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Talkshow
21.01.2024

Zu Tisch bei Miosga: So war die Premiere von "Caren Miosga"

Caren Miosga, hier ein Bild vor Sendungsbeginn, will keinen "Zoff in der Bude", sondern echte Gespräche und Erkenntnisgewinn.
Foto: NDR/Philipp Rathmer

In ihrem ersten Polit-Talk am Sonntag hat die Nachfolgerin von Anne Will CDU-Chef Friedrich Merz zu Gast. Ob sie ihren Ansprüchen gerecht wurde – und was der schönste Moment der Show war.

Ganz wichtig, da wegweisend: die erste Frage. "Herr Merz, teilen Sie die Ängste der Demonstranten?", fragt Caren Miosga den CDU-Chef. Und damit willkommen beim neuen Polit-Talk "Caren Miosga", in einem Studio, das an Lounge oder Restaurant eines edel-hippen und doch gemütlichen Hotels erinnert. Ja, denkt man: Hier an Miosgas Tisch lässt es sich gut Gin Tonic trinken. Aber lässt sich hier auch das politische Thema der Woche einer daueraufgeregten Republik verhandeln? Noch dazu mit dem daueraufgeregten Oppositionsführer? Der später eingehegt wird von der stets unaufgeregten ZEIT-Journalistin Anne Hähnig und dem Soziologie-Professor Armin Nassehi?

Das ist das Setting des nach seiner Moderatorin benannten Polit-Talks: Zu Tisch bei Caren! Eine Wohlfühl-Show?

Zuvor noch: Miosgas Vorgängerin Anne Will wünschte sich Papst Franziskus als Gast, wie sie unserer Redaktion einmal sagte. Der aber kam nicht, ganz wie Friedrich Merz, der sie in den vergangenen Jahren mied. Bei seinem einzigen Besuch habe ihm unter anderem wohl ihre Frage nach dem Gendern nicht gefallen, meinte sie. Und man malt sich aus, wie der Papst darauf reagiert hätte...

Miosga-Vorgängerin Anne Will: Friedrich Merz mied ihre Talkshow.
Foto: NDR/Wolfgang Borrs (Archivbild)

Insofern ist es eine nette Pointe, dass Merz das Sonntagstalk-Debüt von Caren Miosga beehrt. Wobei die Frage, die sich im Vorfeld stellte, berechtigt ist: Ist er an diesem Abend die richtige Wahl? Und ist der Zuschnitt auf ihn nicht etwas – eng? (Zweite nette Pointe: Der NDR, der "Caren Miosga" beauftragt, schreibt am Sonntagmorgen auf seiner Internetseite: "also gleich in die Vollen mit Friedrich Merz – einem Studiogast, der, vorsichtig formuliert, als nicht ganz einfach gilt.")

Ist Merz der richtige Gast an diesem Abend – angesichts der Demonstrationen gegen rechts?

"Merz richtet die CDU neu aus – wird Deutschlands Zukunft konservativ?", lautet also der Sendungstitel. An einem Sonntag, an dem zwar "rechts" ein großes Thema ist, damit jedoch rechtsaußen, rechtsradikal, rechtsextrem gemeint ist. Hunderttausende demonstrieren nach den Correctiv-Recherchen über ein "Geheimtreffen", auf dem AfD- und CDU-Politiker mit Neonazis über Deportationspläne sprachen, seit Tagen auf den Straßen deutscher Städte. Hamburg, Berlin, Dresden, Stuttgart, München. Sie setzen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, das das Land so noch nicht gesehen hat.

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Und Miosga interessiert der Zustand der CDU? Natürlich nicht nur. Natürlich beginnt sie mit den Demonstrationen gegen rechts, zeigt Bilder, konfrontiert Merz, der ihr am Tisch gegenübersitzt (in den Flaschen und Gläsern scheint Wasser zu sein, aber wer weiß?), damit, dass wenige Christdemokraten aus der ersten Reihe bei den Demos zu sehen gewesen seien. Fragt mehrfach, ob er Kanzlerkandidat werden will und muss fast schallend lachen, als er bei seiner Standardausweichfloskel "Spätsommer 2024" bleibt, dann werde das geklärt. Warum Miosga zwischenzeitlich eine schwarze Schreibtischlampe (Merz' Vater hatte offensichtlich so eine auf dem Schreibtisch) unter ihrem Tisch hervorholt, erschließt sich nicht recht. Vor allem nimmt es den sich erst aufbauenden Schwung aus dem Gespräch.

