Allerheiligen: Mit Lautsprecher und Maske auf dem Friedhof
Plus Zu Allerheiligen und Allerseelen besuchen viele Hinterbliebene die Friedhöfe. Doch wegen Corona müssen sich die Pfarrer etwas einfallen lassen.
Hunderte Menschen an Allerheiligen dicht gedrängt in der Kirche und dann alle in Gruppen zusammenstehend auf dem Friedhof? Das wird es heuer nicht in gewohntem Umfang geben. Die Corona-Ampel im Landkreis Augsburg steht auf der Farbe Dunkelrot. Die Pfarrer aus Schwabmünchen, Königsbrunn und Bobingen planen deshalb ein etwas anderes Allerheiligen.
Auf dem Friedhof in der Stadt Schwabmünchen werden die Gräber erst am
2. November gesegnet
- Schwabmünchen: Ein Gottesdienst in den Kirchen findet in den Schwabmünchner Stadtteilen nicht statt, sondern eine Andacht im Freien. Pfarrer Christoph Leutgäb sieht beim Allerheiligenbrauch in den kleinen Stadtteilen wie Schwabegg, Mittelstetten, Birkach oder Klimmach kein Problem auf den großen Friedhöfen. Die Gläubigen sollen eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. "Und ich hoffe, alle achten auf den Abstand", sagt er. Etwas kritischer schätzt er die Situation in der Stadt Schwabmünchen auf dem großen Friedhof an der Holzheystraße ein. Deshalb verschiebt Leutgäb Allerheiligen in der Stadt kurzerhand auf Allerseelen. Am Sonntag, 1. November, also an Allerheiligen, findet in Schwabmünchen heuer auf dem Friedhof gar nichts statt. Eine Messe in der Kirche mit anschließendem Rundgang auf dem Friedhof hält Leutgäb am Montag, 2. November, an Allerseelen, in Schwabmünchen ab. "Das ist ein Versuch, die Besucheranzahl zu entzerren, denn am Montagvormittag haben weniger Leute Zeit als am Sonntag. Außerdem macht der Termin ja durchaus Sinn. Allerseelen ist der traditionelle Termin, um allen Verstorbenen zu gedenken", so der Pfarrer.
Gräbersegnung in Königsbrunn per Lautsprecher in alle Himmelsrichtungen
- Königsbrunn: Die Königsbrunner Pfarreiengemeinschaft veranstaltet am Sonntag, 1. November, um 14 Uhr ihre Gräbersegnungen auf dem katholischen Friedhof bei St. Ulrich und auf dem städtischen Friedhof an der Wertachstraße. Es gilt neben den Abstandsregeln eine maximale Teilnehmerzahl von 200 Besuchern. Auf eine Feier in der Kirche wird verzichtet. Auf den Friedhöfen gibt es jeweils eine zentrale Segnung in alle Himmelsrichtungen, die mittels Lautsprechern übertragen wird.
Mehrere Gottesdienste in Bobingen, um den Besucherandrang zu entzerren
- Bobingen: Dekan Thomas Rauch, der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Bobingen, will den Besucherandrang an Allerheiligen in Bobingen entzerren, indem er mehrere Gottesdienste über den Tag verteilt anbietet. In St. Felizitas gibt es beispielsweise zwei Messen am Vormittag, um 9 Uhr und um 10.30 Uhr, sowie eine Totenandacht um 13.30 Uhr. Erstmals in Rauchs Laufbahn als Pfarrer wird er in allen drei Gottesdiensten die Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres verlesen, die er sonst nur in der Andacht vorträgt. Die Gläubigen können auch alle Namen in laminierten Listen vor der Aussegnungshalle lesen. Eine Bläserabordnung der Stadtkapelle spielt den Nachmittag über auf dem Friedhof. Rauch wird selbst am Nachmittag vor Ort sein, Gebete sprechen und an verschiedenen Stellen des Friedhofs Segnungen vornehmen. Rauch hofft, so den Corona-Vorgaben und den Gläubigen gerecht zu werden. "Es ist ein ständiges Ringen, um den richtigen Weg zu finden", sagt er und blickt bereits besorgt in die Adventszeit.
Auf dem Lechfeld kontrollieren Ordner am Eingang der Friedhöfe
- Lechfeld: In der Pfarreiengemeinschaft Lechfeld finden Festgottesdienste in allen Pfarreien statt. Dabei gilt das Corona-Hygieneschutzkonzept der vergangenen Wochen, also begrenzte Anzahl von Gottesdienstbesuchern mit Mindestabstand und Tragen von Mund-Nasenschutz. Das Gedenken an die Verstorbenen (mit Verlesen der Namen aller Verstorbenen des Jahres) findet im Rahmen einer Andacht direkt auf dem jeweiligen Friedhof statt. Auch dort muss ein Mund- und Nasenschutz getragen werden, ebenso gilt die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern auf den Friedhöfen. Ordner an den Eingängen kontrollieren und weisen auf die Regelungen hin. Die Segnung der Gräber wird von einem zentralen Punkt in alle Himmelsrichtungen erfolgen.
Die Vertreter aller drei Pfarreiengemeinschaften betonen, dass sich die Planungen jederzeit kurzfristig ändern könnten, sollte es neue Vorgaben seitens der Politik geben. (mit adi)
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