
So haben die Jugendlichen im Landkreis Dillingen gewählt

Vor dem Wahlsonntag fanden die Jugendwahlen in der Region statt. Sie bieten einige überraschende Ergebnisse.
Die U-18 Wahl gibt es bereits seit 1996, im Laufe der Jahre nahmen immer mehr Jugendliche in der gesamten Bundesrepublik daran teil. Auch im Landkreis Dillingen können Minderjährige wählen. Jugendliche sollen damit Demokratie (er-)leben und sich für politische Teilhabe interessieren und einsetzen. In diesem Jahr fand die Wahl am Freitag, 5. Oktober, neun Tage vor dem Super-Wahlsonntag statt. Das Ergebnis gab es aber erst am Sonntagabend – wie bei der „echten“ Landtagswahl auch.
Videos informierten die Jugendlichen über die Kandidaten
Die jugendlichen Wähler konnten in Wahlkabinen im gesamten Landkreis ihre Stimme abgeben, vor allem in Schulen, Jugendzentren oder Jugendcafés. Im Vorfeld der Wahl behandelten die Jugendlichen viele der Themen im Unterricht – auch in Jugendzentren konnten sie sich damit auseinandersetzen. Außerdem produzierte die evangelische Jugend im Dekanat Neu-Ulm Videos mit Kandidaten für Land- und Bezirkstag, die die Jugendlichen ansehen konnten.
320 Schüler der Bona-Schulen gaben ihre Stimmen ab
In Dillingen machten zum Beispiel rund 320 Schüler ab der 10. Jahrgangsstufe aus dem St.-Bonaventura-Gymnasium, der St.-Bonaventura-Realschule und der neuen St.-Bonaventura-Fachoberschule bei der Juniorwahl zum Bayerischen Landtag ihr Kreuz auf den Stimmzetteln in Dillingen. In Lauingen suchten mehrere Schulklassen der Donau-Realschule und der Hyazinth-Wäckerle-Mittelschule das zum Wahllokal umgebaute Jugendcafé auf. Markus Stuhler, Klassenlehrer der VK II der Mittelschule, hat zuvor mit seinen Schülern den Wahl-O-Mat durchgeführt und die zur Wahl stehenden Parteien in Gruppen von Schülern vorstellen lassen. „Nur die AfD nicht – die brauche ich nicht“, sagte Stuhler. Nachdem die Schüler am Freitagvormittag ihre Stimme abgaben, erhielten sie unterrichtsfrei.
Verkehrte Welt bei den Ergebnissen
Insgesamt haben in Lauingen 221 Jugendliche ihre Stimme abgegeben, erklärt die Jugendpflegerin Sabine Kettler. Verkehrte Politik-Welt unter den Jugendlichen: Mit gut 33 Prozent schnitt die SPD dabei am besten ab, gefolgt von der CSU mit 27 und den Grünen mit 10 Prozent. Auf Platz vier landete die AfD mit knapp sieben Prozent. Dahinter die Linke mit vier Prozent, drei Prozent für die Piraten, zwei für die Freien Wähler und ein Prozent für die FDP. „Insgesamt ist die Wahlbeteiligung ein erfreuliches Ergebnis“, sagte Kettler. Sie und ihr Team haben nicht nur im Vorfeld einiges für die Jugendwahl getan, so wie andere Jugendpfleger im Landkreis, sondern auch den Wahltag im Jugendcafé zugebracht und anschließend die Wahlzettel ausgewertet.
Im gesamten Landkreis landete die CSU mit gut 27 Prozent auf Platz eins bei der Jugendwahl – gefolgt von der SPD mit 21 Prozent, der AfD mit 14 und den Grünen mit zwölf Prozent. Weiter hinten im Feld fanden sich die Freien Wähler mit sechs Prozent, die Linke mit vier und die FDP mit drei Prozent. (mit pm)
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