Wahlsieger Martin Sailer strahlt
Als Martin Sailer, Ehefrau Nicola fest an sich gedrückt, die paar Stufen im Foyer des Landratsamtes herunterschritt, da brandete auch schon der Beifall auf. Es war 19.50 Uhr und noch hatten nicht alle 46 Kommunen des Landkreises Augsburg das Ergebnis der Landratswahlen gemeldet.
Doch Sailer trug bereits das Siegerlächeln im Gesicht, das sich auch nach Bekanntgabe des vorläufigen amtlichen Endergebnisses nicht mehr verflüchtigen sollte. Bereits im ersten Wahlgang und mit 52,08 Prozent der Stimmen ist er gestern zum neuen Landrat des Landkreises Augsburg Land gewählt worden.
Schon von Beginn an, als die ersten Ergebnisse aus den kleinen Stimmbezirken auf den Monitor geworfen wurden, lag der 37-Jährige konstant über 50 Prozent. Das sollte sich den ganzen Abend über nicht ändern, weshalb der noch amtierende Landrat Dr. Karl Vogele ("Das ist Spitze") im Überschwang des Siegesgefühles kaum mehr zu bremsen war.
Sichtlich zufrieden verfolgte auch die SPD-Kandidatin Dr. Simone Strohmayr (40), die auf 27,21 Prozent kam, und der schwäbische SPD-Bezirksvorsitzende Harald Güller (Neusäß) die Wahlergebnisse, auch wenn es nicht zu der erhofften Stichwahl gereicht hatte. Doch eine ganze Reihe von Rathäusern haben ab dem 2. Mai einen "roten" Bürgermeister.
Ziemliche Niedergeschlagenheit herrschte dagegen in den Reihen der Freien Wähler. Immerhin war Bernhard Hannemann (12,1 Prozent) mit dem Anspruch angetreten, er werde Sailer in die Stichwahl zwingen. Simone Strohmayr, die vor sechs Jahren - allerdings ohne FW-Konkurrent - Amtsinhaber Vogele über 30 Prozent abnahm, hatte Hannemann gar nicht auf seine Rechnung genommen.
Doch das Wahlergebnis zeigt: Es gibt nur zwei Orte im Landkreis, wo Hannemann Strohmayr schlagen konnte: Langenneufnach und Oberottmarshausen. In FW-Hochburgen wie Gablingen (23,4 Prozent), Biberbach (22,6) und Zusmarshausen (22,1) holte er ebenfalls respektable Ergebnisse - in Strohmayrs Heimatstadt Stadtbergen wurde der 43-Jährige dagegen mit 4,8 Prozent abgespeist.
Dort holte die SPD-Kandidatin stolze 42,6 Prozent. In Adelsried, Bobingen, Fischach und Nordendorf kam sie ebenfalls über die 30-Prozent-Marke, während sie ihr schlechtestes Ergebnis in Klainaitingen (15,9 Prozent) bekam.
Wahlsieger Sailer dagegen siegte in Stadt und Land. Nur in elf der 46 Gemeinden schaffte er nicht die 50 Prozent - Gablingen (44,3) war seine schwächste Kommunen. Entscheidend für den Wahlerfolg des (Ex-)Landtagsabgeordneten und CSU-Kreisvorsitzenden ist dagegen sein konstant starkes Abschneiden auch in den größeren Städten wie Königsbrunn (51 Prozent), Schwabmünchen (56,8 Prozent), Neusäß (56,2) und Gersthofen (51,8).
Ursula Jung von den Grünen holte mit 10,1 Prozent ihr bestes Ergebnis, Manfred Buhl/FDP mit 8,1 - beide jeweils in ihrer Heimatstadt Königsbrunn.
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