Ärger mit Schulen: Das sind die Spielregeln für Merings neues Basketballfeld
Die Anlage beim Meringer Schulzentrum stand lange auf der Wunschliste. Doch seit der Freigabe im Mai dieses Jahres gibt es hier immer wieder Probleme.
Mit dem Bau der Eduard-Ettensberger-Halle verschwand das Basketballfeld, auf einen Ersatz mussten die Meringer lange warten. Seit Herbst 2020 ist nun das neue Streetballfeld zwischen Gymnasium und Realschule fertiggestellt. Aufgrund der Lage kommt es jedoch immer wieder zu Konflikten – unter anderem zwischen den jugendlichen Nutzern und den benachbarten Schulen. Mehrmals war sogar die Polizei vor Ort und verwies Jugendliche, die dort spielten, von dem Platz.
Gabriel, Arda, Karim, Lukasz und Georg sind Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren. Sie treffen sich jeden Tag so lange wie möglich am neuen Basketballfeld. Sie würden gerne im Verein Basketball spielen, wenn es in Mering möglich wäre. Aber ihres Wissens nach gibt es das Angebot nur in Kissing und Friedberg. Deshalb sind einige aus der Gruppe momentan im Fußballverein aktiv dabei. Basketball trainieren sie gemeinsam und lieben das Geräusch, wenn der Ball durch das Netz fällt.
"Wir spielen täglich mehrere Stunden", verrät Karim, der in Aichach zur Schule geht. Seine Freunde besuchen Schulen in Kissing, Mering oder Friedberg. "Ich liebe Basketball, es ist ein wichtiger Teil meines Lebens", sagt Karim und lässt den Ball auf seinem Finger drehen. Er und seine vier Freunde waren dabei, als es vorab beim Gespräch mit dem Bürgermeister um den neuen Standort für Basketball ging. Denn vor der Entscheidung hatte Florian Mayer interessierte Jugendliche befragt. "Ich wollte einen Platz für die Öffentlichkeit und dachte erst an den Skaterplatz", erklärt Mayer. Aber es stellte sich heraus, dass dann die Benutzung der Skateranlage stark eingeschränkt wäre. Deswegen schlug Marktgemeinderat Georg Resch vor, den freien Platz zwischen den Schulen in Erwägung zu ziehen.
Schulen nutzen den Basketballplatz tagsüber
Christian Henze vom Marktbauamt war für den Bau des neuen Basketballfeldes zuständig und entschied sich für die Feuerwehrzufahrt zwischen den Schulen. "Ich habe es genau ausgemessen, dass die Feuerwehr auch durchkommt und ließ dann den Boden von einer Firma dauerhaft befestigen", berichtet er. 30.000 Euro investierte die Gemeinde Mering für den neuen sportlichen Treffpunkt. Bereits im Herbst 2020 war die Anlage fertig, aber corona-bedingt konnte sie erst im Mai 2021 freigegeben werden.
Auch die Schulen nutzen tagsüber bei schönem Wetter den Platz für den Schulsport, denn in der Halle würde immer noch die Maske empfohlen, bedauert Susanne Geiger, Schulleiterin der Ambérieuschule. In der dritten und vierten Klasse steht Basketball sogar im Lehrplan. Die Kinder hätten viel Spaß an der Bewegung im Freien, so dass der Platz auch in der Pause genutzt würde, so Geiger. „Außer diesem neuen Treffpunkt für die Jugendlichen gibt es in Mering die Bolzplätze hinter dem Trachtenheim, in St. Afra und bei St. Margarita“, erzählt der Bürgermeister. Mit dem Bau des neuen Hortes und der Erweiterung der Tagesstätte St. Margarita entfällt aber eine der Treffmöglichkeiten.
Um Vandalismus zu vermeiden, wird das neue Basketballfeld an die Videoüberwachung der Schulen angeschlossen. Für die Benutzung gibt es mehrere Regelungen, die auf einem grünen Hinweisschild nachzulesen sind.
Betrieb auf dem Basketballplatz darf Unterricht nicht stören
Das neue Basketballfeld ist montags bis donnerstags von 16 bis 20 Uhr, am Freitag von 14 bis 20 Uhr, samstags, sonntags, an Feiertagen und in den Ferien von 8 bis 20 Uhr oder bis Einbruch der Dunkelheit für die Öffentlichkeit zugänglich. Verboten sind dort die Mitnahme von Hunden, laute Musik, Fahrradfahren, Alkohol, rauchen und Drogen. Abfälle sind in die angebrachten Körbe zu entsorgen.
Bis 16 Uhr ist das Feld den Schulen vorbehalten und der Unterrichtsbetrieb darf auf keinen Fall gestört werden. Bereits dreimal gab es Probleme, als die fünf Jugendlichen dort spielten. Hausmeister oder Direktor hätten die Polizei verständigt und mit der Drohung, sie würden eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch erhalten, wurden sie von den Einsatzkräften fortgeschickt. Derzeit genießen sie fast jede Minute ihrer Freizeit dort und würden sich freuen, wenn andere interessierte Jugendliche dazukämen und mit ihnen gemeinsam spielen wollen.
"Manche Gymnasiasten sehen aber den Platz als ihren an, weil er neben ihrem Schulgebäude liegt. Aber wir haben für diese Freizeiteinrichtung gekämpft und waren bei der Entscheidung dabei", sagt Karim. Gerne würden die Jugendlichen ein bisschen Musik beim Spielen anstellen, aber sie lassen es lieber bleiben. Schließlich wollen sie ihren neuen Platz weiterhin benutzen und nicht noch einmal Konflikte mit Schule oder Polizei bekommen.
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