Das Update zum Ukraine-Krieg vom 22. Juni
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto härter wird der Kampf um die Energie. Die Folgen sind in Deutschland zu spüren. Die Preise für Kraftstoff, Gas und Strom explodieren – und diese Entwicklung ist nach Einschätzung in Regierungskreisen noch nicht am Ende angelangt. Hinter den Kulissen wird bereits das nächste Schreckensszenario vorbereitet: Die zweite Stufe des Notfallplans Gas ab Juli.
Trotz der Bemühungen der Regierung wird die Lage dramatischer. Bereits jetzt ist absehbar, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher erhebliche Probleme bekommen werden, ihre Strom- und Gasrechnung zu bezahlen. Zum Winter spitzt sich die Lage wohl zu, denn die Gas-Bevorratung läuft bei weitem nicht so, wie sich Wirtschaftsminister Habeck das wünscht. Was das bedeutet, hat mein Kollege Stefan Lange aufgeschrieben.
Der Tag: Kurz vor der Entscheidung, ob die Ukraine ein EU-Beitrittskandidat wird, hat Präsident Selenskyj weitere Sanktionen der EU gegen Russland gefordert. In einer Videobotschaft machte er klar, dass der Druck auf Moskau aus seiner Sicht steigen muss. Zudem machte sich Selenskyi noch einmal mit Nachdruck für weitere Waffenlieferungen stark. Das Leben tausender Menschen im Osten der Ukraine hänge von der Geschwindigkeit der europäischen Partner ab. Diese Waffen hat Deutschland der Ukraine bisher geliefert.
Im Osten der Ukraine gehen die Gefechte weiter. In der Region Charkiw seien durch russische Angriffe 14 Erwachsene und ein Kind getötet worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow via Telegram mit. 16 weitere wurden verletzt. In der Region Donezk wurde nach Angaben von Gouverneur Pawel Kyrylenko ein Zivilist getötet, 19 Menschen seien verletzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Ukrainischen Truppen droht in den Regionen um Donezk und Luhansk an zwei Stellen die Einkesselung. Laut Lagebericht des ukrainischen Generalstabs konzentriert das russische Militär seine Offensivbemühungen auf den Raum zwischen Sjewjerodonezk und Bachmut. Sowohl im Kampf um das Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk in der Region Luhansk als auch im Ballungsraum südlich der Großstadt Lyssytschansk droht eine Einschließung.
Alle Nachrichten zum Verlauf des Krieges können Sie stets in unserem Liveticker nachlesen.
Die Lage: Kaliningrad wird mitten im Krieg zum Streitthema zwischen Russland und dem Westen. Die russische Exklave liegt an der Ostsee zwischen Polen und Litauen, ist also von Nato-Staaten umringt. Kaliningrad spielt für Russland eine wichtige strategische Rolle. Rund eine Million Menschen leben in Kaliningrad. Sie werden zu großen Teilen auf dem Landweg von Russland aus versorgt. Und genau hier liegt das Problem. Nun wird der Ton zwischen Litauen und Russland rauer. Der Streit droht zu eskalieren.
Wochenlang hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz Schmähungen anhören müssen, weil eine Ukraine-Reise in immer weitere Ferne rückte. Vergangene Woche nun war Scholz da – doch was er über seinen Besuch in seiner Regierungserklärung erzählte, klang merkwürdig emotionslos, schreibt unser Korrespondent Stefan Lange.
Die Region: Es war eine Rettungsaktion enormen Ausmaßes: 82 Waisenkinder, teils schwer körperlich und geistig behindert, wurden im April aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine evakuiert. Ohne ihre Pflegekräfte und Helferinnen und Helfer hätten sie niemals alleine fliehen können, als Anfang April die ersten Raketen in der Nähe des Waisenhauses im ukrainischen Ort Krywyj Rih einschlugen. Zuflucht haben die Kinder sowie auch 17 Pflegekräfte und 20 Familienangehörige im Kreis Günzburg gefunden. Für dieses große Engagement wurde nun das Dominikus-Ringeisen-Werk von der ehemaligen Landtagspräsidentin Barbara Stamm geehrt.
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