Achtung, Blitzer und Kontrollen: Polizei will Verkehr im Allgäu intensiv überwachen
Im Allgäu soll verstärkt geblitzt werden. Denn die Zahl der Unfälle und Unglücke im Straßenverkehr ist gestiegen. Worauf müssen sich Autofahrer einstellen?
Zu sicher sollte man sich nirgendwo fühlen: Damit meint der Polizeisprecher Holger Stabik vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West nicht die allgemeine Sicherheitslage im Allgäu. Stattdessen ist dieser Satz an Fahrer gerichtet, die sich nicht an Tempolimits halten. Jeder müsse jederzeit und überall damit rechnen, dass Blitzer am Straßenrand stehen.
Die Polizei will im Allgäu weiterhin intensiv den Verkehr überwachen. Ziel ist, die Zahl der Unfälle zu senken, wie die Behörde mitteilte, als sie kürzlich ihre Verkehrsstatistik 2023 für Schwaben Süd/West vorstellte. Dazu gehören das komplette Allgäu sowie die Kreise Günzburg und Neu-Ulm.
Mehr Unfalltote im Allgäu
2023 wurden 28.800 Unfälle registriert - sechs Prozent mehr als 2022. Zudem gab es im vergangenen Jahr 59 Unfalltote, 2022 waren es 47. Auch wenn man als Fahrer immer und überall damit rechnen müsse, dass die Polizei die Geschwindigkeit kontrolliert: In den Fokus genommen werden sollen Stellen, von denen bekannt ist, dass sie gefährlich sind - etwa weil es dort schon einige Unfälle gegeben hat. Und auch auf Beschwerden von Anwohnern über Raser will die Polizei weiterhin eingehen. Dabei sei sie rund um die Uhr im Einsatz.
Immer vorsichtig fahren
Das Ziel laut Stabik: Fahrern soll bewusst werden, dass sie immer damit rechnen müssen, geblitzt zu werden. Dann hielten sie sich eher an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Und so werde es sicherer auf den Straßen. Als Beispiel nennt er den Blitzmarathon: An diesem Tag wird vermehrt in der Region kontrolliert.
Vermutlich Mitte April soll der nächste stattfinden. In dieser Zeit treten viele Fahrer das Gaspedal nicht allzusehr durch, sagt Stabik. Sie wollten nicht geblitzt werden. Leider verpuffe dieser Effekt schnell und nach dem Blitzmarathon steige die durchschnittliche Geschwindigkeit wieder. Durch intensive Überwachung solle sich im Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer verankern, dass sie immer vorsichtig fahren müssen. In Bayern übrigens ist die Zahl der tödlichen Unfälle insgesamt gesunken.
Niemand, der geblitzt wurde, muss schimpfen
Niemand, der geblitzt worden ist, müsse auf Polizei und Kommunen schimpfen. Denn jeder habe es selbst unter Kontrolle, wie schnell er fahre: „Fuß vom Gas, ganz einfach.“ Auch dann, wenn ein Fahrer ein Tempolimit nicht nachvollziehen kann. „Wenn es an einer Stelle ein Limit gibt, haben sich mehrere Leute zuvor darüber den Kopf zerbrochen. Es hat also einen Sinn, dass es diese Beschränkung gibt.“
219 km/h statt 100 km/h
Hat sich das Fahrverhalten generell verändert? Das lasse sich nicht eindeutig beantworten, sagt Stabik. Auffällig sei, dass es seit Jahren schon grobe Verstöße gebe. Also dass Fahrer wesentlich schneller sind als erlaubt. Wie der, der im März auf der B12 bis zu 219 km/h gefahren ist - bei erlaubten 100 km/h. Solche Leute blendeten aus, dass sie nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr bringen, sagt Stabik.
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