FC Ingolstadt gegen FC Bayern: „Der absolute Wahnsinn“
Der FC Ingolstadt 04 muss in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Rekordmeister FC Bayern München antreten
Ingolstadt Am späten Samstagabend wurde es Andreas Görlitz dann doch etwas unheimlich. Zusammen mit ein paar Kumpels saß der 29-jährige Außenverteidiger des FC Ingolstadt 04 gemütlich zusammen und blickte immer wieder in Richtung Internet, um dort im Liveticker die Auslosung der 2. Runde des DFB-Pokals zu verfolgen. Als Topmodel Sara Nuru und Bundestorwart-Trainer Andreas Köpke bei der 13. Paarung zunächst die Kugel des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München und dann die des FC Ingolstadt 04 aus dem Topf fischten, verschlug es nicht nur Görlitz kurzzeitig die Sprache.
„Ich habe noch in der Vorwoche zu meiner Freundin gesagt, dass es sicherlich lustig und interessant wäre, wenn wir den FC Bayern in der nächsten Runde zugelost bekämen“, berichtet Görlitz über seine „hellseherischen Fähigkeiten“. Gesagt, getan! Zwar wäre dem zweifachen A-Nationalspieler, der zwischen 2004 und 2010 bei den „Roten“ unter Vertrag stand (wurde dann von 2007 bis 2009 an den Karlsruher SC ausgeliehen), ein Heimspiel „deutlich lieber gewesen. Aber auch so ist dieses Los natürlich eine Riesensache für uns“. Angst vor einer möglichen Vorführung des Münchner Starensembles in der Allianz Arena hat Görlitz indes nicht. „Natürlich gehen wir als krasser Außenseiter in diese Partie. Aber nur zum Spaß dorthinzufahren und eine Niederlage schon im Vorfeld zu akzeptieren, kommt überhaupt nicht infrage“, sagt Görlitz, dessen Kontakt zum FCB „mittlerweile so gut wie abgerissen ist“.
Nicht minder euphorisch zeigte sich FCI-Kapitän Stefan Leitl über die Auslosung. „Das ist natürlich der absolute Wahnsinn“, so Leitl, der vom prominenten Zweitrunden-Kontrahenten am Samstagabend „eher per Zufall“ erfuhr. „Ich habe gerade mit meinem Sohn die Carrera-Bahn aufgebaut, als plötzlich eine SMS auf mein Handy kam. Darin hat mir mein ehemaliger Teamkollege Steven Ruprecht zu unserem Gegner gratuliert“, erzählt der 33-jährige Offensiv-Allrounder, für den das sportliche Duell mit dem deutschen Rekordmeister am 25. oder 26. Oktober (der genaue Termin wird in den kommenden Tagen festgelegt) auch persönlich „etwas ganz Besonderes ist, da ich nicht nur meine gesamte Jugend dort verbracht, sondern auch den Sprung in den Profi-Bereich geschafft habe“.
„Positive Wirkung auf die Mannschaft“
Etwaige Befürchtungen, wonach die Schanzer in den kommenden Wochen und Monaten gedanklich bereits bei diesem „Spiel des Jahres“ seien und dem Tagesgeschehen in der 2. Bundesliga deshalb nicht die volle Konzentration gelte, tritt Leitl jedoch energisch entgegen. „Ich bin vielmehr der Meinung, dass dieses Los eine zusätzliche positive Wirkung auf unsere Mannschaft haben wird. Nachdem jeder in dieser Begegnung dabei sein möchte, muss er sich in jeder Trainingseinheit beziehungsweise Partie dafür beim Chefcoach empfehlen.“
Abgesehen davon könne man es sich beim Blick auf den missratenen Zweitliga-Auftakt mit lediglich einem Zähler aus den ersten drei Partien „ohnehin nicht erlauben, dass wir uns in nächster Zeit auch nur ansatzweise zurücklehnen. Vielmehr sind wir schon jetzt wieder in der Rolle des Vorjahres, Punkte und Plätze auf die Konkurrenz gutzumachen.“
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