B16 neu Dillingen kostet 24 Millionen Euro
Zirka 24 Millionen Euro wird die Umgehung der Bundesstraße 16 im Bereich Dillingens kosten. Das 7,5 Kilometer lange Teilstück inklusive der so genannten "Steinheimer Spange", die jetzt Teil der Umfahrung ist, kann laut Auskunft der Leiterin des Straßenbauamtes Neu-Ulm, Baudirektorin Angela Roßmann, frühestens 2007 begonnen werden.
Das Straßenbauamt Neu-Ulm und die gesamte Bayerische Straßenbauverwaltung haben laut Pressemitteilung in den vergangenen Monaten eine Trennung der beiden Ortsumgehungen Dillingen und Höchstädt nachhaltig vorangetrieben, nachdem sich herausgestellt hatte, dass eine schnelle Trassenentscheidung in Höchstädt nicht absehbar ist. Ausschlaggebend hierfür war unter anderem die Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr 2004. Diese hatte ergeben, dass im Falle einer B16 im Norden Höchstädts die zwischen der alten und der neuen B 16 verbleibende "Spange Steinheim" sowohl für Dillingen als auch für Höchstädt verkehrliche Vorteile hat.
Trennung genehmigt
Mittlerweile hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, wie bereits berichtet, dem Vorschlag der Bayerischen Straßenbauverwaltung, die beiden Ortsumgehungen Dillingen und Höchstädt nacheinander in die Realität umzusetzen, zugestimmt. Gründe für die Trennung ist die schwierige Situation im Bereich Höchstädt, die eine Umgehung von Dillingen, bei der die Trassenführung eindeutig ist, zeitlich nicht unerheblich verzögern würden. Voraussetzung für eine Trennung war allerdings laut Mitteilung von Angela Roßmann, dass mit der Umgehung Dillingen alle in der Diskussion stehenden Varianten der Umgehung von Höchstädt möglich sein müssen. Eine Trassenführung für Höchstädt wird also nicht vorweggenommen.
Die Umgehung Dillingen beginnt, wie auf unserer obigen Graphik dargestellt, an der derzeit "scharfen" Kurve an der B16 zum Lauinger Kreisverkehr und führt in sehr gestreckter Linienführung in ausreichendem Abstand nördlich an Hausen vorbei, ehe sie die Egau und die nordöstlich davon befindliche Staatsstraße 2033 (nach Wittislingen) kreuzt. Sie verläuft weiter entlang des südlichen Rands des Wasserschutzgebiets Steinheim. Westlich davon orientiert sie sich möglichst an der Gemarkungsgrenze Steinheim ehe sie nach Westen zur bestehenden B 16 hin abschwenkt. Kurz vor dem Bauende muss die Bahnlinie Ingolstadt-Neuoffingen gequert werden. Dies geschieht mit einer "Eisenbahnüberführung" - sprich, die Eisenbahn wird über die Straße geführt. Dazu ist eine kostspielige Grundwasserwanne (die Straße liegt tiefer als der höchste zu erwartende Grundwasserpegel) erforderlich.
Bei der Trassierung im Steinheimer Bereich galt es, zum einen die B16 neu so an die bestehende B16 anzuschließen, dass der Abstand zu den Wohngebieten auf Steinheimer wie auf Höchstädter Seite gleich ist. Zum anderen müssen die Belange der Landwirtschaft Berücksichtigung finden, zudem musste die bestehende Hochspannungsleitung beim Bauende umfahren werden. Aufgrund des ausreichenden Abstands zur bestehenden Bebauung sind an der gesamten Trasse keine Lärmschutzmaßnahmen erforderlich. Die Umgehung Dillingen hat eine Gesamtlänge von zirka 9,5 Kilometer und wird insgesamt rund 24 Millionen Euro kosten.
Hauptarbeit Steinheim
Derzeit arbeitet das Straßenbauamt Neu-Ulm an den Vorentwurfsunterlagen, die zur verwaltungsinternen Genehmigung in technischer und haushaltsrechtlicher Sicht erforderlich sind. Dabei beschränkt sich die Hauptarbeit auf die Gemarkung Steinheim. Die in den vergangenen Jahren unstrittigen Bereiche westlich davon liegen schon nahezu genehmigungsreif vor. Kernstück der Umgehung ist die Grundwasserwanne zur Überführung der Bahnlinie. Hier sind noch umfangreiche Untersuchungen und Planungen wie z.B. ein ausführliches Baugrundgutachten oder die Ermittlung des höchstmöglichen Grundwasserspiegels erforderlich. Weiter muss das Bauwerk auch mit der Deutschen Bahn AG abgestimmt werden. Zur Genehmigung wird für die Grundwasserwanne ein gesonderter Bauwerksentwurf benötigt.
Naturschutz berücksichtigen
Neben den technischen müssen auch die naturschutzfachlichen Belange abgearbeitet werden. Dazu dient der "Landschaftspflegerische Begleitplan", der gegenwärtig ebenfalls in Arbeit ist. Die Vorentwurfsunterlagen werden aller Voraussicht nach zum Ende des ersten Quartals 2006 vorliegen. Dann kann der Genehmigungsweg über die Regierung von Schwaben, die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern und das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen durchlaufen werden.
Parallel zur verwaltungsinternen Genehmigung bereitet das Straßenbauamt die Planfeststellungsunterlagen - quasi die "Baugenehmigungsunterlagen" - vor. Das Verfahren kann dann - vorausgesetzt, die Vorentwurfsunterlagen liegen genehmigt vor - 2006 beantragt werden. Sollte dieses ohne größere Einwendungen vonstatten gehen, ist noch im Jahr 2007 mit Baurecht zu rechnen. Falls dann auch Haushaltsmittel des Bundes zur Verfügung stehen, kann noch im Jahr 2007 mit dem Bau begonnen werden.
Die Diskussion ist geschlossen.