Wahlplakate im Unterallgäu: Von "Althergebracht" bis "Ein echter Hingucker"
Plus Die Bundestagskandidaten für das Unterallgäu lächeln von Wahlplakaten herunter Passanten entgegen. Marketing-Experte Uwe Stratmann hat die Plakate für uns analysiert.
Auf der Fahrt ins Büro oder zum Einkaufen – überall freundliche Gesichter. Zumindest auf den Wahlplakaten, die derzeit an Laternenmasten, Litfaßsäulen und Wänden prangen und um Wählerstimmen buhlen. Aber ist diese Art der Wahlwerbung im Zeitalter von Facebook, Twitter und Co. überhaupt noch sinnvoll? „Durchaus“, sagt Professor Dr. Uwe Stratmann: „Mit Plakaten können immer noch viele Wähler erreicht werden.“ Der 44-Jährige unterrichtet an der Hochschule Kempten in den Bereichen internationales Management, Marketing und Vertrieb. Nach seinen Worten werden Wahlplakate auch nicht so schnell verschwinden. Aber sie werden künftig immer mehr zu einem Baustein in einem Gesamtkonzept. Die Herausforderung an die Wahlkampfstrategen werde sein, die unterschiedlichen Kommunikationskanäle – wie etwa Zeitung, Internet, Hörfunk und Fernsehen – besser miteinander zu verbinden. „Hier stehen die Parteien alle noch am Anfang“, sagt der Marketing-Experte. Für unsere Redaktion hat er die nebenstehenden Plakate von Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis 257 Ostallgäu, zu dem auch Memmingen und Teile des Unterallgäus gehören, analysiert. Laut dem Professor sind vor allem zwei Dinge bei einem Plakat wichtig: Es muss Aufmerksamkeit erregen und den Nerv der Zielgruppe treffen.
Plakat von Stephan Stracke (CSU): „Sehr konservativ und wenig kreativ“
Das Plakat von Stephan Stracke bezeichnet Stratmann als sehr konservativ und wenig kreativ. „Das ist der klassische Ansatz von vor 20 Jahren.“ Der Kandidat sei zwar fotografisch gut in Szene gesetzt und stehe klar im Fokus. Es fehle aber eine Botschaft: „Man weiß aufgrund des Plakats nicht, wofür der Bewerber steht oder was er erreichen möchte.“ Die Plakatmacher würden wohl davon ausgehen, dass sie mit Stracke eine „starke Marke“ mit einem bekannten Profil haben. Die Zielgruppe wisse demnach, was sie bekommt, wenn sie den CSU-Mann wählt, der bereits seit zwölf Jahren im Bundestag sitzt. Somit erreiche Stracke mit dem Plakat durchaus seine Stammwähler, erobere aber wohl keine neuen Wählerstimmen.
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