Schulterschluss für Pavillons am Hochzoller Gymnasium
Aichach-Friedberg l kar l "Wenn wir nicht mitzahlen, können wir gleich Container am Friedberger Gymnasium aufstellen." Landrat Christian Knauer sprach sich im Kreisausschuss klar für eine Mitfinanzierung von Pavillons am Rudolf-Diesel-Gymnasium (RDG) in Hochzoll aus. Bekanntlich kommt ein großer Teil der dortigen Schüler aus dem südlichen Landkreis Aichach-Friedberg. Das Gymnasium stößt längst an seine räumlichen Kapazitäten und will sich durch einen zeitlich befristeten Behelfsbau Luft verschaffen.
Von den 1203 Schülern am RDG stammen zurzeit 532 aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Ursprünglich war das Hochzoller Gymnasium für 1000 Schüler ausgerichtet. Erst mit Ende des G9 im Jahr 2011 erhofft man sich eine Entlastung.
Es herrschte im Kreisausschuss eine große Einigkeit durch alle Parteien in der Meinung: Der Landkreis muss die Stadt Augsburg bei der Finanzierung zweier Pavillons unterstützen. Kreiskämmerer Josef Grimmeiß hatte betont, dass es sich um eine rein "politische Entscheidung" handle. Rechtlich gesehen, gebe es keine Verpflichtung. Er schätzte, dass der Betrag für den Landkreis im Jahr unter 50 000 Euro liegen werde.
Der zuständige Abteilungsleiter, Karl-Josef Spieker, bezeichnete eine "Co-Finanzierung" als "selbstverständlich". Dies entspreche dem "Geist des Schulgipfels", der vor einiger Zeit für die Region Augsburg in Aichach stattgefunden hat. Spieker: "Wir sollten den Weg weiter gehen und das Problem gemeinsam lösen." Die Stadt Augsburg wiederum finanziere das Gutachten mit, das den Bedarf für ein drittes Gymnasium im Raum Mering/Kissing klären soll.
Grünes Licht für Kissinger Schüler?
Kreisrat und Kissinger Bürgermeister Manfred Wolf wollte wissen, ob die Kissinger trotz einer Mit-Finanzierung des Landkreises so wie im letzten Jahr als Schüler am RDG abgelehnt werden. Diese Frage konnte auch Kreisrat Manfred Drexl, der seit 17 Jahren die Planung am RDG macht, nicht beantworten. Erst am 17. Juli wird sich im Schulausschuss der Stadt Augsburg entscheiden, ob es in Hochzoll künftig vier oder fünf Eingangsklassen geben wird. Drexl betonte, dass es bei den Entscheidungen zu diesem Gymnasium immer auch um Bürger des Landkreises Aichach-Friedberg gehe. Er befürchtete allerdings, dass das RDG mit Pavillons noch mehr Schüler bekommt. Drexl: "Die Fachräume sind randvoll."
Hauptargument für die Kreisräte war, dass der Druck ohne Pavillons in Hochzoll auf das Friedberger Gymnasium wachsen würde. Auch hier herrscht bereits räumliche Enge.
Hansjörg Krazeisen (SPD) formulierte es so: "Wir sind gezwungen in Hochzoll eine Lösung zu suchen, sonst wird es in Friedberg ja noch schlimmer." Landrat Knauer sah dies ebenso und kündigte an: "Nächstes Jahr stellen wir in der Gymnasiumsfrage weitere Weichen."
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