Historiker: "Extremisten dürfen keinen Zipfel Macht bekommen"
Plus Wie der Historiker Andreas Wirsching und weitere Fachleute den Hitlerputsch von 1923 einordnen – und welche Ähnlichkeiten und Unterschiede sie zu heutigen Verhältnissen sehen.
Als in Bayern die Demokratie gerettet wurde, hatte eine Frau die Hosen an: Doch der Anteil der gebürtigen Schwedin Ellen Ammann an der Niederschlagung des Hitlerputsches in München vor genau hundert Jahren wurde lange verkannt. "Sie zog im Hintergrund die Fäden, die politische Bühne aber gehörte den Männern", sagt die Augsburger Geschichtsprofessorin Martina Steber. Ammann, Gründerin des Katholischen Frauenbundes in Bayern und damals eine von wenigen weiblichen Landtagsabgeordneten, hinderte das nicht, gegen Adolf Hitler entschlossen Front zu machen. Schon Monate vor dem gescheiterten Nazi-Putsch versuchte sie vergeblich, den österreichischen Hetzredner aus Bayern ausweisen zu lassen.
Es kommt anders. Von München aus wollen nationalistische Kräfte damals das Land erobern. "Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden", proklamieren Adolf Hitler, Erich Ludendorff und Gesinnungsgenossen am 8. November 1923. Doch am Tag darauf endet der Putsch der Demokratiefeinde mit 20 Toten und vielen Verletzten. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wird verboten und Hitler wegen Hochverrats verurteilt. Ein Sieg für die Demokratie, der allerdings nicht von Dauer ist. Knapp zehn Jahre später kommen die Nazis an die Macht und führen Deutschland in die Katastrophe.
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