CSU-Bezirkschefs krempeln Vorstände um
Markus Söder will seine Partei jünger und weiblicher machen. In seinem Kabinett hat er das schon getan. Nun geht es auf Bezirksebene weiter.
Das von CSU-Chef Markus Söder geforderte „Durchlüften“ der Partei ist nun auch auf der Bezirksebene angekommen. Nachdem Söder nach der Landtagswahl schon sein Kabinett jünger und weiblicher gemacht hat, geht diese Entwicklung in den einflussreichen CSU-Bezirksverbänden weiter. Drei der größten und mächtigsten Verbände haben am Wochenende ihre Vorstände neu gewählt – und dabei gab es so manche Überraschung.
Die Vorsitzenden der CSU-Bezirke Schwaben, Oberbayern und Mittelfranken bleiben zwar alle unangefochten in ihren Ämtern, doch in den Führungsteams hat sich einiges getan. Spektakulärste Änderung: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt gehört nicht mehr zur Stellvertreter-Riege der Oberbayern-Chefin Ilse Aigner. Er hat im Vorfeld des Bezirksparteitags in Ingolstadt auf eine Kandidatur verzichtet, um eine Kampfabstimmung zu verhindern. Weiterer prominenter Ausscheider: der früherer Staatskanzleichef und Umweltminister Marcel Huber, der im Herbst auch aus dem Kabinett geflogen war.
Ilse Aigner hat jetzt drei Frauen als Stellvertreterinnen
Dafür hat die Oberbayern-CSU jetzt eine Frauenquote in der Führungsriege, von der die CSU bislang nur träumen konnte: Mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Sozialministerin Kerstin Schreyer und Fraktionsvize Tanja Schorer-Demel sind gleich drei Frauen Stellvertreterinnen der einzigen weiblichen Bezirkschefin Ilse Aigner. Die Landtagspräsidentin wurde am Samstag mit 92.5 Prozent der Stimmen wiedergewählt.
Auf so eine gute Frauenquote kommt die Schwaben-CSU nicht. Mit der Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker ist nur eine der Stellvertreter des mit seinem bisher besten Ergebnis (95,7 Prozent) im Amt bestätigten Bezirksvorsitzenden Markus Ferber eine Frau. Aber immerhin. Denn zuvor war das Führungsteam rein männlich. Doch mit Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, 63, und dem langjährigen Landtagsabgeordneten Alfred Sauter, 68, haben zwei prominente schwäbische CSU-Politiker auf ihre Kandidatur zum Bezirksvize verzichtet. Beim Parteitag in Schwabmünchen gab es eine deutliche Verjüngung der Stellvertreter-Riege: Der bayerische Bau- und Verkehrsminister Hans Reichhart ist erst 37, der Rieser Bundestagsabgeordnete und Verkehrsexperte Ulrich Lange 50, Zinnecker und der wiedergewählte Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek sind 54.
Auch die CSU in Schwaben wird jünger und weiblicher
In Mittelfranken wurde Bezirkschef Joachim Herrmann wiedergewählt, er erhielt 98,3 Prozent der Stimmen. Zwei seiner Vizes sind künftig Frauen.
Nach dem Machtkampf mit Ex-CSU-Chef Horst Seehofer und dem schlechten Abschneiden bei der Landtagswahl hat Parteichef Markus Söder die Losung ausgegeben, die CSU müsse moderner, jünger und weiblicher werden. In seinem Kabinett hat Söder das wahr gemacht, in der Parteizentrale hat ebenfalls bereits umgebaut. Und auch an der Spitze der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung wird es bald eine Änderung geben: Im Herbst soll der schwäbische CSU-Chef und Europaabgeordnete Markus Ferber auf Söders Vorschlag Chef der Stiftung werden.
Die Diskussion ist geschlossen.
"Durchlüften" hat Söder seiner Partei verordnet.
Das reduziert sich scheinbar auf ein paar Personalien - über Inhalte lese ich nichts! Das heisst scheinbar, für das Söder'sche Durchlüften - frischen Wind also - reichen einige neu Köpfe, alter Wein in neuen Schläuchen!
Guter Jounalismus darf auf diese offensichtliche Inhaltsleere durchaus hinweisen.
Am Durchlüften bin ich auch hängen geblieben! Typisches Politikergeschwafel, viel Wind und in der Regel nichts dahinter!