Landjugend Hohenfurch singt ausländerfeindlichen Liedtext bei Umzug
Plus Nach dem Umzug am Lumpigen Donnerstag gibt es nun Ärger: Eine Gruppe singt ein Lied mit geändertem Text mit, der viral gegangen ist und ausländerfeindlich ist.
Es war ein schöner, langer und eigentlich sehr friedlicher Umzug in Landsberg. Trotzdem muss sich jetzt die Polizei mit dem Faschingsumzug am Lumpigen Donnerstag beschäftigen. Ist das Singen des ausländerfeindlichen Refrains eine Straftat oder ist es einfach nur sehr geschmacklos? Zahlreiche Leserinnen und Leser und Umzugsbesucher hatten sich per E-Mail bei unserer Zeitung beschwert und zeigten sich entsetzt über das Singen eines Liedes, das den Text „Ausländer raus“ hat. Auch die Polizei Landsberg ermittelt, inzwischen hat ein Augenzeuge Anzeige erstattet.
Darüber informiert Thomas Rauscher, Leiter der Inspektion in Landsberg. Darüber hinaus geht die Polizeiinspektion Landsberg in einer Pressemeldung auf den Vorfall ein: Demnach wurde am Freitag bekannt, dass von einem Umzugswagen ein Lied gespielt wurde, zu dem zeitweise ausländerfeindliche Parolen gegrölt wurden. Die Polizeiinspektion nahm eine Strafanzeige auf und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdacht der Volksverhetzung ein. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck wird aufgrund des im Raum stehenden Tatvorwurfs die weiteren Ermittlungen übernehmen. „Die Polizei weist darauf hin, dass solch ein Verhalten nicht geduldet wird. Neben den strafrechtlichen Ermittlungen steht die Polizei mit den Initiatoren des Faschingswagens in Kontakt, um die Aufklärung zu beschleunigen und die eigentlichen Beschuldigten des Vorfalls hinsichtlich ihres strafbaren Verhaltens zu sensibilisieren“, heißt es in der Meldung. Zudem habe die Polizei erste Beweismittel sichergestellt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Das ist keine Jugendsünde! nach all dem, was in der Schweinfurter Disco passiert ist während des AfD-Parteitags, kann die Landjugend Hohenfurch auf gar keinen Fall sich damit entschuldigen, dass sei nicht so gemeint gewesen. Wer bewusst das singt, was Nazis und ihre Fanboys und Fangirls aus der AFD in der Diskothek gegröhlt haben, und was in allen Nachrichten kam, hat Faschismus gefeiert, nicht weniger.
Irgendwie erinnert das an die damalige Problematik mit dem Lied "Leyla". Auch da gab es am Anfang mediale und entrüstete Aufschreie, bis hin zu Verbotsforderungen und Verboten. Und dann? Die öffentliche Meinung setzte sich durch. Es wurde gesungen und gesungen, teilweise extra als Protest zu Verboten, und zum Schluss war alles gar nicht mehr soooo extrem und unmoralisch. Viel Aufschrei um nichts; der Sturm im Wasserglas!
Stimmt. Und durch verbieten gehen die Meinungen ja eh nicht weg? Außerdem, der Volksmund sagt, wo man singt da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.
Das ist ein Spießrutenlaufen gegen die Landjugend Hohenfurch. Sowas kann man bei noch so jungen Menschen anders lösen.
Frau Gisela R.., man kann es auch so sehen, dass dumpfe Fremdenfeindlichkeit samt rechter Durchsetzung in den Köpfen beispielsweise der Landjugend Hohenfurch (und anderswo) so tief normalisiert ist, dass die Wirkung dieses unappetitlichen Grölens nicht überschaut wird. Da hat wohl an manchen Stellen die Erziehung ebenso versagt, wie das ländlich geprägte Vereinsleben auch.
Genau darin, in dieser Normalität inklusive dem Verweis auf Jugendsünden (hatten wir ja erst in anderen Zusammenhängen) liegt die Gefahr durch die Relativierung dieser Botschaften. Bleibt nur zu hoffen, dass die Jugendlichen begreifen, was sie mit ihrer Gaudi anstellen.