Das neue Studiodesign erinnert an Lounge oder Restaurant eines edel-hippen und doch gemütlichen Hotels.
Foto: NDR/Philipp Rathmer

Vor ihrem Debüt auf dem prestigeträchtigen Sonntagabend-Sendeplatz hatte die frühere "tagesthemen"-Moderatorin ihre Erwartungen sehr klar formuliert. Echte Gespräche wolle sie führen, mit weniger Gästen, mit weniger Politiker-Sprech, erkenntnisreicher. Es gehe ihr nicht um Zoff in der Bude, sondern um aufrichtige Momente, sie würde selbst gern überrascht. Ausgedrückt schon im Studiodesign: Miosga bringt alle an einen Tisch.

Man hat das Gefühl, dass Friedrich Merz etwas mehr Zoff in der Bude lieber wäre

Zwischenfazit bei der Hälfte der Sendung: Es wird mehr gesprochen, man darf aussprechen, es gibt weniger Meinungs-Pingpong, doch Merz ist kaum Neues zu entlocken. Man hat das Gefühl, dass ihm etwas mehr Zoff in der Bude lieber wäre.

Zumindest platzt es regelrecht aus ihm heraus ("Jetzt lassen Sie uns mal bitte einfach die Emotionen an dieser Stelle ein bisschen herunterfahren"), als es um seine Positionierung zur Zusammenarbeit mit der AfD auf kommunaler Ebene geht, die er bejaht. "Das ist pragmatische Kommunalpolitik, da geht's um Zebrastreifen, um Ampeln, um Krankenhäuser." Anna Hähnig scheint das nun doch aufzuregen. "Die Wahrheit ist, aus meiner Sicht, dass Ihre Partei was diese sogenannte Brandmauer betrifft ziemlich schwammig unterwegs ist." Sie erinnert ihn an seine Drohung nach einem Partei-Ausschlussverfahren in Richtung von Parteifreunden bei einer Zusammenarbeit mit der AfD, die folgenlos geblieben sei. Merz wird vehement. Stimmt nicht, stimmt nicht...

Im Interview mit unserer Redaktion hatte Caren Miosga noch etwas versprochen: Man werde nicht immer so düster in die Sendung starten, wie der "Tatort" vorher zu Ende gegangen sei. Die "Tatort"-Folge "Zerrissen" endete höchst dramatisch, blutig. Was es Miosga leicht macht, ihr Versprechen zu halten. Ob das von langer Hand geplant war? Im Finale des "Tatort" fällt tatsächlich der Satz: "Wir schaffen das."

CDU-Chef Friedrich Merz: Der NDR schreibt über ihn am Sonntagmorgen, er gelte als "nicht ganz einfacher" Studiogast.
Foto: Marco Rauch, dpa (Archivbild)

Der dürfte Friedrich Merz bekannt vorkommen. Miosga erspart ihm in Minute zehn auch ein Merkel-Zitat nicht, über ihre Auffassung von Konservatismus. Merz und Merkel, da war doch was?! Miosga bohrt charmant weiter, fragt Merz nach seinem aktuellen Verhältnis – es galt stets als angespannt – zur ehemaligen Kanzlerin. Die Türen seien offen, antwortet Merz in schönstem Politiker-Sprech, und schlicht "gut". Nun gut.

Es ist, so das Fazit, Stärke und Schwäche dieses Talks, dass zwar kein für Merz unangenehmes Thema ausgelassen wurde. Dass er allerdings, Politprofi durch und durch, viel zu leicht davonkommt. Ein ZEIT-Kollege Hähnigs twittert während der Sendung: "Jetzt wirkt Friedrich Merz sogar schon netter als Olaf Scholz, ich geh ins Bett!" Zu chillig in der Talk-Lounge darf es dann eben auch nicht sein.

Schönster Moment, als Miosga Merz nach einem Einspielfilm mit dessen populistischen Aussagen ("kleine Paschas" etc.) die Definition von "Jähzorn" vorliest. "Das ist Engagement", antwortet Merz. Jetzt wäre ein Gin Tonic gut.

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