Die Region hat 41 junge Elektrotechniker mehr
Bei der Freisprechfeier der Elektroinnungen steht die Bedeutung des Handwerks für die Zukunft im Mittelpunkt. Ein Schüler aus Weisingen ist Prüfungsbester.
Der Schritt ins Berufsleben setzt eine Zäsur im Leben. Mit der Freisprechung traten 41 junge Gesellen, die in den Elektrounternehmen der Innungen Dillingen, Donau-Ries und Günzburg/Neu-Ulm ausgebildet wurden, ins Berufsleben ein. Für die Azubis aus diesen Betrieben sind die Berufsschulstandorte Lauingen und Nördlingen zuständig. Dass es im dualen System zusätzlich zur Ausbildung in den Unternehmen auch leistungsfähige Angebote in den Berufsschulen braucht, unterstrich Oberstudiendirektor Raimond Eberle, der Leiter der Berufsschule Nördlingen, bei der Entlassfeier. Und: „Bei uns wurde in eine moderne und zukunftsfähige Berufsschule investiert. Wir haben einen Höchststand an Schülerzahlen und weitere Baumaßnahmen sind in Planung“.
Bürgermeisterin aus Nördlingen
Prominent waren auch die Ehrengäste, die in die Berufsschule Nördlingen gekommen waren. Der Obermeister der Innung Donau-Ries, Franz Rebele, moderierte die Veranstaltung. Ursula Kneißl-Eder, stellvertretende Landrätin im Donau-Ries brachte es auf den Punkt: „Für Ihre handwerklichen Fähigkeiten hilft der Button ‚In den Warenkorb legen‘ nicht weiter. Wir brauchen Sie mit Ihren Kenntnissen und Ihrem Wissen“. Diese Auffassung teilte auch Rita Ortler, stellvertretende Bürgermeisterin von Nördlingen. Sie verwies auf die zahlreichen guten Betriebe in der Stadt, die attraktive Arbeitsplätze anböten.
In seiner Festrede betonte Kreis- und Bezirksrat Peter Schiele, wie wichtig das Handwerk mit seinen Beschäftigten und Betrieben für eine prosperierende Region ist: „Gerade die Elektrotechnik wird maßgeblich unsere Fragen der Zukunft und der Gegenwart lösen. Denn Energiefragen, Wärmepumpen; Photovoltaikanlagen und auch die E-Mobilität können nur von Experten bearbeitet und umgesetzt werden“, sagte er. „Ein wichtiger Teil der Zukunftsgestaltung unseres Landes liegt in Ihren Händen“. Er warb auch für ein aktives Bekenntnis zur Demokratie und ermunterte die jungen Gesellen für die Gesellschaft im Alltag einzutreten und Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Welche Anforderungen die Nachwuchskräfte bei der Gesellenprüfung bewältigen müssen, stellte Studiendirektor Jürgen Lang vor.
Ein Weisinger ist vorne mit dabei
Die Freisprechung erfolgte durch den stellvertretenden Kreishandwerksmeister Joachim Sigg, der selbst Elektromeister von Beruf ist und aktiv ausbildet. Er erinnerte sich an seine eigene Freisprechung vor fast 40 Jahren, auch in der Aula der Berufsschule Nördlingen. Als Fachmann zeigte der die enorme Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten in der Elektrotechnik auf. Diese Branche entwickele sich rasant und das bedeutet für alle, die in diesem Bereich tätig sind, sich permanent weiterbilden und an den technischen Neuerungen dranzubleiben. „Den richtigen Schaltplan für ihr berufliches Leben haben Sie mit der bestandenen Prüfung nun erworben“, sagte Sigg. Mit einem kurzen Blick auf die Politik forderte er die für die Unternehmen, aber auch für jungen Berufskollegen, richtige Rahmenbedingungen und Perspektiven.
„Überbordende Bürokratie in Form von wahnwitzigen Dokumentationen, der schleppenden Bearbeitung etwa von Bauanträgen und Genehmigungsverfahren oder immer neue Auflagen, setzen uns zu. Wir beschäftigen in unseren Firmen keine Rechtsanwälte, sondern motivierte Meister und Gesellen, die ihrem Handwerk und ihren Aufgaben nachgehen möchten“, skizzierte Sigg die Situation. Das Schlusswort sprach Jürgen Wanner, Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Neu-Ulm/Günzburg. Zu den Prüfungsbesten zählte unter anderem Benedikt Demharter, Ausbildungsbetrieb Elektro Klopfer, aus Holzheim-Weisingen. (AZ)
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