Feuilleton regional
Barocke Geisterbahn
„King Arthur“ tauchte am Theater Augsburg auf, und das Werk von John Dryden mit Henry Purcells Musik zeigte in allen Facetten der Bühnenkunst, was ein Spektakel ist.
Bridget Breiner - inspiriert vom großen Dramatiker
Bridget Breiner choreografiert Shakespeares „Othello“ am Theater Augsburg. Sie selbst hat an großen Häusern der Republik getanzt.
„Es war keine Affäre, es war eine Liebe“
Autorin Martha Schad über Richard Wagner und Mathilde Wesendonck
Brechts "Mann ist Mann" als Bühnen-Comic
Kann man Bertolt Brechts im Militärmilieu angesiedeltes Lustspiel "Mann ist Mann", als überdreht-grotesken Theater-Comic auf die Bühne bringen? Eine Kritik von Michael Schreiner
Theater Augsburg: Das Unbehagen mit Mahagonny
Nein, zum Skandal hat sich das Aufregerchen um die gekappte Schlussszene in der Augsburger Neuinszenierung von "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" nicht geweitet. Eine Kritik von Stefan Dosch
Das Kreuz mit dem Künstlerwillen
Im Theater Augsburg findet am heutigen Samstag die Premiere der Brecht-Weill-Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" statt. Jedoch nicht, wie gestern bereits berichtet, in der von der Regisseurin Tatjana Gürbaca vorgesehenen Fassung: Unterschiedliche Auffassungen zwischen Gürbaca und Intendantin Juliane Votteler über die Gestaltung der Schlussszene führten bei der Generalprobe am Donnerstag zum Zerwürfnis, die Regisseurin und der Bühnenbildner Stefan Heyne legten daraufhin ihre Arbeit nieder und reisten ab.
Zum Gruseln schön
Man nehme etwas Jack the Ripper und David Copperfield, je eine Prise Dr. Phibes, Frankenstein und Werwolfmythos, eine Messerspitze "My Fair Lady", "Phantom der Oper" und die Urangst vor dem Bösen, schüttle es gut und brühe eine Story daraus: So hätte das Musical "Jekyll & Hyde" entstehen können - wäre seine literarische Vorlage nicht im Jahr 1886 von Schatzinsel-Autor Louis Stevenson im Fieber erträumt worden.
Darauf ein Prosit!
Wieder einmal hat Augsburg gewählt, nur dass es diesmal nicht ums Stadtoberhaupt oder die richtige Verkehrsführung ging, sondern um die musikalische Gestaltung des Jahreswechsels. Die Folge dieser Wahl, einer konzertierten Aktion des Theaters Augsburg und der Augsburger Allgemeinen: ein kurzweiliges, keineswegs nur durch den Mainstream bestimmtes Programm, mit dem Generalmusikdirektor Dirk Kaftan und seine Philharmoniker im Großen Haus den Silvesterabend des alten Jahres beschlossen und in einem Dacapo tags darauf auch das neue einläuteten.
Augsburger Puppenkiste und ihr Kabarett XXL
Die Welt steckt in der Krise? Die Augsburger Puppenkiste empfiehlt zur Stimmungsaufhellung ihr Kabarett XXL. Lieber richtig motzen, als nur ein bisschen mosern. Von Alois Knoller
Ihr Musikfreunde: Hört hin!
Auch wenn es im Augsburger Theater heute und morgen beim Auftritt des Philharmonischen Orchesters so aussehen wird wie auf nebenstehendem Bild (beide Konzerte sind ausverkauft); auch wenn die Philharmoniker-Konzerte im Gersthofener Ausweichquartier gut gefüllt sind - man sollte sich nicht täuschen lassen: Die Zahl der Liebhaber des klassischen Konzerts ist zurückgegangen. Sichtbar werden wird das wieder dann, wenn das Orchester zurückkehrt in seine angestammte Kongresshalle.
Silvester am Strand
Was machen eigentlich die vielen Leute, die in den vergangenen Jahren zur Mega-Party "Get Happy" in die Kongresshalle gestürmt sind? Diese ist zurzeit eine einzige Baustelle, von Feiern ist dort keine Rede. Zu Hause Trübsal blasen muss man trotzdem nicht, denn es finden in und um Augsburg viele Partys, exklusive Galabüfetts und außergewöhnliche Konzerte statt.
