Jugendrat soll runderneuert werden
Jugendliche könnten Jugendliche für das auf Eis liegende Gremium anwerben
Friedberg In Mering, Dasing und Pöttmes arbeiten Jugendparlamente. In Friedberg hingegen steht die Jugend seit März ohne offizielle Vertretung da – mangels Interesse an der Kandidatur. Stadtjugendpfleger Matthias Hauskrecht hat Ursachenforschung betrieben und vorgeschlagen, wie ein Neustart gelingen könnte. Im Kulturausschuss kam dies gut an. Einigkeit herrschte darüber, dass die Stadt einen neuen Anlauf der Jugendratswahl unterstützen soll – beispielsweise mit einem flott gemachten Flyer. Auch dass die Hürden zum Einzug in die Jugendvertretung niedriger geschraubt gehören, leuchtete ein. Unterschiedlich war aber beispielsweise das Echo darauf, ob das Gremium auf elf Mitglieder halbiert werden soll. Zunächst werden nun verwaltungsintern Regelungen erarbeitet. Im Herbst soll dann der Stadtrat entscheiden, wie der Jugendrat erneuert werden könnte.
Ein zentraler Satz des Stadtjugendpflegers lautet: „Es sind nicht viele, die sich für den Jugendrat einsetzen würden, aber es gibt sie.“ Um an diese Jugendlichen heranzukommen, hat Hauskrecht folgende Vorschläge:
Werbung über SMV Um Jugendliche gezielt über Jugendliche zu erreichen, schlägt Hauskrecht vor, die Schülermitverantwortung (SMV) in die Werbung einzubinden. Dass das funktionieren könnte, zeigte Stadtratsmitglied und Ex-Jugendratsvorsitzender Sven Güntner (CSU): „Ich bin über ein Klassensprecher-Seminar dazugekommen.“
Keine Unterstützerlisten mehr Bisher mussten Jugendrats-Interessenten zehn Unterschriften vorlegen, ehe sie überhaupt kandidieren konnten. Eine Regelung, die aus Sicht des Jugendpflegers auf mögliche Bewerber abschreckend wirkt. Und die Größe des Freundeskreises sage nichts aus über das spätere Engagement im Jugendrat.
Verkleinerung Statt der bisher gewählten 21 Jugendräte schlägt Hauskrecht eine Verkleinerung auf elf Mitglieder vor. Einerseits wegen der schwierigen Suche nach Kandidaten, andererseits weil er sich davon effektiveres Arbeiten verspricht. Dies sah auch Marion Brülls (Grüne) so. Hingegen plädierte Sven Güntner gerade wegen des großen Schwundes dafür, die bisherige Größe beizubehalten.
Nachrücker Diejenigen, die bereit waren, zu kandidieren, sollen auch dann mit eingebunden werden, wenn sie nicht gewählt werden. Diese Nachrücker hätten dann zwar kein Stimmrecht, dürften aber Vorschläge einbringen und wären bei Planungen und Aktionen dabei.
Nachwahlen Eine weitere Idee von Hauskrecht lautete, nach zwei Jahren nur frei werdende Posten neu wählen zu lassen. Bei genügend Nachrückern, könnte man sich die aufwendige Wahl sogar ganz sparen. In eine andere Richtung ging eine Idee aus den Reihen von SPD/Parteifreien Bürgern: Fraktionschef Wolfgang Rockelmann schlug jährliche Wahlen vor, um Kontinuität zu wahren, und dabei nur jeweils die Hälfte des Jugendrats auszutauschen.
Nicht auf Biegen und Brechen
In der Kulturausschusssitzung wurde dann deutlich, dass der Jugendrat nach der Zwangspause mit Anschubhilfe vonseiten der Stadtpolitik rechnen kann. Allein als Selbstzweck möchte beispielsweise Richard Scharold (CSU) das Gremium aber nicht sehen: „Wir brauchen keinen Jugendrat auf Biegen und Brechen.“ "Kommentar
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