Deutschland-Cup: Von München soll ein Signal ausgehen
Als der Deutschland Cup 1997 zum letzten Mal in München Station machte, war Klaus Merk noch Torhüter. Merk ist inzwischen Teammanager der deutschen Auswahl und ein weiterer Augsburger hat die Chance auf einen Einsatz. Von Peter Deininger
München Als der Deutschland Cup 1997 zum letzten Mal in München Station machte, war Klaus Merk noch Torhüter. "Damals habe ich die Farben Rot und Weiß verwechselt", erinnert sich der Augsburger an einen verhängnisvollen Fehlpass.
Kanada gewann die Partie 6:1 und die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft enttäuschte. An diesem Wochenende soll alles anders sein. Merk ist inzwischen Teammanager der deutschen Auswahl, Kanada gar nicht dabei und das Turnier soll zum verheißungsvollen Beginn einer "Saison der Herausforderungen werden", so Franz Reindl, der Generalsekretär des Deutschen Eishockey-Bundes, mit Blick auf die Olympischen Spiele und die Weltmeisterschaft im eigenen Land 2010.
"Wir wollen uns als Team weiterentwickeln"
Deshalb ist die Spannung groß, wie sich die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp in der großen Olympiahalle gegen die USA, die Slowakei und die Schweiz schlagen wird. Für Michael Bakos vom ERC Ingolstadt "ist es wichtig, dass wir gutes Eishockey spielen und uns als Team weiterentwickeln".
Der gebürtige Augsburger, der den nicht nominierten Kölner Andreas Renz als Kapitän ablöst, zählt mit seinen 92 Länderspielen zu den Erfahrenen im Team und kennt die Kleinigkeiten, die über Sieg und Niederlage entscheiden können. "Bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz hatten wir nach der knappen Niederlage gegen die Gastgeber ein mentales Problem." Am Ende blieben nur der enttäuschende 15. Rang und allerlei kritische Stimmen. Bundestrainer Uwe Krupp überstand den Sturm der Entrüstung und nutzt den Deutschland Cup als Experimentierbühne - auch weil ihm wichtige Spieler nicht zur Verfügung stehen.
Einer der Neuen ist Jakub Ficenec. Der tschechische Abwehrspieler kam 2001 zu den Augsburger Panthern und ist mittlerweile für den ERC Ingolstadt tätig. Vor drei Jahren spielte er noch für sein Heimatland gegen Weißrussland, gestern in München sprach er "von der großen Ehre", der deutschen Nationalmannschaft anzugehören. Solche Worte hört der Bundestrainer gern und oft von den "Praktikanten" im Team.
Im Tor darf in München erstmals der Berliner Rob Zepp ran - gegen welche Mannschaft wollte Uwe Krupp noch nicht verraten. Aber auch Dimitri Pätzold (Ingolstadt) und Dennis Endras (Augsburg) werden Spielpraxis bekommen, versichert Teammanager Merk. "Der Konkurrenzkampf stachelt uns zu Höchstleistungen an", ist Endras überzeugt. Der Panther-Schlussmann fühlt sich immer noch ein wenig in einer Traumwelt. "Vor ein paar Jahren hätte ich nicht zu hoffen gewagt, dass ich einmal der Nationalmannschaft angehöre." Nun ist er mittendrin. "Aber wir haben in Deutschland so viele gute Torhüter, dass es für zwei Mannschaften reichen würde."
Endras denkt noch nicht an Olympia oder die WM, ihm reicht es schon, dass er am Sonntag beim 5:0 in Köln mit den Panthern ohne Gegentor blieb. "Das gibt Selbstvertrauen." Verteidiger Bakos erinnert sich gerne an die Stimmung beim letzten Länderspiel in München gegen Finnland in der kleinen Arena. Teammanager Merk hofft darauf, dass auch in der großen Halle der Funke überspringt. "Es ist schon ein Unterschied, ob 6000 Zuschauer oder 6000 Fans da sind."
Die Diskussion ist geschlossen.