit - als di Wahl noch weit entfernt und er im Team Vorsicht war.
Die Mehrheit der Deutschen kann sich daran nicht mehr erinnern. Die sind gerade mehr damit beschäftigt zu prüfen ob sie Nebenwirkungen von der Impfung haben.
Ein wirklich gelungener Beitrag zur Diskussion um die Wölfe in Bayern. Schade nur, dass das Foto über dem Artikel genau wieder jenes Klischee vom "bösen und gefährlichen Wolf" bedient. Da hätte es geeignetere gegeben.
Wahlkampf wird auch immer mit der Angst der Menschen gemacht, ob nun Wolf, Deindustralisierung, Arbeitsplatzverluste oder egal was.
Angst ist eine der stärksten Emotionen und wird dazu regelmäßig ge- und missbraucht.
Da gebe ich Ihnen voll Recht Herr Peter Z. es ist in der tat wirklich so. Ich stelle bei dem ganzen Diskussionen Fest, dass es der CDU/CSU einfach total stinkt, dass sie zur Zeit die Opposition - Bank drücken müssen. Aber das ist aus meiner Sicht selbst verschuldet und ob das Corona war, oder jetzt Wölfe oder mittlerweile auch mal ein Bär auftaucht. Eine Betäubung spritze, für diese Tiere könnte man auch vorschlagen und es gibt tolle Gehege, wo man diese Tiere unter bringen könnte. Ich denke die Tiere gehören genauso auf die Erde, wie wir Menschen. Wir züchten Tiere und uns zu ernähren und den Tieren geht es genauso, das sie aus Hunger töten. Man muss eben auch Vorsorge treffen für Mensch und für Tier nicht immer nur Ängste schüren!
Am Schlimmsten ist mit der Angst der Menschen zu spielen- da werden Märchen vom bösen Fall, der die liebe alte Oma auffrisst oder kleine Kinder anfällt aus vergangenen Zeiten reaktiviert. Wolf und Bär werden auf die gleiche Gefahrenstufe gehoben, wobei erwiesenerer Massen der Bär wesentlich aggressiver reagiert als der Wolf für mich bei der Begegnung eindeutig gefährlich ist.
Merkwürdige bayr. Argumentation- Abschiessen eines Wolfes bereits nach einem Riss und sei es ein Wildtier. Von was sollen Wölfe denn leben vielleicht vegetarisch. Und am meisten schreien die Nebenerwerbslandwirte, die sich ein paar Schafe oder mehr oder weniger als Hobby halten. Und der Wolf geht Menschen aus Scheu aus dem Wege ausser ein kleiner Kläffer geht ihn an- Züchtungen fernab der Natur. Auf Truppenübungsplätzen haben sich Wölfe zu erst wieder angesiedelt und es ist noch nie zu gefährlichen Begegnungen Mensch- Wolf gekommen. Im Gegenzug wächst die Fauna wieder, wo sonst nur noch Gestrüpp hochkam; der Überbestand an Schalenwild wurde durch den Wolf auf ein für die Natur erträgliches Mass reduziert.
<<Im Gegenzug wächst die Fauna wieder, wo sonst nur noch Gestrüpp hochkam >>
Den Satz müssen Sie mir erklären!
Wenn die Fauna wächst, dann haben wir doch Gestrüpp?
Aktuell haben wir (Sie vielleicht ausgenommen) das Problem, dass geschützte Tier überhand nehmen.
Bestes Beispiel ist hier der Biber, hat keine natürlichen Feinde (außer der Straße) und konnte sich daher unbegrenzt fortpflanzen - jetzt mit massiven Problemen in der Land- und Forstwirtschaft (zumindest da, wo Wasser in der Nähe ist).
Vielleicht brauchen wir neben den Biberbeauftragten auch einen Wolfs- und Bärenbeauftragten.
Diese entscheiden dann lokal entsprechend der Örtlichkeit.
Da haben sich wohl die Begriffe Fauna und Flora im Gestrüpp verheddert :-))