Kabarett fährt auf Bahn ab
Politiker sind für Klaus Marschall zu einem Risiko geworden. Werden sie bis Juni 2011, solange das Kabarett der Augsburger Puppenkiste aufgeführt wird, noch im Amt sein? "Die Zeiten werden immer schnelllebiger, die Themen haben immer kürzere Gültigkeit", stöhnt der Chef der Marionettenbühne. Darf man Westerwelle noch aufnehmen? "Wir hoffen, dass uns die Politik nicht zu sehr einen Strich durch die Rechnung macht", sagt Marschall.
Die andere Susanna
Vielleicht waren manche Zuschauer in den beiden "Figaro"-Vorstellungen vor Weihnachten (12. und 23. Dezember) zunächst enttäuscht, dass auf dem Besetzungszettel nicht Sophia Christine Brommer als Darstellerin der Susanna stand. Enttäuscht vielleicht, weil man gespannt war, wie Brommer nach der so tragischen wie artistischen Partie der "Lucia di Lammermoor" die schelmische junge Zofe geben würde. Die Enttäuschung wich aber schnell großer Begeisterung, als man auf der Bühne die Zweitbesetzung der Susanna erlebt, die junge Sopranistin Cathrin Lange. Sie ist eine Susanna, wie man sie sich besser nicht wünschen kann: mit einem leicht beweglichen und doch gehaltvollen Sopran, ohne jegliche Schwere, mit unangestrengter Strahlkraft in der Höhe. So schlank und rank, wie sich die junge Sängerin körperlich darstellt, so gibt sie sich auch stimmlich, und dabei hat sie doch Substanz, Wärme und sängerisches Temperament.
Glitzer, Glamour, Kunst und Kitsch
In diesem "Winter Wonderland" ist einiges geboten. Chris Kolonkos neues Showprogramm bescherte zur ausverkauften Premiere im Parktheater im Kurhaus Göggingen eine kunterbunte Mischung aus Komik, Travestie, Musik, Tanz, Magie und Akrobatik.
Tom Tykwer: "Ästhetik ist unsere Verpflichtung"
Das erste Mal seit zehn Jahren hat Tom Tykwer wieder auf Deutsch einen Film gedreht. Unser Mitarbeiter Claudius Wiedemann hat den Regisseur von "Drei" und "Lola rennt" interviewt.
Traumberuf Ballerina
Viele Mädchen wünschen sich im Grundschulalter nichts sehnlicher, als Primaballerina zu werden. So war dies bei Nathalie Böck, die nach ihrer Bühnenlaufbahn seit 15 Jahren gemeinsam mit Istvan Nemeth eine florierende Ballettschule leitet, so war dies bei der aparten Brasilianerin Roberta Fernandes. Ihr Kindertraum ging in Deutschland in Erfüllung, wie sie nach ihrer leichtfüßigen Solovariation aus dem Ballett "Don Quijote" dem begeisterten Publikum erzählte. "Ich hatte eben nur ein Oneway-Ticket", scherzte die Primaballerina, die seit zwei Jahren am Bayerischen Staatsballett als Erste Solistin tanzt.
Unter die Haut
Wo Kulturen aufeinanderprallen und sich zwischen ihnen auch ein eklatantes ökonomisches Gefälle offenbart, da werden Frauen schnell zur Ware. Das ist die Ausgangsidee von Yona Kims Inszenierung der "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini am Theater Augsburg. Der Westler Pinkerton kauft sich im Fernen Osten für ein paar lausige Scheine eine Geisha, um sich eine Weile mit ihr zu vergnügen - nicht achtend, dass im Gegenzug die junge Frau auf tragische Weise Gefühl und Identität investiert.
Stadtsparkasse rettet das Theater
Die Stadtsparkasse Augsburg wird bei der Finanzierung der Interimsspielstätte für das Theater als Retter einspringen.
Lösung für den Theatercontainer
Es gibt einen Weg, um den Theatercontainer bis Herbst 2011 fertigzustellen: Die Stadtsparkasse Augsburg springt als Retter ein. Sie ist nach einem Beschluss des Verwaltungsrates bereit, bis zu 1,7 Millionen Euro für den Neubau der Interimsspielstätte zur Verfügung zu stellen. Der Container würde dann insgesamt 5,9 Millionen Euro kosten. Der Stadtrat befasst sich in seiner morgigen Sitzung hinter verschlossenen Türen mit dem Container. Intendantin Juliane Votteler zeigt sich über die sich abzeichnende Lösung sehr erfreut: "Ich bin zuversichtlich, dass der Container bis Herbst 2011 steht." (möh) "Seite 38
Katharina John - Chefdramaturgin aus Berlin
Das Theater Augsburg bekommt eine neue Chefdramaturgin: Katharina John. Von Rüdiger Heinze