Fahranfängerin rast in vollbesetzten Kleinbus
Ein so großes Aufgebot an Rettungskräften muss selten an einer Unfallstelle im Landkreis helfen. Hilfskräfte versorgen 14 zum Teil lebensgefährlich verletzte Personen, die am Montagabend in einen Unfall auf der Umgehungsstraße von Pürgen verwickelt sind.
Von Thomas Wunder
Pürgen Ein so großes Aufgebot an Rettungskräften muss selten an einer Unfallstelle im Landkreis helfen. Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei versorgen 14 zum Teil lebensgefährlich verletzte Personen, die am Montagabend um 20.49 Uhr in einen Unfall auf der Umgehungsstraße von Pürgen verwickelt sind. Eine 18-jährige Fahranfängerin hatte beim Überholen einen vollbesetzen VW-Bus übersehen. Beide Fahrzeuge krachen zusammen, der Bus prallt gegen ein weiteres Auto. Alle Insassen werden schwer verletzt, zwei Männer im Alter von 25 und 27 Jahren schweben am Dienstag noch in Lebensgefahr.
Nach Angaben der Landsberger Polizei war die 18-Jährige mit ihrem Ford Mondeo in Richtung Landsberg unterwegs. Mit im Fahrzeug saßen zwei 17- und 20-jährige Frauen. Alle drei stammen aus dem südlichen Landkreis. In der unübersichtlichen und lang gezogenen Kurve östlich von Pürgen überholt die junge Frau einen VW-Passat, obwohl der mit zehn Personen besetzte VW-Bus entgegen kommt. Dessen 29-jähriger Fahrer kann trotz Vollbremsung einen Zusammenstoß mit dem Mondeo und dem Passat nicht vermeiden.
Schiebe- und Beifahrertür bei Aufprall weggerissen
Laut Polizei wird der Mondeo nach links in die Böschung geschleudert, die beiden anderen Fahrzeuge bleiben auf der Straße stehen. Durch die Wucht des Aufpralls werden offenbar Schiebetür und Beifahrertür des Busses weggerissen - mehrere Insassen werden aus dem Bus geschleudert, der nach Darstellung der Polizei überbesetzt war. Daher wird auch davon ausgegangen, dass einige der zehn Zeitschriftenwerber im Alter zwischen 19 und 29 Jahren, die auf der Heimfahrt in den südlichen Landkreis sind, nicht angeschnallt waren.
Zur Versorgung der Verletzten sind am Montagabend vier Rettungshubschrauber, mehrere Notärzte, sämtliche Einsatzfahrzeuge des Bayerischen Roten Kreuzes aus dem Landkreis Landsberg sowie über 100 Feuerwehrleute aus Pürgen, Lengenfeld und Landsberg vor Ort. Die Feuerwehr muss mehrere eingeklemmte Personen aus den Fahrzeugwracks bergen und leuchtet die Unfallstelle aus. Der Verkehr wird durch Pürgen umgeleitet.
Die Unfallverursacherin und ihre beiden Mitfahrerin ziehen sich bei dem Unfall Knochenbrüche zu. Der 42-jährige Fahrer des Passat wird leicht verletzt. Sechs Insassen des Busses verletzten sich schwer. Ein 25- und ein 27-Jähriger erleiden schwere Kopfverletzungen und schweben noch am Montag in Lebensgefahr. Die Verletzten werden per Hubschrauber ins Zentralklinikum Augsburg, die Unfallklinik Murnau und Münchner Kliniken sowie per Rettungswagen in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Die Staatsstraße war vier Stunden lang komplett gesperrt.
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