TSV Neusäß tanzt auf allen Hochzeiten
Neusäß Der schwäbische Meister im Futsal greift am 6. Februar nicht nur nach der bayerischen Krone sondern auch am kommenden Sonntag bei der Hallenfußball-Landkreismeisterschaft nach dem Titel. Mit einem 3:2-Finalsieg nach Verlängerung gegen den SV Cosmos Aystetten sicherte sich der Bezirksligist die Fahrkarte zur Endrunde nach Fischach.
Es war ein Weg mit Höhen und Tiefen. Glanz und Gewürge wechselten sich ständig ab. Dem souveränen Auftakt-Auftritt gegen den SV Bonstetten (7:2) folgte ein mühevolles 4:4 gegen die SpVgg Westheim. Im Halbfinale gegen den TSV Täfertingen spielten die Lohwaldkicker, bei denen Co-Trainer Ronny Niklas Chefcoach Dietmar Fuhrmann vertrat, beim 7:2 dagegen wieder alle ihre Tugenden aus, die vor allem dann zutage treten, wenn man Geib, Fendt & Co. relativ ungestört gewähren lässt.
Alle Freiheiten genoss zunächst auch der SV Cosmos Aystetten beim 6:1 gegen den SSV Neumünster. Trauriger Höhepunkt für den A-Klassisten, der dann auch gegen den TSV Täfertingen mit 3:6 verlor, war das Eigentor von David Lörcher, der einen Pass seines Torhüters ins eigene Gehäuse kickte. An der schwachen Vorstellung konnten auch der alte Hallenfuchs Stefan Mayershofer und Trainersohn Julian Joachim nichts ändern.
Hektischer Kreisliga-Vergleich
Richtige hektisch wurde es in der spärlich besetzten Eichenwaldhalle erstmals, als die beiden Kreisligisten Aystetten (Augsburg) und Täfertingen (Ost) aufeinandertrafen. In einer aggressiven und nickeligen Partie schenkte man sich nichts. Am Ende stand es 2:2 - und selbst nach der Schlusssirene wurde noch nachgetreten. "Das hat mit Fußball nichts zu tun", mäkelte Täfertingens Abteilungsleiter Günter Stempfle. In der Tat wurde in der Eichenwaldhalle mehr gegrätscht, geschubst und gerungen als gepflegt gekickt. Selbst Turnierleiter Artur Alt, ansonsten als "Papa Gnädig" bekannt, bekannte: "Das ist schwaches Niveau."
Dem Kampf und Krampf glichen sich auch die Schiedsrichter an. Vor allem die jungen Unparteiischen Daniela Göttlicher (SV Adelsried) und Florian Ertl (SG Reisensburg) ließen viel zu viel durchgehen. So blieb im Halbfinale ein rüder Bandencheck des Neusässer Patrick Fendt gegen Pierre Witaschek vom TSV Täfertingen gänzlich unbestraft. Pech hatte auch Täfertingens Keeper Benjamin Seidel, der von Stefan Scheurer mit einem Kopftreffer K.o. geschossen wurde.
Eine Sensation lag im zweiten Halbfinale in der Luft. Genauer gesagt war sie nur noch vier Sekunden entfernt. Dann traf David Labus in Unterzahl mit brachialer Gewalt zum 1:1 gegen den SV Bonstetten, der bis dato durch einen Treffer von Spielertrainer Walter Rappel 1:0 geführt hatte. Eine Endspielteilnahme wäre durchaus verdient gewesen, denn mit konsequentem Forechecking ließ der A-Klassist den SV Cosmos überhaupt nicht zur Entfaltung kommen, hatte durch Dennis Miller, Pedrag Kukoly und Christoph Bschorr sogar beste Möglichkeiten das Ergebnis auszubauen. So fiel die Entscheidung im Siebenmeterschießen. Philipp Pistauer lenkte den letzten Schuss von Walter Rappel an den Pfosten.
Nur ein einziger Leckerbissen
Im Endspiel blieb den Zuschauern ein Siebenmeter-Roulette erspart. Nicht jedoch die Verlängerung in einer äußerst zerfahrenen Partie. Kurz vor Schluss erzielte Stefan Fixle den 3:2-Siegtreffer und machte damit seinen Fehler wieder gut, als er Ilias Gök das 0:1 aufgelegt hatte. Der hatte für den einzigen fußballerischen Leckerbissen des Nachmittags gesorgt: Erst klemmte er sich den Ball zwischen die Füße, dann sprang er hoch und ließ so zwei Gegenspieler stehen.
Mehr für's Auge bot da die Faschingsgesellschaft Lechana aus Gersthofen, die vor dem Endspiel ihr Können zeigte.
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