Ab Mittwoch wird auch in Diedorf gechlort
Ein Baumangel im Hochbehälter ist schuld an Verunreinigung. Bis auf Weiteres muss nach wie vor abgekocht werden. Auf was die Bürger achten müssen.
Erst Bobingen, dann Dinkelscherben – nun muss auch das Trinkwasser der Marktgemeinde Diedorf gechlort werden. Schon seit Anfang August müssen die Bürger zum Schutz ihrer Gesundheit ihr Trinkwasser abkochen, nachdem, wie berichtet, bei einer Routineuntersuchung eine mikrobiologische Verunreinigung durch coliforme Keime festgestellt wurde. Bei Genuss des unabgekochten Wassers kann es daher zu Durchfallerkrankungen kommen. Das betrifft vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Babys und Kinder.
Ein interdisziplinäres Team (Vertreter der Marktgemeinde, Wasserwerk Diedorf, Stadtwerke Augsburg, zwei Ingenieurbüros und Gesundheitsamt) hat einen baulichen Mangel an einem Hochbehälter als Ursache identifiziert.
Schutz der Gesundheit muss gewährleistet werden
„Nun, da die Ursache gefunden wurde, kann mit den notwendigen Bau- und Sanierungsarbeiten begonnen werden“, erklärt Monika Kolbe, Leiterin des Staatlichen Gesundheitsamtes im Landratsamt Augsburg. „Dies macht eine Sicherheitschlorung notwendig, damit der Schutz der Gesundheit der Bürger auch während der Baumaßnahmen gewährleistet werden kann“, erklärt Kolbe das weitere Vorgehen.
Am Mittwoch, 5. September, soll mit der Chlorung begonnen werden. Die Betroffenen werden darüber über die Internetseiten der Marktgemeinde Diedorf und des Landkreises sowie mit Handzetteln, die ab Montag, 3. September, an alle Haushalte verteilt werden, informiert. Eines ist laut Gesundheitsamtsleiterin wichtig: Erst, wenn im gesamten Versorgungsbereich der Marktgemeinde Diedorf über mehrere Tage eine wirksame Chlorkonzentration vorhanden ist, kann die Abkochanordnung aufgehoben werden. Das Wasser muss also auch weiterhin – bis zur Aufhebung der Abkochanordnung durch das Gesundheitsamt – abgekocht werden.
Nicht nur die Wasserhähne aufdrehen
Bei Beginn der Chlorung ist es notwendig, dass die Bürger zum Beispiel die Wasserhähne aufdrehen oder die Waschmaschine und den Geschirrspüler benutzen, bevor sie das Wasser verzehren, damit auch die Leitungen im Haushalt gespült und gechlort werden. „Die Desinfektion des Trinkwassers durch Chlor ist ein in Deutschland vom Umweltbundesamt geprüftes und zugelassenes Verfahren.“ Bei den in Deutschland zugelassenen Chlorkonzentrationen bestehe keine Gesundheitsgefährdung. „In einer geringen Dosierung, wie sie am Ausgang der Wasserwerke oder im Rohrnetz erfolgt, ist Chlor für die Gesundheit vollkommen unbedenklich“, so Monika Kolbe weiter.
„Selbstverständlich setzen wir alles daran, die aufgezeigten Mängel so schnell wie möglich zu beseitigen, um möglichst bald allen wieder hygienisch einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung stellen zu können“, betont Diedorfs Bürgermeister Peter Högg. Zur Dauer der Chlorung kann das Gesundheitsamt derzeit noch keine verlässliche Angabe machen. „Natürlich sind sowohl die Gemeinde als auch wir als Gesundheitsamt sehr bemüht, die Dauer so kurz wie möglich zu halten.“ Monika Kolbe betont, sie sei zuversichtlich, dass die Trinkwasserprobleme in Diedorf zeitnah gelöst werden können. Diedorf ist damit im Augsburger Land nicht allein: Schon seit Längerem wird das Trinkwasser in Dinkelscherben und in der Stadt Bobingen gechlort.
Informationen zum weiteren Verlauf wird die Marktgemeinde Diedorf allen Bürgern immer aktuell auf ihrer Home-page zur Verfügung stellen. Das Bürgertelefon zum Thema Trinkwasser ist unter 08238/3003-49 zu erreichen.
Die Diskussion ist geschlossen.