Wer Armin Laschet beerben könnte - wenn er denn geht
Armin Laschet ist Vorsitzender der CDU. Noch. Denn die Kritik an ihm reißt nicht ab. Namen für eine Nachfolge gibt es genug. Doch wollen die sich wirklich der Gefahr aussetzen?
Auch wenn sie bald Geschichte ist: Angela Merkel zieht in der Union immer noch. Als die CDU/CSU-Fraktion ihre konstituierende Sitzung abhielt, war die Kanzlerin ein gefragtes Fotomotiv. Ein ums andere Mal posierte sie für Abschiedsbilder, die Hände stilecht zur Raute geformt. Nicht gefragt waren Fotos mit Armin Laschet. Der CDU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat zieht derzeit ziemlich einsam seine Kreise und sucht einen Weg, der ihn aus dem Wahldilemma raus- und möglichst doch noch ins Kanzleramt führt. Andere suchen derweil nach einem Nachfolger für ihn. Falls die Christdemokraten da nach einem Drehbuch fahnden, müssen sie nicht lange zurückschauen. Die Parallelen zum Abgang von Annegret Kramp-Karrenbauer sind verblüffend.
„Ich kann, ich will und ich werde“ sagte AKK einst, als sie sich anschickte, Angela Merkel als CDU-Vorsitzende und Kanzlerin zu beerben. Sie konnte vielleicht, wollte aber schon bald nach ihrer Wahl im Dezember 2018 nicht mehr. Zermürbt von der ewigen Kritik an ihrem Führungsstil, ermüdet von der Zerrissenheit der Union und dem miesen Abschneiden der CDU bei der Landtagswahl in Thüringen inklusive des Skandals um Ministerpräsident Thomas Kemmerich - schmiss Kramp-Karrenbauer im Februar 2020 das Handtuch und kündigte ihren Rücktritt an. Ihr Nachfolger wurde Armin Laschet. Der hat gerade eine miserable Bundestagswahl hinter sowie eine bis ins Mark erschütterte Partei unter sich. Fehlt nur noch die Rücktrittsankündigung.
Röttgen, Merz und Spahn - Namen kursieren viele
Geschichte setzt sich auch bei den Namen fort, die für eine mögliche Nachfolge Laschets im CDU-Vorsitz gehandelt werden. Es sind dies die Personen, die bereits als Ersatz für Annegret Kramp-Karrenbauer gehandelt wurden: Norbert Röttgen und Friedrich Merz. Dritter möglicher Kandidat ist Jens Spahn, der im Nachhol-Spiel für AKK als Unterstützer für Laschet auch schon eine wichtige Rolle einnahm.
Würden sich die drei Herren um den CDU-Thron bewerben, hätten sie derzeit wohl alle gute Chancen. Röttgen war im AKK-Nachfolgerennen zunächst unterschätzt worden, holte dann aber mächtig auf. Merz musste sich erst im Finale dem Sieger Armin Laschet geschlagen geben. Spahn kann sich auf eine enorm große Beliebtheit und ein großes Netzwerk stützen.
Diese Auflistung zeigt das Problem auf, das die CDU schon im Wahlkampf hatte. Wirklich neue Ideen fehlten da, statt zu kämpfen, wurde der Kompromiss gesucht. Merz wird bald 66 Jahre alt, das spricht für viel Erfahrung, aber weniger für einen Neustart. Röttgen ist etwa zehn Jahre jünger, verkörpert in den Augen vieler Parteimitglieder aber wie Merz eher die alte rheinische CDU. Spahn wäre in den Augen vieler die Kompromisslösung: Er ist vergleichsweise jung und relativ konservativ. Doch der langgediente Berufspolitiker wäre am Ende wohl auch nicht wirklich die Kompletterneuerung, die in der Partei jetzt kommen soll.
Weitere Kandidaten: Linnemann, Schön und Breher
Für einen Neuanfang stünden CDU-Leute wie MIT-Chef Carsten Linnemann, die Bremer Abgeordnete Wiebke Winter, JU-Chef Tilman Kuban, die niedersächsische Abgeordnete Silvia Breher oder die Saarländerin Nadine Schön. Sie alle sind unverbraucht, verfügen über ein gehäuftes Maß an politischer Erfahrung und bringen die notwendigen Netzwerke mit. Es gäbe bloß ein Problem, und das heißt Armin Laschet.
