Von Söders Kampf ums Gipfelkreuz
Ministerpräsident Markus Söder spricht sich vehement gegen die "Abschaffung" von Gipfelkreuzen aus. Gefordert hatte die allerdings niemand. Über einen Sturm im Wasserglas.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mischt sich in die Debatte um Gipfelkreuze ein. "Wir in Bayern sind weiter dafür, dass das Kreuz auch im öffentlichen Raum sichtbar bleibt – und auch an den Gipfeln", sagte er am Dienstagabend beim Jahresempfang des Erzbistums München und Freising. "Es ist mir unverständlich und ehrlicherweise auch unerträglich, sollten wir auf den Gipfeln die Kreuze abbauen. Sie stehen nämlich nicht nur für die Mitgliedschaft in einer Konfession, sondern auch für Demut vor der Natur, für die Bewahrung der Schöpfung und Respekt vor dem Allerhöchsten." Danach twitterte er: Der "Freistaat stellt sich klar gegen die Abschaffung von Gipfelkreuzen." Damit griff Söder eine ältere Debatte, die in Italien und Österreich gerade wieder geführt wird, abermals auf. Auf Instagram hatte er bereits geschrieben: "Das Gipfelkreuz als christliches Symbol ist Zeichen von Heimat und Tradition, das beibehalten werden muss."
Vor Jahren forderte Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, man solle "die Berge nicht zu religiösen Zwecken möblieren". Vor einer Woche sprach er in der Bild von einer "Manie, auf jeden Hügel oder Berg ein Kreuz aufzustellen". Es reiche "im Großen und Ganzen". Bestehende Gipfelkreuze könne man aber stehen lassen; verrottende sollte man ersetzen. Ende Juni hatte Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins, im ORF unter Verweis auf die Satzung (Erhaltung der Ursprünglichkeit der Bergwelt) erklärt, dass deshalb in den 80er und 90er Jahren beschlossen worden sei, keine neuen Gipfelkreuze mehr aufzustellen. Der religiöse Hintergrund stehe dabei "an zweiter oder dritter Stelle". In den West- und Ostalpen gebe es rund 4000 Gipfelkreuze, man sei nicht dafür, "dass auf jeder Erhebung" eines stehe. Er verwies zudem auf den Aufwand, sie zu errichten, und auf Haftungsfragen.
Deutscher Alpenverein: Die Frage, ob neue Kreuze aufgestellt werden sollen, stelle sich nicht
Wie zuvor in Italien wurde das Thema in Österreich zum Politikum. Konservative und rechtspopulistische Politiker griffen es auf – und echauffierten sich über ein "Verbot" neuer Gipfelkreuze. Das aber hatten weder die Alpenvereine noch später Messner gefordert, ebenso wenig wie eine "Abschaffung" oder einen "Abbau". Noch mehr Luft aus der Debatte nahm schließlich Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein. "Die Realität ist: Auf nahezu jedem nennenswerten Gipfel in den bayerischen Alpen steht schon ein Gipfelkreuz", sagte er. Die Frage, ob neue Kreuze aufgestellt werden sollen, stelle sich nicht.
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Liebe Community,
hier wurden nachträglich einige Kommentare entfernt, da kein direkter Bezug zum Thema erkennbar war und die Diskussion leider in persönliche Streitigkeiten ausartete. Bitte argumentieren Sie sachlich.
>> Ministerpräsident Markus Söder spricht sich vehement gegen die "Abschaffung" von Gipfelkreuzen aus. Gefordert hatte die allerdings niemand. <<
Na ja, es gab 2016 einen Halbmond auf dem Gipfel der Freiheit in Appenzell und zeitlich eng zusammenhängend Serien-Beschädigungen an Kreuzen auf bay. Gipfeln.
https://www.zeit.de/zett/2016-09/dieser-halbmond-regt-wandernde-schweizer-auf?
https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/unbekannter-beschaedigt-gipfelkreuze-um-lenggries-art-358193
Zu sagen da war nichts, ist so nicht richtig. Aber 2016 meinte mancher ja auch, wir sollten arabisch lernen...
Ich finde es jedenfalls gut, dass sich Herr Söder zu den Gipfelkreuzen bekennt !
