Krumbachs Stadtbaumeister Nübel wechselt jetzt nach Neusäß
Björn Nübel hat die bauliche Entwicklung in Krumbach mehr als 17 Jahre maßgeblich geprägt. Krumbach hat jetzt über 14.000 Einwohner.
Ein offizielles, gemeinsames Weihnachtsessen des Krumbacher Stadtrates: Das gab es seit drei Jahren nicht mehr, für den 2020 neu gewählten Rat war es das erste dieser Art. Und als Bürgermeister Hubert Fischer mit seiner Ansprache begann, wurde schnell deutlich, dass dies kein klassischer Jahresrückblick, sondern eine Art Dreijahresrückblick, auch eine Art Blick auf all die Krisen unserer Zeit ist. Corona, Krieg, Inflation, explodierende Energiepreise: All das ist auch in der Krumbacher Kommunalpolitik in einer zunehmenden Weise zu spüren. Es gibt eine schöne Nachricht: Die Krumbacher Einwohnerzahl hat die 14.000er-Grenze überschritten. Für die Stadtverwaltung gibt es einen bedeutenden personellen Wechsel. Stadtbaumeister Björn Nübel, der mehr als 17 Jahre in diesem Amt tätig war, wechselt zum neuen Jahr nach Neusäß und wird dort Stadtbaumeister.
Blicken wir zurück ins Jahr 2005: "Jetzt ist es auch offiziell. Björn Nübel heißt der neue Krumbacher Stadtbaumeister. Der 30-Jährige, der zurzeit für die Gemeinde Gauting bei München arbeitet, tritt die Nachfolge des vor einigen Monaten verstorbenen Ernst Proschko an", berichtete unsere Zeitung am 16. März 2005. Zum 1. Juli 2005 trat der gebürtige Heidenheimer, der in Crailsheim aufgewachsen ist und in Dortmund Raumplanung studiert hat, seine Tätigkeit in Krumbach an. Er hat seitdem in mehr als 17 Jahren die bauliche Entwicklung in Krumbach maßgeblich gestaltet.
Bürgermeister Hubert Fischer dankte Nübel für seine langjährige Arbeit, in der viel auf den Weg gebracht worden sei. Nübel dachte an verschiedene Großprojekte zurück, die für die Stadtentwicklung bedeutend waren. Beispielsweise im Jahr 2006 die Einrichtung einer Kinderkrippe. Es war damals die erste Kinderkrippe im Landkreis Günzburg. Nübel wird nun beruflich in der 22.000-Einwohner-Stadt Neusäß tätig sein. Seine neue Stelle als Stadtbaumeister tritt er zum 1. Januar an. Er folgt dort Dietmar Krenz, der in den Ruhestand wechselt, nach. Nübel erklärte, dass er weiterhin mit seiner Familie in Krumbach wohnen werde und nun als interessierter Bürger das Geschehen in Krumbach verfolgen werde. Von den Fraktionen des Stadtrates wurde Nübels langjährige Arbeit gewürdigt. Wie beim Stadtratsessen zu erfahren war, steht der oder die Nachfolgerin noch nicht fest. Darüber wird wohl im Lauf der nächsten Monate entschieden.
So wirken sich Krieg und Krisen auf Krumbach aus
Fischer ging in seiner Ansprache (das Essen des Stadtrates fand im Gasthof Diem statt) intensiv auf die weltpolitischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf eine Stadt wie Krumbach ein. Hohe Energiepreise und Inflation würden kommunalpolitisches Handeln einschränken. Er kritisierte eine zunehmende Tendenz zu Zentralismus und Planwirtschaft. "Probleme können oft besser vor Ort gelöst werden", betonte er. Er sprach von einem oftmals "enormen Verwaltungsaufwand". Es gebe Personalprobleme und hohe Personalkosten. Als Beispiel nannte er ein Förderprogramm zur Digitalisierung im schulischen Bereich, das Personal in einem starken Maß binde.
Der Rathauschef ging auch auf die Krumbacher Einwohnerzahl ein, die sich in den vergangenen Jahren bemerkenswert entwickelt hat (wir berichteten). Am 17. Dezember wurde erstmals die 14.000er-Grenze überschritten. Am 20. Dezember waren es, wie Fischer mitteilte, exakt 14.006 Einwohner. Viele Jahre stagnierte die Zahl bei rund 12.000 bis 12.500 Einwohnern. Dann ging es deutlich nach oben, 2015/16 wurde die Zahl von 13.000 überschritten, die Tendenz ist offensichtlich weiter steigend.
Die Neugestaltung der Krumbacher Grundschule steht an
Fischer nannte verschiedene für die Stadt bedeutende Projekte wie die Neugestaltung der Danziger Straße, die Kläranlagensanierung, neues Bauland wie das Baugebiet Reschenberg oder auch die Neugestaltung von Kinderhort und Grundschule. In der Grundschule könne es mit den Baumaßnahmen "bald losgehen", wichtige Entscheidungen seien auf den Weg gebracht. Im Bereich von Kinderhort und Grundschule wird eine Summe von rund zehn Millionen Euro investiert. Neu gestaltet wurde zuletzt auch die Kita in Niederraunau. Im Schul- und Sportzentrum möchte man 2023 "deutlich vorankommen", kündigte Fischer an. Ein wichtiges Anliegen sei die Digitalisierung der Schulen. Zudem solle das Krumbacher Kanalsystem "für die nächsten 100 Jahre" fit gemacht werden.
Fischer dankte dem Stadtrat, seinen Stellvertretern Gerhard Weiß und Klemens Ganz, der Verwaltung, den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Vereinen und allen aktiven Bürgerinnen und Bürgern für ihren Einsatz. Sein Dank galt auch dem Landkreis Günzburg, der in Krumbach intensiv tätig sei. Zweiter Bürgermeister Gerhard Weiß würdigte den Einsatz von Bürgermeister Hubert Fischer, der für Krumbach intensiv, gewissermaßen "rund um die Uhr" tätig sei.
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