Der Aachener ist keiner, der einfach so hinwirft. Er hat sich in seinem Bundesland Nordrhein-Westfalen als Ministerpräsident durchgesetzt, er bezwang seine Herausforderer Merz und Röttgen. Er machte einen schlechten Wahlkampf, der allerdings vom Ergebnis her nicht so sehr viel schlechter war als der seines Herausforderers Olaf Scholz von der SPD.
Noch steht nicht fest, ob es in diesem Jahr einen CDU-Parteitag geben wird, auf dem die Wachablösung erfolgen könnte. Die Mitglieder des Bundesvorstands sind regulär zwei Jahre im Amt, sie wurden beim Digitalparteitag Anfang dieses Jahres gewählt. Der Generalsekretär wird alle vier Jahre bestimmt, Paul Ziemiak hat seinen Posten seit Dezember 2018. Aber regulär ist gerade wenig bei der CDU.
Gegen einen Sturz des amtierenden Vorsitzenden spricht vor allem jedoch, dass der Posten komplett kontaminiert ist. Wer sich an die Spitze stellt, muss im Falle eines Scheiterns mit einem ähnlichen Hagel an Giftpfeilen rechnen wie jetzt Laschet und vor ihm AKK. Potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger sind taktisch klug beraten, wenn sie den Chef jetzt erst einmal um sein politisches Überleben kämpfen lassen und abwarten.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ich glaube das Erbe von Herrn Laschet antreten dürfte bestimmt kein Problem werden, wenn er doch endlich mal von sich aus gehen würde, denn die Parteiführung hat eben auch Fehler begangen indem Sie Herrn Laschet ausgewählt haben und nicht Herrn Söder oder die beiden anderen Kandidaten, aber hätten die CDU/CSU Herrn Söder zum Kanzlerkandidaten nominiert und die Grünen Herrn Habeck, wäre die SPD nicht der Wahlsieger. Die Bürger wollten von Anfang an nicht Herrn Laschet als Kanzlerkandidat ich auch nicht und das macht das alles so schwierig, und bei der Wahl wollten viele Bürger Herr Scholz und bei der SPD hat Herr Scholz die Wahl gewonnen in meinen Augen eine eindeutige Personenwahl, der macht das bestimmt gut, dass sollte endlich Herr Laschet einsehen, der als Verlierer dieser Wahl kein Kanzler werden sollte und sich zurück ziehen. Die Ostdeutschen haben es von Anfang an gesagt, dass Sie lieber Herr Söder wollten, stieß aber auf tauben Ohren. Und bei den Grünen war es Herr Habeck. Wäre so einfach, wäre da nicht Herr Laschet und die CDU Spitze die kein recht hat nach der Wahl zu regieren. Hätte man Herrn Söder das Vertrauen ausgesprochen, wäre eine Jamaika Koalition drin gewesen, aber jetzt hat eine Ampelkoalition gewonnen und das sollte eindeutig respektiert werden nur so kann eine CDU/CSU wieder Vertrauen gewinnen und das mit einer Jüngeren und neuen Mannschaft auch aus den Ostdeutschen Bundesländer.
Nicht Laschet sondern die ganze UNIONs-Mannschaft hat versagt und das nicht nur das letzte Jahr.
Es ist gut, dass es einen Wechsel gibt, egal wie!
Die CDU hat sich mit Laschet als Kandidaten für das Bundeskanzleramt keinen Gefallen getan. Nach alter Art wurde der Kandidat im Hinterzimmer- alte verstaubte Sitten der CDU Granden insb. in NRW + Schäuble CDU Urgestein. Die SPD mit viel schlechteren Karten in den Wahlkampf gezogen; bei der Union das Gegenteil Kandidaten Hickhack und dann kontinuierliche Verschlechterung der Umfragewerte. In NRW berät man schon über die Nachfolge Laschets im Ministerpräsidentenamt. In Berlin sitzt erst Mal Brinkhaus als Fraktionsvorsitzender; da bleibt kaum mehr Platz für Laschet. Oder er wird doch noch Kanzler von Gnaden der FDP und der Grünen.