"Ich finde es jedenfalls gut, dass sich Herr Söder zu den Gipfelkreuzen bekennt !"
Höchste Zeit nach dem Amtsstuben-Kreuzerlass für einen Gipfelkreuz-Erlass!
Er geht sie einfach an, die drängenden Probleme dieser Zeit, unser Margus . . .
"Gefordert hat die Abschaffung niemand"
Das stimmt nicht, das ist eine glatte Lüge!
Es gibt atheistische Lobbygruppen sowie sie typischen Gesellschaftsgleichmacher -die insbesondere die hypothetische Beleidigung von bergsteigenden Moslems ausschließen wollen oder behaupten, "der Berg gehöre Allen, nicht nur einer bestimmten Religionsgruppen.
Prominentester Vertreter der letzten Gruppe ist der Südtiroler Meßner, der diese absurde Forderung vor vielen Jahren schon mehrfach und vorallem sehr lautstark öffentlich vertrat!
Von Söder können die Grünen noch viel lernen. Es werden Gefahren lautstark thematisiert und (erfolgreich) bekämpft, die so gar nicht bestehen. Ein Konzept, dass auch Aiwanger (fast noch perfekter) beherrscht. Abgelenkt werden soll von den wahren Problemen und Baustellen, die es eigentlich abzuarbeiten bzw. aufzuarbeiten gilt, z.B. 2. Stammstrecke, nach wie vor extrem schwacher Windkraftausbau in Bayern, Stromnetzausbau verhindert und verschlafen, Zustand der Bahn, Mautdesaster, Zulauf zum Brenner-Basistunnel, usw. usf..
"Von Söder können die Grünen noch viel lernen"
Da haben Sie völlig recht.
Der eine, Söder, wettert gegen das von den Grünen in Deutschland geforderte Verbot des Schweinsbraten, und die Einführung einer ges. Pflicht zum Insektenfressen während der andere, Aiwanger, die von den Grünen geplante Rationierung von Fleisch (10 Gramm pro Tag) geißelt und auf der Suche nach der uns abhanden gekommenen Demokratie verzweifelt durch die Gegend irrt.
Unglaublich mutig zeigen sich beide, in dem sie sich bei ihren Bierzelt-Auftritten nicht scheuen, schonungslos die vielen Wahrheiten auszusprechen die in Deutschland nach der linksgrünen Kulturrevolution eigentlich gar nicht mehr gesagt werden dürfen . . .
Gestern hervorragend aufgearbeitet der CSU-Wahlkampf und das Agieren der CDU in der ZDF-Anstalt . . .
Hat Herr Söder auch das Thema
Missbrauch angesprochen?
Was - um Himmels Willen- hat "Mißbrauch" ( Einzelner) mit dem christlichen Versöhnungs- und Erlösungssymbol, dem Kreuz zu tun?
Da können Sie genauso gut anmerken, daß das Symbol "Polizei" auf keinem (Einsatz)Auto mehr und an keinem Dienstgebäude mehr angebracht werden darf - weil es auch Polizisten gab und gibt, die als Privatleute Kinder mißbrauchen oder Mißbrauchsdarstellungen konsumieren!
Der meiste Kindesmißbrauch findet - übrigens - zuhause von Vätern ( manchmal auch Müttern),Verwandten,Nachbarn,Lehrern,Pfadfinderleitern, Sporttrainern usw. statt!!.
Da dürften all die dann einschlägigen Symbole auch nicht mehr verwendet werden
(Kindes)mißbrauch findet in der sog. "Zivilgesellschaft" viel viel mehr, häufiger und sogar weitaus schwerwiegender statt. Wo bleibt Ihre Bewertung dieser Tatsache?!
Frau Maria T.,
" Missbrauch Einzelner" ?
In der katholischen Kirche gab es in der
Vergangenheit weltweit hunderttausende,
wenn nicht Millionen von Fällen an Missbrauch
von Kindern und Jugendlichen .
Die geschahen unter dem , wie Sie es nennen
" Versöhnungs-und Erlösungssymbol, dem Kreuz"
Warum versuchen Sie diese ungeheuren Taten
zu relativieren.
Warum zeigen Sie null Empathie für die Opfer.
Der Begriff "scheinheilig " zeigt hier seine wahre
Bedeutung.