Augsburger Allgemeine
Richard Mayr
Leitender Redakteur Kultur und Journal
Richard Mayr stammt aus Kaufbeuren. Er studierte an der Goethe Universität in Frankfurt am Main Germanistik, Philosophie und Geschichte. Nach einem Volontariat bei der Allgäuer Zeitung arbeitet er seit 2008 für die Kultur- und Journal-Redaktion der Augsburger Allgemeinen.
Artikel von Richard Mayr
Ehedrama "Anna": Auf Liebesgurren folgt Apathie
Nora Schüssler inszeniert im S'ensemble Theater ihr Brüder- und Ehedrama "Anna". Der Regisseurin gelingt mit der Inszenierung die bislang beste Arbeit in Augsburg.
"Die kleine Hexe" spricht alle Sinne an
Aufgedreht, aber nicht überdreht: Das Stück "Die kleine Hexe" hat im Theater Augsburg Premiere gefeiert.
Empfang auf allen Sinneskanälen
Es bewegt sich, dieses Tier. Es muss also leben, auch wenn kein Kopf auszumachen ist, auch wenn es keine Extremitäten hat, auch wenn nur das schwarze, borstige Fell zu sehen ist, das ausliegt wie eine Jagdtrophäe. Immer wieder regt es sich sachte, das Tier, das die Medienkünstlerin Ingrid Bachmann aus Kanada in der Kunstlaborausstellung der neunten Auflage des Festivals lab30 im Kulturhaus abraxas präsentiert.
Eine Spielstätte ist besser als keine
Das hat Industriecharme: Tagsüber liefern Lastwagen Waren auf dem Dierig-Gelände an, abends suchen dort Theaterbesucher den Eingang zur zweiten Spielstätte des Theaters Augsburg. An die ausgeklappte Laderampe haben die Techniker vom Theater Augsburg eine portable Treppe angebracht und die Brüstungen auf beiden Seiten sind mit schweren Metallklammern verankert. Die Straße, die sonst dem Schwerkraftverkehr zum Rangieren dient, verbindet in der Nacht Theaterkasse, Garderobe und Bühne.
Der Himmel steht kopf und doch ist alles klar
Oftmals ist das, was leicht und einfach in der Kunst erscheint, für den Künstler das besonders Schwierige. Den Fotoarbeiten der japanischen Fotografin Rinko Kawauchi, die nun im Kunstverein Augsburg zu sehen sind, merkt man die Mühen nicht an, welche die Aufnahmen bereitet haben mögen. Die Motivwahl erscheint in der Zusammenstellung zwingend, der fotografische Zugriff traumwandlerisch sicher und das Ergebnis stimmig. Es sieht so aus, als ob es eine der leichtesten Übungen wäre, solche Aufnahmen zu tätigen. Etwas Schwereloses wohnt den Bildern der 38-Jährigen inne.
Von Orient und Okzident
Augsburg Das Festival der 1000 Töne trifft den Nerv der aktuellen Debatte um Migration. Schon im diesjährigen Titel verweist es auf die beiden gegensätzlichen Kulturkreise, um die es in der Diskussion geht: "Orient und Okzident", also Morgenland und Abendland. Bevor der Festivalkoordinator Hansi Ruile allerdings dazu überging, sein Programm vorzustellen, nutzte er die Gelegenheit, noch einmal Position in der Auseinandersetzung um die Einwanderer aus der Türkei und den arabischen Ländern zu beziehen.
Von Orient und Okzident
Das Festival der 1000 Töne trifft den Nerv der aktuellen Debatte um Migration. Schon im diesjährigen Titel verweist es auf die beiden gegensätzlichen Kulturkreise, um die es in der Diskussion geht: "Orient und Okzident", also Morgenland und Abendland. Bevor der Festivalkoordinator Hansi Ruile allerdings dazu überging, sein Programm vorzustellen, nutzte er die Gelegenheit, noch einmal Position in der Auseinandersetzung um die Einwanderer aus der Türkei und den arabischen Ländern zu beziehen.
Volltreffer
Einen besseren Zeitpunkt hätte der Kültürverein Augsburg für seine ersten Kültürtage nicht finden können. Jetzt, wo die Integrationsdebatte seit Wochen mit größter Vehemenz geführt wird, tritt dieser noch vor der Veröffentlichung des Sarrazin-Buches gegründete deutsch-türkische Verein das erste Mal an die Augsburger Öffentlichkeit. Und der Pressemitteilung über das Programm gelingt es auf Anhieb, über die Nachrichtenagenturen verbreitet zu werden. Was für ein Volltreffer!
Geben Sie den Ton an!
Nein, keine Angst! Es ist erst September, der Herbst steht noch aus und an die Weihnachtsgeschenke müssen Sie auch noch nicht denken, auch wenn im Folgenden schon von Silvester und Neujahr die Rede ist. Die Konzertbesucher des Theaters Augsburg und Sie als Leser der Augsburger Allgemeinen haben nun aber die Möglichkeit, das musikalische Ende des Jahres und den Auftakt des kommenden im Großen Haus des Theaters zu gestalten.
Die Figur im Kopf
Nein, ein Traumort sei es nicht; ja, sie fühle sich wohl darin. Die Bildhauerin Esther Irina Pschibul war eine der ersten, die sich im Kulturpark West ein Atelier mietete. Ein schlechtes Gewissen befällt sie sporadisch, wenn eine ihrer großen Skulpturen ausgestellt wird. Ihr Atelier liegt im zweiten Stock, es gibt keinen Aufzug und ihre Helfer zum Tragen muss sie nach Oberarmstärke auswählen, wenn eine 200 Kilogramm schwere Tonfigur ausgestellt werden soll. Von großen Skulpturen will sie trotzdem nicht lassen. In markt- und verkaufsgerechter Größe produzieren, das gehe nicht, dafür habe sie sich nicht der Kunst verschrieben.